Sharp LC-52 LE 822 E – LED-TV für 2.800 Euro
Der Sharp setzt auf Edge-LED-Technik. Die Leuchtdioden im Rahmen statt hinter dem Display erlauben eine flachere Bauweise. Ebenfalls eine Besonderheit ist die "Quattron"-Technik zur Farbmischung: Gelbe Subpixel sollen für besonders reine Farben und optimierten Energieverbrauch sorgen.
Ausstattung und Bedienung
Der integrierte Universaltuner empfängt dank CI+ alle HDTV-Sender. Ein praktisches Extra ist der Speicher, mit dem sich bis zu 2,5 Stunden Fernsehen im
Time-Shift-Verfahren aufzeichnen lassen. Die Multimedia-Ausstattung fällt vergleichsweise dürftig aus. Per Netzwerk-Stream spielt der Sharp Fotos und Musik ab, über USB zusätzlich Videodateien; interaktive Anwendungen oder Webfernsehen fehlen. Das moderne Bildschirmmenü mit Rollregistern verdeckt wenig vom Bild und informiert über Auflösung und Bildwiederholfrequenz. Allerdings nerven die winzige Schrift und teils langsame Reaktion. Nicht perfekt ist die Time-Shift-Bedienung: Um das TV-Programm anzuhalten, muss man zwei Tasten drücken, und der an sich praktische Balken für die Zeitreserve bleibt entweder dauerhaft eingeblendet oder fehlt. Die Sendernavigation fällt durchschnittlich aus. In der Stationsliste stehen die wichtigsten Sender vorn, alle Dritten Programme aber hinten, Sortierfilter und eine Favoritenliste fehlen. Mit rund vier statt der üblichen zwei Sekunden dauern Senderwechsel zu lang.
Unpraktisch: Der Sharp akzeptiert Scart-RGB, FBAS und YUV
– allerdings nur über die mitgelieferten Adapter.
Bildqualität TV und Standardsignale
Für ein möglichst neutrales Bild empfehlen wir am Sharp den AV-Modus "Film". Wer sich an den geglättet wirkenden Bewegungen bei Filmen stört, kann im Menü den "Filmmodus" von "Fortgeschritten" auf "Standard" umstellen. LCD-typisch erstrahlt bei voller Lichtleistung ein kräftiges Bild, dennoch hält sich der Stromverbrauch in Grenzen. Ein Manko ist der spiegelnde Bildschirm, der das Licht gegenüberliegender Fenster fast ungedämpft zurückwirft. Fernsehbilder vom Satelliten sehen plastisch aus und überzeugen sowohl bei Standard- als auch bei HDTV-Sendern durch knackige Details. Im Vergleich zu neutralen Monitoren tritt eine leichte Betonung heller und dunkler Bildbereiche auf. Börsenticker zeigt der Sharp dank seiner 100-Hertz-Schaltung klar lesbar, bei schnellen Sportaufnahmen neigt er allerdings zu sichtbarem Verwischen. Digital zugespielte PAL-Signale (HDMI-576i) werden ordentlich aufbereitet, sowohl Feinzeichnung als auch Vollbildverwebung überzeugen. Wie beim Sony fehlt eine Bildformat-Umschaltung für hochskalierte Videosignale im 4:3-Format. Die Lautsprecher reichen zur sauberen Wiedergabe von Dialogen aus, bei Musik sind sie mit ihren früh zerrenden Bässen und dem schlappen Gesamtklang aber eindeutig überfordert.
Die gute Fernbedienung erlaubt eine bequeme Bedienung.
Bildqualität HDTV-Signale
Die Detailschärfe bei Filmen von Blu-ray geht in Ordnung. Testbilder decken aber eine etwas geringe Feinzeichnung in farbigen Details auf. Geübte Beobachter können dies im Intro von "Casino Royale" sehen: Speziell die roten Ornamente wirken bei Bewegung verwaschen. 24p-Signale reproduziert der Sharp mit originaler Bewegungsphase, allerdings verschleift die mäßige Bewegungsschärfe das typische Kinoruckeln; an schnellen Objekten treten gelegentlich Nachzieher und eine leichte zeilenartige Struktur auf. In dunklen Bildern schlägt sich der LCD wacker. Mit einem Im-Bild-Kontrast von rund 2.500:1 erzielt er zwar längst kein so makelloses Schwarz wie der Sony, doch düstere Stimmungen wie im dritten Kapitel von "Krabat" wirken recht satt. Die Farbdarstellung überzeugt dagegen nicht. Zwar erscheinen die Bilder auf den ersten Blick angenehm warm, doch speziell Grün- und Türkis-Töne liegen daneben. So sieht im vierten Kapitel von "Casino Royale" der im Original azurblaue Himmel auf dem Sharp petrolfarben aus, die dunkelgrüne Metallic-Lackierung des Wasserflugzeugs mutiert fast zu Schwarz. Mit den Farbmanagement-Reglern lassen sich die Farben verbessern, aber nicht perfektionieren.
2.800 Euro: Der Sharp wirkt mit seiner breiten
Einfassung massig, aber ansprechend.
Fazit
Edles Design, drei Jahre Garantie und ein insgesamt ordentliches Bild: Damit punktet der Sharp. Im Vergleich zur Konkurrenz zeigt er aber Schwächen bei Farbtreue und Bewegungsschärfe.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Sharp LC-52 LE 822 E (Gesamtwertung: 73, Preis/UVP: 2800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2010 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.