Philips 52 PFL 9704 – LCD-TV für 3.200 € Euro
3.200 Euro kostet der neue 52-Zoll-LCD von Philips. Dafür lockt er mit Besonderheiten wie der TV-Leuchte Ambilight, einem Webbrowser und Local Dimming, der lokal gesteuerten Displaybeleuchtung für hohen Kontrast bei wenig Verbrauch.
Ausstattung und Bedienung
Der Tuner versteht Analog-TV und DVB-T/-C-Signale, ist HDTV-fähig und mit "CI+" kompatibel, dem künftigen digitalen Pay-TV-Standard. Das Ambilight verbreitet ein blendfreies Licht, dessen Farben auf Wunsch dem Bild folgen – das sieht spektakulär aus und schont die Augen. Per "Net-TV" kann man Webradio hören oder YouTube-Videos anschauen, per USB, Netzwerkeingang und Funk (WLAN) Multimedia-Dateien einspeisen. Die Hintergrundbeleuchtung des Displays mit 224 getrennt angesteuerten Zonen (Local Dimming) senkt den Stromverbrauch trotz des großen, hellen Bildes auf 95 Watt. Das neue Menü ist wenig komfortabel: Zur Schärfeeinstellung etwa braucht es zwölf Tastenklicks, die teils verzögerte Reaktion nervt.
Reichhaltig: Der Philips bietet gleich fünf HDMI-Eingänge. Allerdings
sind alle Anschlüsse bis auf USB schlecht zugänglich hinten in der Mitte angebracht.
Bildqualität TV und Standardsignale
Das beste Bild liefert die Voreinstellung "Kino". Hier sind bis auf eine moderate Kontrastspreizung alle Schaltungen deaktiviert, sodass das analoge TV-Bild zwar rauscht, aber abgesehen von leicht rosigen Hautfarben ehrlich wirkt. Das digitale TV-Bild zeigt wenig Rauschen und mehr Details, kommt in der Feinzeichnung aber nicht an den Panasonic heran. Via Scart wirkt das Bild zwar weich, dafür gibt es in Schwenks kaum Zeilenflimmern. Schwierig wird es im Duett mit HDTV-Satreceivern ohne Formatumschaltung: Auf HD-Format skalierte 4:3-Sendungen erscheinen nur im "PC-Mode" im richtigen Bildformat. Dann aber lässt sich die neue Bewegungsschärfe-Schaltung "Perfect Natural Motion" (PNM) nicht nutzen. Schade, denn mit ihr verschmieren schnelle TV-Motive nicht. Bei Filmen macht PNM Bewegungen ebenfalls scharf, sie geraten für Kino aber zu flüssig. Man sollte sie hier abschalten, denn Nachzieheffekte entstehen trotzdem nicht – wobei für eine optimale Bewegungsschärfe der Kontrastregler auf 75 stehen sollte. Lob gebührt auch dem tollen Klang: sonore Bässe, kaum verfärbte Musik und gut verständliche Sprache.
Hat was: Die für viele Geräte vorprogrammierte Fernbedienung
sieht toll aus und liegt gut in der Hand.
Bildqualität HDTV-Signale
Eine beeindruckende Vorstellung legt der Fernseher mit HDTV von Blu-ray hin: Den Blockbuster "I, Robot" zeigt er knackscharf, mit brillanten Spitzlichtern und fast perfektem Schwarz. Das Bild entfaltet in den düsteren Anfangssequenzen eine hohe Bildtiefe und Plastizität, dunkle Details werden sauber differenziert. Der Philips übertrumpft im Kontrast gar unsere Bildreferenz, den Pioneer-Plasma KRP-500. Zur neuen Gesamt-Referenz reicht es jedoch nicht, da andere Qualitäten fehlen – denn der tolle Kontrast zeitigt unschöne Nebenwirkungen: Im Intro von "Casino Royale" zeigen sich wabernde Lichthöfe und Farbflecken, sobald helle Objekte vor dunklem Hintergrund erscheinen. Aus seitlicher Perspektive verstärken sich die Artefakte und das Bild wirkt abgestuft. Hauttöne erscheinen rosastichig, graue Felsen tendenziell violett. Helle Bilddetails vor dunklem Hintergrund, etwa Augen und Zähne des Hauptdarstellers Will Smith in "I, Robot" (18:19), bekommen bei aktivem Local Dimming einen bläulich-türkisen Ton. Im Schwarz-Weiß-Film "Casablanca" treten am rechten und linken Bildrand streifenförmige violette Einfärbungen auf.
1.700 Euro: Der günstige Plasma von Panasonic kommt mit einem stabilen
Drehsockel und schmalen Gehäusewangen in Hochglanzoptik.
Fazit
Der Philips begeistert Cineasten mit perfektem Schwarz und einem eindrucksvoll filmischen Bild. Zudem ist er hell, sparsam und klingt gut. Schwächen liegen in der mangelnden Farbtreue und den Nebenwirkungen von Local Dimming. Trotzdem gibt es unser Prädikat "Highlight".
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Philips 52 PFL 9704 (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 3200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2009 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.