Sonos Era 300 (Test)

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Mit einem offi ziellen Verkaufspreis von 500 Euro tritt der Sonos Era 300 als neuestes Speaker-Flaggschiff der Kalifornier an und bietet erstmals Dolby-Atmos- und Spatial-Audio-Unterstützung. Nicht nur bei der Audio-Technik geht man neue Wege, sondern auch bei der Bauform: Das matte Gehäuse in Zylinderform ist leicht nach innen abgewinkelt, damit die Treiber gleichmäßig in den Raum abstrahlen können. Nach vorn ist ein Mittelhochtöner montiert, links und rechts jeweils ein Tieftöner sowie ein Hochtöner. Das sorgt für eine, gemessen am Gehäuse, breite Stereo-Kulisse. Dazu gesellt sich eine nach oben gerichtete Kalotte, vorrangig für 3D-Audio. Voraussetzung für einen abgestimmten Raumklang ist die Einrichtung mittels Trueplay (siehe Kasten).

Raumfüllender Ton
Brachiale Orchesterklänge eines Hans-Zimmer-Soundtracks mit Streichern und Bläsern füllen den Raum auch bei hohen Lautstärken gleichmäßig. Da kommt fast echtes Konzert-Feeling auf. Umgekehrt erscheinen reduzierte Elektro-Sounds wie von Kraftwerk mit punktgenauer Klarheit. Daneben wirkt lebendiger Gesang von Taylor Swift und anderen Sängern schön ausgearbeitet und detailreich. Bässe fügen sich gefällig ein, könnten aber druckvoller sein. Zudem sind Atmos-Inhalte nur mit den kostenpfl ichtigen Streaming-Services Amazon Music Unlimited und Apple Music verfügbar. Tidal wird bisher nicht unterstützt. Mit der hauseigenen Mobil-App erhält man auch das kostenlose Sonos Radio mit tausenden Sendern und verschiedenen Genres. Zudem ist ein Upgrade auf Sonos Radio HD für 10 Euro im Monat möglich. Damit erhält man verlustfreies Audio und eliminiert die Werbung.

Neben dem mittigen Netzanschluss findet sich nur Mikrofonstummschaltung und USB-C. Den Adapter auf Aux-In gibt es separat.

Stilvoll kommen die wenigen Bedientasten an der Oberseite unter. Raffiniert ist die touchsensitive Leiste für die Lautstärke.

Per Sonos-App am Handy ist der Era-Lautsprecher schnell eingerichtet. Dazu nötig ist ein kostenloses Sonos-Konto. Damit lässt sich der Speaker schnell mit dem WLAN verbinden und einem Raum zuteilen. Fraglich ist nur, warum der Hersteller dazu eine Ortspeilung benötigt. Intuitiv funktioniert das Einrichten für Raumklang mittels Trueplay. Dabei bietet die App ein schnelles oder ein erweitertes Tuning an, um den Speaker einzumessen. Bei Ersterem werden die im Gerät verbauten Fernfeld-Mikrofone genutzt. Bei Zweiterem wird mittels Mikrofon am iPhone eingemessen. Dabei sendet der Speaker Testsignale aus, während man sich mit dem Mobiltelefon durch den Raum bewegt. Für Android-Geräte ist die erweiterte Einmessung nur bei bestimmten Modellen möglich. Für zusätzliche Klangjustierung lassen sich in der Sonos-App auch Bässe und Höhen pegeln. Zudem ist 3D-Audio sowie Loudness zu- und abschaltbar.

Die Sonos-App bringt nicht nur eine Raummessung mit, sondern bietet auch Zugang zum hauseigenen Streaming-Service.

Konnektiert wird der Era 300 per WLAN, Apple Airplay oder neuerdings auch per Bluetooth 5.0. An der Rückseite findet sich ein USB-C-Port, der mittels aufpreispflichtigem Sonos-Adapter (45 Euro) auch für Aux oder LAN-Anschluss eingesetzt werden kann. Das Mikrofon lässt sich per Kippschalter stummschalten, dann funktioniert allerdings die Raummessung nicht mehr.

Zwei Era-Geräte (egal ob der 300er oder der kleinere 100er) lassen sich auch als Stereo-Pärchen betreiben. Zudem dient der Speaker als Surround- Unterstützung im Zusammenspiel mit der Sonos Arc oder Beam (ab zweiter Generation). Auch Subwoofer des Herstellers lassen sich einbinden. Neben der primären Bedienung per App finden sich am Gerät nahtlos integrierte Touchtasten für Lautstärke, Wiedergabe, Vor, Zurück sowie Sprachassistent. Für Letzteren lassen sich Sonos Voice Control oder Amazon Alexa einbinden.

Der Testbericht Sonos Era 300 (Gesamtwertung: Sehr gut, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

Sehr gut

Sonos bietet starken Raumklang mit durchdachter Hardware und App-Software. Das lässt sich der Hersteller mit 500 Euro allerdings auch gut bezahlen.

Thomas Stuchlik

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