Hängt der Fernseher an der Wand oder steht er in bzw. auf einem Sideboard. Die Antwort entscheidet in der Regel darüber, ob ein Sounddeck oder eine Soundbar Einzug ins Wohnzimmer hält. Raumfeld hat beide Lösungen im Sortiment (Test des Sounddecks auf Seite 64) und beweist, dass beide Konzepte klanglich auf einem Niveau spielen können. Die Bar-Variante kostet allerdings 400 Euro mehr, nicht zuletzt wegen des Subwoofers (siehe Kasten „Der Sofa-Subwoofer“). Der Class-D-Verstärker der WLAN-Soundbar generiert eine Leistung von 180 Watt für insgesamt sechs 70-Millimeter-Töner. Aus einem Meter Entfernung bedeutet dies einen satten Schalldruck von 102 Dezibel. Für die problemlose Wandmontage wird der 8,6 Kilo schwere Klang-riegel mit Wandhalter ausgeliefert, zudem gehört ein schicker Standfuß zum Paket.
Wellenfeld-Technologie
Verzichten müssen Heimkino-Fans hingegen auf ein Display, um den aktuellen Lautstärke-Level oder Zusatzinformationen wie die gewählte Quelle oder den eingestellten Soundmodus abzulesen. Ebenfalls spielen für den Hersteller Decoder für die digitalen Tonformate Dolby Digital und DTS keine Rolle, was Punkte kostet. Raumfeld verweist darauf, dass für raumfüllenden Klang bei der Soundbar die Wellenfeld-Technologie sorgen soll. Außerdem würden Formate wie Dolby Digital und DTS bei Soundbars nur einen begrenzten Mehrwert bieten, weil sie bei deren kompakter Bauweise kein klanglich überzeugendes Panorama erzielen könnten – eine Auffassung, die wir nur bedingt teilen. Doch auch bei PCM-Zuspielung von Blu-ray-Player und Fernseher begeistert die Soundbar durch einen enormen Raumklang unabhängig vom Hörplatz. Über die Fernbedienung lassen sich vier vorprogrammierte Setups aufrufen, wobei der Klangteppich entweder schmal (Stereo) oder breit (Arena) ausgerollt werden kann. Besonders angenehm, weil warm und sehr gut verständlich, fallen Stimmen von Schauspielern oder die Sprecher in Dokumentationen aus. In dieser Disziplin gefällt uns die Soundbar sogar noch eine Nuance besser als das hauseigene Sounddeck.
Tiefe Töne werden spürbar
Ansonsten ist die positive Klangcharakteristik fast identisch. Lediglich der separate Aktiv-Subwoofer (siehe Kasten „Der Sofa-Subwoofer“) legt im Bassbereich eine Schippe drauf und macht Vibrationen, die der Helikopter beim Flug über Abraumhalden in „Deutschland von oben“ durch seine Rotorblätter verursacht, auch vor dem Bildschirm spürbar. Ob Möwen-geschrei über der Nordsee oder Stimmengewirr und der plätschernde Eisbach im Englischen Garten in München – der Soundbar gelingt es, eine sehr realistische Atmosphäre zu erzeugen, die den Zuschauer förmlich zum Teil der Handlung werden lässt. Einzelne Klangkulissen wie Hintergrund-musik, Sprecher und Umgebungsgeräusche fächert der Klang-riegel präzise auf. Die tonale Dynamik wirkt angenehm, ohne dass die Soundbar zu akustischen Übertreibungen tendiert.
Die Verbindung zum Fernseher wird entweder über den HDMI- oder den optischen Digitaleingang hergestellt. Wie das Sounddeck beherrscht die Soundbar im Zusammenspiel mit der Raumfeld-App auch das Streamen von hochauflösenden Audio-Dateien mit 24 Bit und 192 Kilohertz.
Der Testbericht Raumfeld Soundbar (Gesamtwertung: 87, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Wummernde Bässe, eine breite Klangbühne und hochauflösendes Musik-Streaming – die Raumfeld-Soundbar spielt groß auf und ist damit mehr als eine Sounddeck-Alternative.