Sony KDL-46 HX 805 (Test)

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Sony KDL-46 HX 805 – LCD-TV für 2.500 Euro

Test Sony KDL-46 HX 805 - LCD-TV für 2.500 €Mit dem neuen 46 HX 805 setzt Sony Trends: Der 46-Zöller ist 3D-fähig, kontraststark, stromsparend und zudem der Fernseher mit der aktuell höchsten Bewegungsschärfe.

Nun packt auch Sony das 3D-Fieber: Der Konzern debütiert mit dem KDL-46 HX 805. Alle 3D-relevanten Aspekte behandeln wir in unserem Praxistest ab Seite 64. Doch dieser LCD bietet weit mehr als 3D. Als Erster kombiniert er die besonders schlanke Rahmen-LED-Technik (Edge-LED) mit zonengesteuerter Helligkeit, was Kontrast und Stromverbrauch verbessert. Zudem setzt die neue Technik Motionflow 200 Pro Maßstäbe in Sachen Bewegungsschärfe. 

Ausstattung und Bedienung

Den TV-Empfang besorgt ein Universaltuner. Dank beiliegender HD+ Karte kommen die HD-Satellitenprogramme von RTL, Sat 1, Pro7, Kabel1 und Vox ein Jahr gratis. Die Bedienung erfolgt über ein ansprechendes, aber verzweigtes Menü, das bisweilen eine störende Gedenksekunde einlegt. Die Senderlisten sind ordentlich vorsortiert, gut wären aber zusätzliche Filter. Multimedia-Dateien spielt der Sony über USB oder per DLNA-Streaming ab. Fotos zeigt er in bester Qualität: Neben schnellen Ladezeiten gefallen Extras wie die Kartenanzeige bei GPS-Daten. Über USB kommen AVCHD-Filme und DivX-HD herein, per DLNA-Server MPEG2-Videos und AVCHD, aber kein DivX. Via Netzwerkkabel greift der Sony auf ein großes Angebot an Radioprogrammen und Media­theken zu, von der Tagesschau bis zu YouTube.

Test Sony KDL-46 HX 805 - LCD-TV für 2.500 € 

Alles da: Das Anschlussfeld ist gut bestückt, allerdings könnte die Beschriftung besser lesbar sein.

Bildqualität TV und Standardsignale

Über die Voreinstellung "Kino" ergibt sich bei analogem TV-Empfang ein ruhiges und rauscharmes Bild, das allerdings etwas wenig Details zeigt. Der relativ große Bildbeschnitt lässt sich reduzieren. Digitales Kabel- und Satelliten-TV überzeugt mit perfekter Schärfe selbst in schnellen Kamera­schwenks (siehe Kasten unten). Dank dunkler Hochglan­zoptik gelingt auch tagsüber ein hoher Kontrast. Trotz ordentlicher Helligkeitsreserven braucht der TV nur rund 100 Watt (im 2D-Betrieb). Bei der Zuspielung von digitalen PAL-Signalen zeigt er ein ruhiges und flimmerfreies Vollbild, selbst beim schwierigen Schwenk über den Strand in "Sechs Tage, sieben Nächte". Die Schärfe könnte noch besser sein – sie wirkt erst bei hochskalierter Zuspielung (1080i/p) optimal, wobei die passenden Bildformate für Sendungen in 4:3 oder Letterbox fehlen; hier muss man auf die Einstellungen am DVD-Player oder der Settop-Box ausweichen. Ein Extra ist die ruckel­arme Darstellung von NTSC-Kinofilmen: Die "Titanic" gleitet auch von der US-DVD ohne 3:2-Pulldown-Ruckeln über den Schirm. Diese "Inverse Telecine" genannte Technik findet man sonst nur bei guten Heimkino-Projektoren. Der Klang reicht für den TV-Alltag, Stimmen ertönen sogar erstaunlich sonor. Nur die oberen Mitten klingen etwas belegt, und bei Musik und Kinofilmen passt der begrenzte Bass nicht recht zum großen Bild.

Test Sony KDL-46 HX 805 - LCD-TV für 2.500 €  
Die Fernbedienung ist gut gruppiert, nur am Mittelring geht es etwas eng zu.

Zusatzinfo: Sonys neuer Motionflow – schärfere Bilder bei Bewegung

Der neue Sony bietet mit Motionflow 200Hz Pro ein verbessertes Zwischenbildverfahren. Die Schaltung arbeitet mit pulsierender LED-Hintergrundbeleuchtung (Backlight-Blinking) und lässt sich verschieden stark einstellen.
In Stellung "Standard" und der stärkeren Stufe "Weich" vervierfacht sich die Bildrate. Aus TV-Material mit 50 bzw. 60 Bildern werden 200 bzw. 240 Bilder pro Sekunde errechnet. Kinofilme erscheinen geglättet mit 96 Hertz; die tatsächliche Bildrate ist aber oft niedriger, da die Schaltung verschieden schnelle Motive mit unterschiedlicher Bewegungsauflösung zeigt. Die maximale Glättung betrifft also nur mittlere und langsame Bewegungen, sehr schnelle Motive erscheinen nach wie vor mit 24 Bewegtphasen und stottern. Hinzu kommen Artefakte, die bei "Weich" stärker auffallen als bei "Standard". So wirken die Streben in den rotierenden Roulette-Rädern in "Casino Royale" zwar besonders scharf, dafür treten Pixelwolken um feine Muster auf, den roten Spielkartenkaros folgt ein kleiner dunkler Schatten. Beide Modi überzeugen deshalb bei Kinofilmen nicht jeden.

