Samsung GQ65S95B (Test)

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Samsung setzt mit dem GQ65S95B nach Jahren der Abstinenz wieder auf die OLED-Technik, diesmal allerdings in Verbindung mit Quantum Dots. Wie sich dies auf die Bildqualität auswirkt, verrät unser Test.

Samsung feiert sein OLED-Comeback! Nachdem sich der koreanische Hersteller 2014 nach nur einem Jahr von den Fernsehern mit selbstleuchtenden Pixeln wieder verabschiedet hatte (seinerzeit noch im Curved Design und mit Full-HD-Auflösung), besinnt er sich im Modelljahrgang 2022 erneut auf die bekannten OLED-Tugenden und versucht diese mit Quantum Dots auf ein qualitativ neues Level zu heben. Gemeinsam mit Mitbewerber Sony (Test des XR-55A95K Seite 12) ist Samsung mit dem S95B der erste Hersteller, der diese so genannte QD-OLED-Technologie in den Markt eingeführt hat. Dafür gibt es schon mal unsere Innovations-Auszeichnung.

Die Koreaner versprechen gegenüber klassischen OLEDs einen größeren Farbumfang und ein größeres Farbvolumen, eine gesteigerte Spitzenleuchtdichte und einen noch besseren Betrachtungswinkel. Detaillierte Hintergründe zur Funktionsweise von QD-OLED finden Sie im Test des Sony XR-55A95K auf Seite 14 sowie im Kasten auf der nächsten Seite.

Erhältlich ist der S95B in der von uns getesteten 65-Zoll-Variante für 3.700 Euro sowie als 55-Zöller für 2.600 Euro. Klar, beides ist viel Geld, aber für eine neue Bildschirmtechnik fallen die Preise verhältnismäßig moderat aus. Konkurrent Sony verlangt für dieselbe Technologie mindestens 350 Euro mehr. Das Display ist ein Hauch von nichts und nur wenige Millimeter dünn, dünner war ein Samsung-Fernseher noch nie. Ein extrem schmaler Rahmen umgibt das Display, mit Anschlüssen kommt der Samsung gerade mal auf eine Tiefe von knapp 4 Zentimeter. Das Gerät steht auf einem massiven, zentralen Metallfuß. Für die Montage an der Wand kann man neben einer VESA-Halterung auch Samsungs Mini bzw. Slim Fit Wandhalterung erwerben.

Schöner Minimalismus: Bei Samsungs kompakter Fernbedienung sind einige Tasten mehrfach belegt. Das ist nicht ganz so intuitiv, allerdings hat man die Funktionen schnell verinnerlicht. Zudem gefällt uns die aufgeräumte
Oberfläche mit vergleichsweise wenigen Tasten.

In den vergangenen Jahren hat Samsung vollständig auf Flat-TVs mit QLED-Technologie und in den Topmodellen auf Mini-LEDs gesetzt. Das Wort „OLED“ stand zumindest nach außen hin auf dem Index: In unserer Expertenrunde zur Zukunft der Mini-LEDs im vergangenen Jahr weigerte sich Samsung-Produktmanager Steffen Greb regelrecht, den Begriff „OLED“ in den Mund zu nehmen. Und das, obwohl die Koreaner zusammen mit LG im Jahr 2013 die ersten serienreifen OLED-TVs auf den Markt gebracht hatten.

Während sich LG zum OLED-Vorreiter entwickelte und praktisch sämtliche Hersteller mit entsprechenden Panels beliefert, stieg Samsung bereits 2014 wieder aus dem TV-Gerätemarkt mit selbstleuchtenden Pixeln aus. Der Konzern hatte seine OLEDs bis dahin in einer Kleinserienfertigung selbst hergestellt. Die Pläne für eine größere OLED-Produktionsstätte legte Samsung jedoch auf Eis – wegen hoher Kosten und des erbitterten Preiskampfs. Stattdessen spezialisierte sich der Hersteller auf LCD-Fernseher, die sich gerade in der Anfangszeit um ein Vielfaches günstiger als OLEDs herstellen ließen. Bei seinen neuen OLEDs (Samsung spricht nur von OLED, nicht wie Sony von QD-OLED) vertraut der Konzern auf eigene Fertigung und blaue OLEDs, die im ersten Schritt ein komplett einfarbiges Bild erzeugen. Quantum Dots dienen als Farbkonverter: Sobald blaues Licht auf diese Nano-Kristalle trifft, beginnen sie rot bzw. grün zu leuchten. Es findet keine Filterung, sondern eine Verschiebung von Farben statt. Dadurch bleibt weniger Licht auf der Strecke. Samsung verspricht eine größere Helligkeit bei gleichbleibendem Stromverbrauch.

