Curved oder flat, das ist hier die Frage. Bei Samsungs 7er-Serie kann man nämlich zwischen beiden Varianten und insgesamt neun Bilddiagonalen von 40 bis 78 Zoll wählen. Wir haben uns den UE 55 JU 7590 mit gebogenem 138-Zentimeter-Display näher angesehen.
Ausstattung und Praxis
Auf die SUHD-Technologie, die Samsung den ersten Platz in unserer Bestenliste bescherte (Test in audiovision 4-2015), muss man beim JU 7590 wohl oder übel verzichten: Er ist mit einem klassischen UHD-Panel ohne Nanokristalle und HDR-Fähigkeiten ausgestattet, kostet dafür aber auch 800 Euro weniger als der SUHD-Einsteiger JS 8590 im 55-Zoll-Format. Weitere Abstriche gibt es bei der „Peak Illuminator“-Schaltung, die dem Edge-LED-Backlight gegenüber der Pro-Variante geringere Lichtreserven entlockt, sowie beim „Picture Quality Index“ mit 1.400 statt 1.900 Hertz Bildfrequenz.
Als praktisch erweist sich die One-Connect-Box Mini: Sie ist nicht einmal halb so groß wie das normale Modell und kann in den entlegensten Winkeln des TV-Schranks platziert werden, beherbergt jedoch ausschließlich digitale AV-Eingänge – die analogen Anschlüsse, der USB-3.0-Port sowie der Twin-Tuner samt CI+ Adapterslot sind im Fernseher untergebracht. Der interne Mediaplayer besticht durch eine breite Formatunterstützung bis 4K. Beim Bedien-komfort gefällt uns Panasonics Firefox OS etwas besser als die nüchterne Tizen-Oberfläche.
Die integrierten Lautsprecher erzeugen einen warmen, vollmundigen Klang. Für mehr Dynamik und Schalldruck bietet Samsung Soundbars im Curved-Design an.
Bildqualität
Schon auf den ersten Blick besticht die homogene und natürliche Bildwirkung im Preset „Film“. Die Farbabweichungen liegen mit einem Delta-E-Wert von 1,7 im vernachlässigbaren Bereich. Großflächige Testbilder zeigt der Samsung bis in die Ecken ohne Wolken. Aus seitlicher Perspektive verliert das Display nur leicht an Leuchtkraft und bleibt länger farbneutral als die Konkurrenz. Im Vergleich zum Vorgänger HU 7590 sind der Blickwinkel und die Kontrastwerte vergleichbar. Sie erreichen 420:1 (ANSI) beziehungsweise 908:1 (EBU). Die Lichtreserven von 324 Candela pro Quadratmeter gestatten im taghellen Wohnzimmer deshalb knackige Bilder, weil das dunkle Display Streulicht effektiv schluckt (Hellraumkontrast 826:1). Am Abend steigert die Smart-LED-Schaltung den Kontrast finsterer Szenen wie „Gravity“ dezent und ohne störendes Überstrahlen.
Leider kommen nur HD-Sender auf Wunsch ohne Overscan (Bildformat „Benutzerdef.“) daher. Im Tuner-Betrieb empfehlen wir, den Filmmodus auf „Auto1“ umzustellen, das steigert Bildruhe und Schärfe. Kinoschwenks erscheinen originalgetreu in leicht verwischter 24p-Darstellung oder lassen sich feinstufig glätten. Im Benutzermenü verbessert „LED Clear Motion“ bei Bedarf die Bewegungsschärfe von Sportsendungen und lässt bei Kinofilmen eine schärfere Mehrfachkante erkennen. Das geht allerdings mit einer mehr als halbierten Leuchtkraft einher, weshalb die Funktion im 3D-Modus gesperrt ist. Dreidimensionale Filme wirken auf dem Samsung UE 55 JU 7590 ohnehin sehr scharf mit kaum verwischter Doppelkante.
Der Testbericht Samsung UE 55 JU 7590 (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 2400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2015 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Obwohl nicht der teuerste Fernseher in unserem Testfeld, setzt sich der Samsung in vielen Disziplinen vor seine Kontrahenten. Neben der perfekten Praxis-Wertung sichern dem UE 55 JU 7590 seine hohe Bewegungsschärfe samt perfekter
24p-Darstellung den Testsieg.