Sony KDL-46 HX 805 - LCD-TV für 2.500 €

Die Einstellung "Klar Plus" optimiert die Bewegungsschärfe …

Anhänger der 24p-Kinodarstellung bevorzugen "Klar" oder den dunkleren Modus "Klar Plus". Hier bleiben die 24 Bewegtphasen pro Sekunde erhalten, der Kino-Look gewahrt. Pixelwolken treten kaum auf. Anhand der Vierfach-Kante bei pfeilschnellen Motiven des Bond-Vorspanns lässt sich schließen, dass Kinofilme mit einer Wiederholfrequenz von 96 Hertz ausgegeben werden. Beide Modi stellen 24p-Bilder nahezu unverschmiert dar. "Klar Plus" verbraucht weniger Strom, halbiert aber die Bildhelligkeit. Sonys Backlight-Blinking-Technologie erzeugt hier zusätzliche Dunkelphasen und synchronisiert sie mit der jeweiligen Bildwechselfrequenz.

Bei Sportübertragungen, die mit 50 bzw. 60 Bewegtphasen produziert werden, sorgen alle vier Motionflow-Modi für eine artefaktfreie Bewegungsdarstellung. In sehr schnellen Motiven zeigen "Klar" und "Klar Plus" Kanten noch schärfer. An schnell durchs Bild fahrenden Autos lassen sich die Kennzeichen lesen, beim HDTV-Fußballspiel sieht man während Schwenks fast einzelne Grashalme. Unterm Strich eine klare Verbesserung gegenüber der bisherigen Motionflow 200Hz.

 

… bei Kinofilmen wie "Casino Royale" und wahrt den 24p-Kino-Look.

 

 

Bildqualität HDTV-Signale

Sonys Videoverarbeitung liefert gute Resultate bei Kino- und TV-Material: Im voreingestellten Filmmodus "Auto1" ist die "Inverse Telecine"-Technik aktiv, Filme erscheinen bei 60 Hertz-Zuspielung so ruckelarm wie bei 24p. Beim Wechsel auf den Filmmodus "Auto 2" werden dagegen Sequenzen im Format 1080/30p flimmerfrei ins Vollbildformat 1080/60p umgesetzt – Hobbyfilmer mit HDTV-Camcordern dürfen sich freuen. Mit Testbildern zeigt der Sony bei aktivierter "dynamischer LED-Steuerung" kleine Auffälligkeiten; so färbt er feine Muster und Farbabstufungen leicht ein oder schärft bestimmte Bildbereiche an. In Filmen sind diese Effekte aber kaum wahrzunehmen, vielmehr erhöht die Schaltung die Bildqualität: Der Kontrast innerhalb eines Bildes steigt von 1.800:1 auf 3.000:1. Dadurch kommt im Gruselstreifen "Krabat" eine überzeugende Tiefenwirkung zustande. Dunkle Nuancen werden mit optimierter Gamma-Einstellung sauber differenziert. Schwarze Bildstellen sehen satt aus, wenn auch an den Rändern in dunklen Bildern noch ein leichter Blauschleier auftritt. Bei schrägem Blick hellt sich das Bild auf, wie bei LCD-Fernsehern üblich.


Wer 3D sehen möchte, braucht noch Zubehör. Für zwei
Shutterbrillen und den Transmitter verlangt Sony 199 Euro.

Mit "Casino Royale" beweist der Sony auch bei Spielfilmen seine hohe Bewegungsschärfe: In unseren bevorzugten Motion­flow-Einstellungen "Klar" und "Klar Plus" gleiten die Ornamente des Vorspanns ohne Schmieren, Glättung oder auffällige Artefakte über den Schirm – so gut konnten das bislang nur ausgewählte Plasma-TVs. Bei nahem Hinsehen zeigt sich an schnellen Objekten eine Dreifachkante wie im Kino. In den hellen und bunten Tropenszenen des Bond-Streifens überzeugt die Farbwiedergabe. Schwarz-Weiß-Filme wie "Casa­blanca" dürften dagegen authentischer wirken: Der Sony färbt Grau leicht rosa ein. Experten können den Farbstich im Menü minimieren.

Test Sony KDL-46 HX 805 - LCD-TV für 2.500 €

Schön: Der 3D-Fernseher von Sony kombiniert eine schmale
Bildschirmeinfassung mit schlankem Gehäuse.

 

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Fazit

Klasse! Der neue LCD von Sony beeindruckt mit annähernd perfekter Bewegungsschärfe bei Film und Video, viel Kontrast und niedrigem Verbrauch – und 3D beherrscht er auch noch. Leichte Schwächen zeigt der TV bei HDMI 576i, der Farbabstimmung und der Blickwinkelabhängigkeit.    fg/ur

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Technische Ausstattung und Bewertung 

Sony KDL-46 HX 805 - LCD-TV für 2.500 € - Seite 2

 

 

Der Testbericht Sony KDL-46 HX 805 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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