Blaue Basis: Die blauen OLEDs schaffen zunächst ein komplett blaues Bild. Farbkonverter in Form von Quantum Dots sorgen dafür, dass diese auch rot und grün leuchten.

Vielfältig: Über die Tizen-Oberfläche erhält man jede Menge Informationen und einen umfassenden Zugriff auf Apps, Streamingdienste und Mediatheken.

Schnelle Anpassung: Farbton, Schärfe, Kontrast oder Farbraum – der Samsung erlaubt durch die horizontale Leiste das flotte Modifizieren von Bildparametern.

Ausstattung & Bedienung
Obwohl der GQ65S95B ein neues technologisches Topmodell darstellt, verzichtet Samsung auf seine externe Anschlussbox und hat alle Buchsen und Twin-Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2 im Gerät verbaut. Alle vier HDMI-Ports unterstützen 4K-Wiedergabe mit 120 Hertz sowie Variable Refresh Rate (VRR) und den Auto Low Latency Mode (ALLM). Für Gamer ist neben der geringen Eingabeverzögerung von 6 Millisekunden auch der Support von FreeSync Premium und HGiG interessant. Der 65-Zöller beherrscht Aufnahmen auf USB-Festplatte und Time-Shift, erlaubt umfangreiche Bild-in-Bild-Darstellungen aus unterschiedlichen Quellen wie Live-TV, Smartphone und YouTube in bis zu zwei Fenstern und ermöglicht es, dank Tap View blitzschnell Fotos und Videos von einem Smartphone auf den Flat-TV zu übertragen. Dank NFC-Technologie (Nahfeldkommunikation) genügt hierzu eine Berührung.

Befeuert wird der OLED vom neuen Neural Quantum Processor, der unter anderem über einen Helligkeitsbooster und über das Feature „Perceptional Color Mapping“ verfügt, um helle, präzise Darstellungen und lebensnahe Farben zu ermöglichen. Zum Upscalen von niedriger aufgelösten Inhalten auf 4K-Auflösung arbeitet der Samsung mit Künstlicher Intelligenz und 20 neuronalen Netzwerken. Der „Real Depth Enhancer“ optimiert die Bildtiefe und imitiert dazu das menschliche Auge, indem der Kontrast im Bildvordergrund erhöht wird. Ebenso an Bord ist der Augenkomfort-Modus, der die lokalen Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten berücksichtigt und abends beispielsweise Helligkeit und Farbsättigung reduziert, um dem Zuschauer etwas mehr Entspannung zu ermöglichen.

Die bunte Tizen-Oberfläche liefert auf einen Blick auf dem Startbildschirm jede Menge Apps und Optionen – unter anderem Zugriff auf das Live-Programm, auf Zuspieler wie einen Blu-ray-Player, auf diverse Programm-Empfehlungen aus Mediatheken und Streaming-Plattformen, auf den Ambient-Modus, um den Bildschirm in ungenutzten TV-Pausen künstlerisch, kreativ oder informativ zu verschönern, und auf eine clevere Suchfunktion, um Videoinhalte blitzschnell zu durchstöbern. Das Bedientempo des 65-Zöllers ist gut, die Bedienung gelingt intuitiv. Wer dies per Sprache tun möchte oder Zusatzinfos aus dem Internet abgreifen will: Mit Bixby, Amazon Alexa und Google Assistant stehen gleich drei smarte Helfer zur Verfügung.

Als Fernbedienung kommt weiterhin ein kompakter Steuerstab mit wenigen, zum Teil mehrfach belegten Tasten zum Einsatz. Mit frischem Strom wird der aus hochwertigem Kunststoff bestehende Signalgeber über ein Solarpanel mittels Licht von der Sonne oder über Kunstlicht versorgt. Aber auch eine Lade-Option per USB-C-Buchse ist in Notfällen möglich.

