Sony BDP-S 550 (Test)

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Sony BDP-S 550 – Blu-ray-Player für 440 Euro

Der BDP-S 550 von Sony kostet 440 Euro, also 110 Euro mehr im Vergleich zum S 350 (Test in audiovison 9-08). Dafür wartet der Neue mit analogem 7.1-Ton und vielen Videofunktionen auf.

Ausstattung und Bedienung

Sonys neuester Blu-ray-Player wirkt sehr schick mit seinem Hochglanzdeckel. Darunter arbeitet wie beim BDP-S 350 ein "Precision Drive" HD-Laufwerk, das laut Sony Unwuchten von Blu-ray-Scheiben ausgleicht. Die Entwickler spendierten dem Player eine zuschaltbare Schnellstartfunktion. Damit erhöht sich zwar der Stromverbrauch im Standby auf knapp zehn Watt, aber der Sony schaltet sich damit in Rekordzeit an und liest DVDs in nur 18 Sekunden und BD-Scheiben in 27 Sekunden ein.
Neben dem für BD-Live-Inhalte notwendigen Netzwerkanschluss hat der Player auf der Rückseite eine USB-Buchse. Dort lässt sich der mitgelieferte, ein GB große USB-Stick einstecken und somit das Zusatzmaterial speichern. So richtig Freude will damit aber noch nicht aufkommen: Über einen DSL-Anschluss mit drei MB dauerte der Download des zweiminütigen HDTV-Trailers „Daddy day camp“ knapp zwölf Minuten – in SDTV-Qualität ging’s immerhin in zwei Minuten.

Das Menü in Playstation-3-Optik ermöglicht den schnellen Zugriff auf tief verzweigte Untermenüs, wo sich die 24p-Wiedergabe oder der HDMI-Farbraum manuell einstellen lassen. Vollständige Videoregler inklusive einer Sechs-Punkte-Gammakorrektur bietet die Taste „Options“ der beleuchteten Fernbedienung. Hier findet sich auch die praktische Funktion „AV Sync“, die den Ton gegenüber dem Bild um bis zu 120 Millisekunden verzögert.
Alle Hochbit-Formate lassen sich über HDMI als Bitstream ausgeben, wobei Dolbys Varianten Digital Plus und TrueHD auch als 7.1-PCM-Ton möglich sind. Dagegen bleibt die PCM-Ausgabe von DTS-HD-Ton auf datenreduziertes 5.1 begrenzt, Decoder für DTS Master Audio oder High Resolution Audio fehlen. Lobenswert: Die Display-Taste der Fernbedienung liefert Informationen über aktuelle Bild- und Tonformate sowie den AV-Codec. Wie schon beim BDP-S 350 werden hochauflösende Camcorder-Videos im Format AVCHD, aber leider keine MP3-Files abgespielt. Fotos zeigt der Sony mit Vorschaubildern sowie in bester Full-HD-Skalierung..

Ausgereift: Dank übersichtlicher Tasten erlaubt die Sony- Fernbedienung
den direkten Zugriff auf viele Funktionen und sinnvolle Informationen.

Bildqualität Blu-ray

Der Sony leistet sich im HD-Betrieb kaum Schwächen und liefert perfekt scharfe Testbilder. Auch die Vollbildwandlung von HDTV-Material gelingt prinzipiell gut, obwohl die Testbilder mit rotierenden Balken der Test-Blu-ray „HD HQV Benchmark“ flimmern und in halbierter Vertikalauflösung erscheinen. Offensichtlich schmeckt dem Player aber nur diese Blu-ray nicht, denn die ebenfalls mit 60 Hertz produzierte Doku „Antarctica Dreaming“ ist knackscharf und flimmert nicht. Auch HDTV-Produktionen der BBC, die mit 50 Hertz gemastert wurden, erscheinen flimmerfrei. Über alle Zweifel erhaben sind die progressiven Kinobilder, die der Sony sowohl bei 60 als auch bei 24 Hertz wie gewohnt fehlerfrei wiedergibt.

Nahezu komplett: Über die Ethernetverbindung kann der Sony BD-Live-Inhalte vom Internet
direkt auf den mitgeliefertem USB-Stick herunterladen. Außerdem steht
analoger 7.1-Ton zur Verfügung, der aber nur bei den Dolby-Formaten perfekt funktionert,
bei DTS-HD hingegen nur datenreduzierten 5.1-Ton ausgibt.

Bildqualität DVD

Grundsätzlich bleibt hier alles so wie beim Vorgänger BDP-S 350: Nur wenn auf der Disc ein Marker gesetzt ist, gelingt dem Player eine korrekte Vollbildwandlung von Kino-DVDs ohne Flimmern. Dann erlauben die erweiterten Videoregler ein sinnvolles Tuning der Bildschärfe. Konzert-Mitschnitte mit 50 Hertz zeigt der Sony ohne störende Treppenstufen. Allerdings fransten schnelle Muster beim 100-Hertz-Probelauf mit einer Test-Disc leicht aus.

Sony-Navigation: Das Menü des Players entspricht dem Playstation-Konzept und reagiert flott.

Tonqualität

Auch den Sony schlossen wir für den Hörtest an den Onkyo-Receiver X-SR 806 an. Der Player lieferte per Bitstream des HD-Tons die beste Detailauflösung und Raumabbildung, der Receiver übernahm Decodierung, Wandlung und Verstärkung. PCM-Ton wies nach einem sorgfältigem Pegelausgleich kaum Klangunterschiede auf: Gitarren und Gesang von Dave Matthews und Tim Reynolds behalten die hohe Auflösung, nur der Beifall des Publikums wirkt weniger plastisch. Diana Krall klingt beim CD-Titel „The look of love“ über HDMI homogener, über die koaxiale Digitalverbindung zum Onkyo heller.

 

 

Fazit

Dank seines analogen 7.1-Ausgangs füttert der Sony BDP-S 550 ältere Receiver mit klangstarken Surroundsound, allerdings nicht bei DTS-HD. Gut gefallen seine kompletten Videoregler, BD-Live mit Speicherstick und der zuschaltbare Schnellstart.Vermisst haben wir eine bessere Darstellung von Film-DVDs und die Wiedergabe von MP3-Musik.

 

Technische Ausstattung und Bewertung

 

Der Testbericht Sony BDP-S 550 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 440 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2008 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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