Philips 42 PFL 7404 – LCD-TV für 1.100 Euro
Auffällig am Philips ist die nur 23 Millimeter schmale und sehr elegante Bildschirmeinfassung. Für 1.100 Euro ist der TV zudem günstig. Verzichten muss man allerdings auf das beliebte Ambilight – das bieten nur die teureren Modelle.
Ausstattung und Bedienung
Der Drei-Wege Tuner ist mit HDTV- und CI+ Unterstützung auf dem neuesten Stand. Fürs Bild gibt es eine Feineinstellung der Farbtemperatur, diverse Bildverbesserungen und eine Hintergrundbeleuchtung, die sich manuell oder per Lichtsensor regeln lässt. Dazu kommt ein USB-Mediaplayer, der unter anderem Fotos wiedergibt. Das blau-schwarze Menü lässt sich dank riesiger Schrift sogar aus großer Entfernung gut lesen, verdeckt aber oft das ganze Bild und reagiert verzögert. Bei digitalem Kabelempfang fehlen in der Senderliste Sortierfunktionen; analoge Programme und DVB-Radiosender hängt der Philips einfach ans Ende, statt ihnen eigene Listen zu spendieren. Gut gefällt die Bildformat-Automatik, die selbst Sendungen mit ungewöhnlichen Formaten korrekt darstellt. Die übersichtliche Fernbedienung bietet eine Programmtauschtaste und direkten Zugriff aufs Bildmenü. Für Verwirrung sorgte der Philips, als wir den Blu-ray-Spieler BDP-LX 52 von Pioneer per HDMI anschlossen: Der TV schaltete stets auf den falschen HDMI-Eingang um, sobald wir die "Top-Menu"-Taste am Player drückten. Erst das Abschalten des "Easy Link", der die Steuerung von HDMI-Geräten mit nur einer Fernbedienung ermöglicht, löste das Problem.
Fast komplett: An der Scartbuchse fehlt S-Video, sonst sind am
Philips alle wichtigen Videoanschlüsse vorhanden.
Bildqualität TV und Standardsignale
Mittels einiger Fotos in Split-Screen-Darstellung (unter "Einstellungen Hilfeprogramm") versucht der Philips herauszufinden, welche Bildeinstellung dem Besitzer zusagt. Allerdings führt das Vorgehen leicht zu bunten und überschärften Bildern. Das natürlichste Bild ergibt sich in der Voreinstellung "Kino", veränderte Einstellungen (siehe Kasten) werden unter "PP-Werte" abgelegt. Das analoge TV-Bild zeigt ordentliche Schärfe, recht feines Rauschen und saubere Farben, nur dunkle Brauntöne sind etwas zu rot. Das digitale TV-Bild ist rauschfrei und detailreich. Schnelle Laufschriften gleiten mit aktivierter "HD Natural Motion" und "100 Hz Clear LCD"-Schaltung" gut lesbar über den Schirm. Der Bewegungsverbesserer entfernt Doppelkonturen an schnellen Objekten und bügelt Filmstottern (Judder) weg, sodass Bewegungen flüssig wirken. Die Bewegungsschärfe ist dabei vom Kontrastregler abhängig: Bei voller Helligkeit verschmiert das Bild in schnellen Schwenks, in der idealen Einstellung ist es scharf. Am HDMI-Eingang kommt bei PAL-Auflösung (576i) ein gutes Bild mit passabler Vollbildverarbeitung zustande, nur ein leichtes Flimmern zeigt sich in unserer Testszene aus "Sechs Tage, sieben Nächte" (Kapitel 5). Trotz des kompakten Gehäuses liefern die indirekt abstrahlenden Lautsprecher einen vergleichsweise kräftigen, wenn auch leicht verfärbten Klang bei Musik
Die Fernbedienung ist hochwertig verarbeitet und liegt bestens in der Hand.
Bildqualität HDTV-Signale
Die HDTV-Videoverarbeitung schärft feine Details leicht an, was bei Filmen nicht stört, und arbeitet ansonsten sauber; 24p-Signale kommen originalgetreu auf den Schirm. Schönheitsfehler: Das Menü informiert nicht über eingehende 24p-Signale. Wer den Philips vorwiegend mit progressiven Signalen füttert (720p, 1080p) und die Glättungsschaltungen nicht benötigt, sollte den "PC-Mode" einschalten: Dann werden feine Details nicht geschärft und somit präziser als in der Standard-Einstellung reproduziert. Interessant ist der Modus bei Zuspielung hochskalierter 4:3-Signale, weil dieses Bildformat sonst nicht zugänglich ist. Den Schwarz-Weiß-Klassiker "Casablanca" zeichnet der Philips mit glaubwürdigen, durch die erhöhte Farbtemperatur (7.100 statt 6.500 Kelvin) aber etwas kühlen Grautönen.
1.000 Euro: Der LCD von Panasonic ruht leider auf einem nicht drehbaren Fuß.
Kräftige Grund- und Hautfarben wirken überzeugend. Schwächen treten mit dunklen Bildern wie in "Königreich der Himmel" zutage: Der niedrige Kontrast und das vergleichsweise helle Restlicht nehmen solchen Szenen die Tiefenwirkung, was insbesondere in abgedunkelter Umgebung auffällt. Das subjektiv beste Bild zeigt der TV bei leichtem Raumlicht.
Fazit
Der Philips ist ein günstiger und ansprechender Alltagsfernseher, der mit passabler Videoverarbeitung ordentlichen Farben und relativ kräftigem Klang punktet. Fürs dunkle Heimkino liefert er aber zu wenig Kontrast, und die Sendernavigation bei digitalem Kabelempfang ist verbesserungswürdig.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Philips 42 PFL 7404 H (Gesamtwertung: 68, Preis/UVP: 1100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2010 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.