Geblieben sind diverse intelligente Bild- und Toneinstellungen – werden diese aktiviert, optimiert der GQ65S95B beispielsweise die Bildhelligkeit in Abhängigkeit vom Lichtpegel im Raum und dem aktuell angezeigten Inhalt und hebt Stimmen bei störenden Umgebungsgeräuschen in Eigenregie hervor.

Beim Thema Videostreaming ist der Samsung ein Tausendsassa – zum umfangreichen App-Portfolio zählen unter anderem Netflix, Amazon Prime Video, Disney+, WOW, Apple TV+, Rakuten TV, Joyn, Samsung TV Plus, HD+, RTL+, DAZN, Sky Q und Magenta TV. Der leistungsstarke Mediaplayer erlaubt es, Fotos und Videos in einer 360-Graddarstellung wiederzugeben. Ein nicht nur pfiffiges, sondern auch effektives Feature ist die Intelligente Kalibrierung über die für iOS und Android kostenlos erhältliche App „SmartThings“. Die Smartphone-Kamera führt eine Kalibrierung durch, indem sie den Farbabgleich misst und anpasst. Der Vorgang dauert nur rund 30 Sekunden. Ebenfalls über die App kann man den Bildschirm der Smartphone-Kamera für den 65-Zöller freigeben: So darf man beispielsweise in einem Fenster ein Workout-Video bei YouTube schauen, während man in einem anderen Fenster die eigene Körperhaltung kontrolliert, um die Übungen richtig auszuführen.

Farblich kaum zu bremsen: Der Samsung liefert super satte Farben. Aber selbst im „Filmmaker Mode“ haben es diese beim Testmodell teilweise etwas übertrieben.

Vorbildlich: Im DCI-P3-Spektrum haben wir dieses farbliche Vorzeige-Ergebnis erzielt – allerdings mussten wir hierzu die Farbintensität teilweise reduzieren.

Für die Helligkeitsanpassung und damit auch zum Energiesparen hat Samsung dem GQ65S95B neue Features spendiert. Im Menüpunkt „Allgemein und Datenschutz“ ist der Eintrag „Ein/Aus und Energiesparen“ hinterlegt. Um diese Funktionen nutzen zu können, muss der intelligente Modus deaktiviert sein. Die „Mindesthelligkeit“ kann man bis maximal Level 50 fest legen. Um den Stromverbrauch zu reduzieren, wählt man die „Helligkeitsverringerung“ aus, entscheidet sich für die „Bewegungsgesteuerte Beleuchtung“ und schaltet „Automatisches Energiesparen“ ein. Bei einer WLAN-Verbindung werden die Bewegungen des Nutzers vom WLAN-Signal und durch die Nutzung der Fernbedienung erkannt. Wird keine Bewegung registriert, schaltet sich der Bildschirm aus. In den „Bild“-Einstellungen ist ein Spitzenwert für die Helligkeit auswählbar.

Heller oder Strom sparen: Samsung bietet für jeden Anspruch passende Settings an.

Anpassbare Leuchtkraft: Der Spitzenwert für die Helligkeit ist in drei Stufen modifizierbar.

Bildqualität
Bevor wir den Samsung einem Sehtest unterziehen, nähern wir uns dem Gerät messtechnisch an. Sowohl bei der Farbmessung im SDR- als auch im HDR-Bereich wird deutlich: Der 65-Zöller mag es knallig, speziell bei Rot und Grün dreht der Apparat richtig auf. Das realistischste Ergebnis erhalten wir im „Filmmaker Mode“. Aber auch hier müssen wir nahezu bei jeder Farbe nachregeln, um ein bestmögliches Resultat zu erzielen. Bisherige OLEDs sind hier unkomplizierter, und in der Regel gilt: aufstellen, einschalten, fertig – zumindest im „Kino“-Setting sind diese Flachmänner super voreingestellt. Auch der Samsung liefert sehr authentische Ergebnisse, allerdings mussten wir hierzu wie erwähnt noch ein wenig Hand anlegen. Mit 6.516 Kelvin im Setting „Warm2“ stimmt die Farbtemperatur ab Werk perfekt.

Beim ANSI-Kontrast haben wir stolze 10.800:1 ermittelt. Das ist mehr als ordentlich, kommt aber nicht an LGs OLED 55G29LA (Test in Ausgabe 7-2022) heran, dem wir einen sagenhaften ANSI-Kontrast von 16.500:1 attestieren konnten. Auch bei der Helligkeit schneidet der GQ65S95B etwas schlechter ab. 1.100 Candela schafft der Samsung nicht, im „Dynamik“-Modus knackt er gerade so die 1.000-Candela-Marke. Knapp 990 Candela sind es im „Kino“- und im „Filmmaker Mode“, Letzterer kommt bei 50-prozentigem Weißanteil auf knapp 300 und bei vollflächigem Weiß auf 224 Candela. Genau wie der Sony XR-55A95K bricht also auch die Helligkeit dieses QD-OLEDs nicht ganz so stark ein wie bei fast allen konventionellen OLEDs, wenn beispielsweise eine große Schneelandschaft abgebildet wird.

Unsere ersten bildlichen Eindrücke liefert der 65-Zöller über das kostenlose Internetfernsehen Samsung TV Plus. Wir starten mit der Naturdoku „Wilder Planet“ im „Filmmaker Mode“ und stellen sofort fest: Zurückhaltung ist für den OLED ein Fremdwort. Bei den Landschaftsaufnahmen ballert er munter drauf los, das „Filmmaker“-Setting haben wir von früheren Samsung-Fernsehern farblich viel dezenter in Erinnerung. Grüne Blätter und Stängel von Pflanzen leuchten satt, und der strahlend blaue Himmel schießt ebenfalls ein farbliches Feuerwerk ab.

Bei Netflix suchen wir uns bewusst eine Naturdoku in HD-Auflösung raus, wie sieht hier das Bild ohne zusätzliche HDR-Power aus? „Das Mittelmeer: Mythen“ liefert ebenfalls kräftige Blau- und Grüntöne. Von puristischem Heimkino, in dem es in der Regel im „Filmmaker Mode“ farblich eher nüchtern zur Sache geht, will der Koreaner nichts wissen. Den Farb-Turbo zündet der Flachmann, wenn man in den intelligenten Modus wechselt. Das Orange der Sonne, das Grün von Wiesen und das Blau des Meeres – jetzt knallt alles noch ein wenig munterer drauf los. Nicht unnatürlich, aber extrem dynamisch. So oder auch im „Dynamisch“-Modus braucht man direktes Sonnenlicht oder künstliche Beleuchtung im Wohnzimmer nicht zu fürchten, der super entspiegelte GQ65S95B gewinnt hier jedes Duell für sich. Beeindruckend sind in diesen Abstimmungen auch die Klarheit, die Schärfe und die Plastizität des Bildes.

Schlanke Silhouette: Der GQ65S95B trägt nicht dick auf, inklusive Anschlüssen ist das Gerät gerade mal 4 Zentimeter dünn. Samsung bietet für die Montage an der Wand eine Mini Wandhalterung und eine Slim Fit Wandhalterung an, die man jeweils separat erwerben muss. Aber auch handelsübliche VESA-Halterungen werden unterstützt.

Bonus-Fernsehen: Samsung TV Plus stellt eine Fülle an TV-Sendern kostenlos aus dem Internet zur Verfügung, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

App-Vielfalt: Ob Apple TV+, HD+, Disney+ oder WOW (früher Sky Ticket) – der 65-Zöller hat alle wichtigen Streaming-Apps an Bord.

Qual der Wahl: Ob Fernsehen, YouTube, Smartphone oder lieber der Blu-ray-Player? Beim GQ65S95B kann man unterschiedliche Quellen nebeneinander zeigen.

Auf dem neuesten Stand: Alle vier HDMI-Anschlüsse des 65-Zöllers beherrschen den HDMI-Standard 2.1, so dass Gamer voll auf ihre Kosten kommen.

Kamera ab: Sowohl USB-Webcam als auch Smartphone-Kamera kann man auf dem Samsung-TV integrieren, um beispielsweise Sportübungen zu kontrollieren.

Bildschirm-Kunst: Die Koreaner entwickeln ständig neue Hintergründe, die sich per Ambient-Modus auf das Display des 65-Zöllers legen lassen.

Bei Unterwasseraufnahmen verhält sich der Samsung wie ein richtiges Aquarium im XXL-Format: Bei dem kann man schließlich auch aus jedem Blickwinkel draufschauen, ohne dass die Fische an Leuchtkraft und Farbintensität verlieren. Genauso ist es beim OLED: Ob schräg von der Seite oder steil von oben, die Performance des Fernsehers bleibt jederzeit nahezu unverändert gut.

Uneingeschränktes Lob haben wir auch für die Schwarzdarstellung: Das Panel sieht so aus, als hätte man es mit Teer überzogen. Brutal dunkel und ohne störende Aufhellungen dürfen sich professionelle Filmgucker an den Cinemascope-Balken erfreuen. Heimkino auf höchstem Level, ergänzt durch eine ausgezeichnete Bewegungsdarstellung. Genau wie der Sony XR-55A95K kann man aus ganz geringem Abstand mit einem Adlerblick an einigen Kanten leichte Farbsäume und eine minimal unsaubere Kantenzeichnung erkennen. Schuld ist die Dreieck-Anordnung der grünen, roten und blauen Subpixel. Im TV-Alltag bekommt man von dieser Problematik jedoch nichts mit.

Einziges nennenswertes Ausstattungs-Defizit beim 65-Zöller ist das Fehlen von Dolby Vision, unterstützt werden stattdessen HLG, HDR10 und HDR10+. Die Netflix-Doku „Das Leben in Farbe“ ist erwartungsgemäß ein Augenschmaus. Bei den Nahaufnahmen von Schmetterlingen greift das sprachliche Relativitätsprinzip: Nicht alles, was wir sehen, können wir auch entsprechend beschreiben. Und die Schmetterlinge bescheren auf dem Samsung-Panel eine Farbenpracht und Farbenvielfalt, unfassbar schöne Muster und kleinste Details, dass man sich gar nicht satt sehen kann. Winzige Schuppen auf den Flügeln der Schmetterlinge mit schimmernden Farbpigmenten sehen aus nächster Distanz extrem faszinierend aus. Reiner und intensiver als der OLED kann man die riesige Farbfülle nicht darstellen. Selbst stecknadelkopfgroße Details erweckt der Samsung mit einer Qualität zum Leben, die man noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Der Wunsch nach 8KAuflösung erstickt hier im Keim. Insgesamt erzeugt der Samsung ein Bild wie aus einem Guss. Der Schwenk über eine Frühlingswiese wirkt erneut wie der Blick durch ein hochauflösendes Mikroskop. Die Feinzeichnung in Blüten und Bienen ist grandios, die Bilddynamik atemberaubend. Chapeau, hier ist den Samsung-Ingenieuren ein echtes Kunstwerk gelungen.

Tonqualität
Für die Akustik ist im Samsung ein 2.2.2-System mit 60 Watt Ausgangsleistung verbaut. Unterstützt werden Dolby Atmos und Object Tacking Sound (OTS), wobei der Klang verschiedenen Objektbewegungen folgt. Die akustische Fülle ist durch die beiden nach oben gerichteten Lautsprecher überzeugend, Effekte wie etwa dröhnende Motoren von vorbeirasenden Formel1-Autos werden recht greifbar in den Raum gestellt. Hohe Pegel sind hingegen nicht unbedingt die Stärke des Flachmanns, dann geht mitunter ein wenig an Klarheit verloren. Frauenstimmen klingen auf dem 65-Zöller teilweise wärmer und etwas präziser als Männer. An der musikalischen Performance des OLEDs haben wir nichts zu bemängeln. Stimmverständlichkeit und instrumentale Darbietungen sind gut.

Der Testbericht Samsung GQ65S95B (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 3.700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

92 Sehr gut

Samsungs OLED-Comeback ist mehr als geglückt: Farbintensität und Dynamik des GQ65S95B sind überragend, auch die Panel-Helligkeit ist top. Dazu liefert der 65-Zöller ein traumhaftes Schwarz und ist top ausgestattet – nur Dolby Vision fehlt.

Jochen Wieloch

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