UHD-Blu-ray-Test: Flash Gordon – 4K Limited Steelbook Edition

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Kunterbunte Pappmachékulissen, Kostüme auf Karnevals-Niveau, Spezialeffekte zum Davonlaufen, grenzdebile Dialoge und ein laienhaft agierender Protagonist: Trotz oder vermutlich gerade wegen dieser Zutaten genießt das fantasievolle Science-Fiction-Abenteuer über einen Footballspieler (Sam Jones), der die Welt vor einem intergalaktischen Tyrannen rettet, Kultstatus. Das dürfte auch der Grund sein, warum Studio-canal „Flash Gordon“ anlässlich seines 40-jährigen Geburtstags diverse Jubiläums-Ausgaben spendierte.

Zum Test haben wir uns die Limited Steelbook Edition herausgepickt, ist es doch die einzige Fassung, die eine 4K-Scheibe an Bord hat. Doch bereits die remasterte Blu-ray ist dank neuer 4K-Abtastung eine optische Offenbarung gegenüber vorherigen Versionen. Die UHD-Variante machte dann alles noch einen Tick besser. Für technisch Benachteiligte bringt Studiocanal sogar eine remasterte DVD auf den Markt. 

Neue Extras

Doch nicht nur das Bild ist erheblich besser als bisher, auch das Bonusmaterial ist um einiges umfang-reicher. So gesellt sich zum bereits bekannten Audiokommentar mit Regisseur Mike Hodges eine zweite Kommentarspur mit Prinz-Vultan-Darsteller Brian Blessed, der auf äußerst amüsante Weise aus dem Nähkästchen plaudert – unbedingt reinhören. Löblicherweise sind beide Spuren deutsch untertitelt. Fast noch empfehlenswerter ist die knapp 30-minütige Retro-Dokumentation „Lost in Space“, die ein wenig Licht in die turbulente Produktionsgeschichte wirft und zugleich klärt, warum es ohne „Flash Gordon“ vermutlich keine „Star Wars“-Filme geben würde.

Auf der zusätzlichen Bonus-Scheibe finden sich unter anderem ein ausführliches Interview mit Regisseur Mike Hodges, der sich in einem anderen Beitrag 35 Jahre nach Ende der Dreharbeiten wieder mit seinen Darstellern anlässlich einer Kino-Wiederaufführung getroffen hat.                     

Bild: Bereits die beiliegende Blu-ray, die ebenfalls auf der neuen 4K-Abtastung basiert, kann sich qualitativ stark von der 10 Jahre alten Blu-ray-Erstauflage absetzen. Die Schärfe- und Detailzeichnung ist besser, die Farben sind kräftiger, man sieht wieder das Filmkorn und die Tiefenwirkung ist aufgrund eines satteren Schwarzwerts höher. Die gelegentlich auftretenden Rand-unschärfen sind der verwendeten Kamera-technik geschuldet und kein Transferfehler. Liegen zwischen der alten und neuen Blu-ray noch Welten, ist der Unterschied zwischen der remasterten Blu-ray und der 4K-Scheibe eher „klein aber fein“. Das Cinemascope-Bild ist noch eine Spur knalliger, plastischer und detailreicher, Sterne strahlen einen Tick heller und das gelegentliche Überstrahlen in hellen Flächen ist geringer. Je größer der Fernseher bzw. die Leinwand, desto mehr kann die 4K-Disc ihre Vorteile ausspielen. Unterm Strich ist die Qualität für einen 40 Jahre alten Film imposant. Zusätzlich zu HDR10 hat Studiocanal auch Dolby Vision auf die Disc gepackt, die Unterschiede sind aber vernachlässigbar. 

Ton: Die deutsche 2.0-HD-Abmischung legt gut los, sowohl der Vorspann mit Queens legendärem Flash-Song als auch die erste Actionszene bieten eine hohe Stereo-Separation und bei aktivierter ProLogic-Schaltung ein angenehmes Surround-Feeling. Doch danach fällt die Klang-kulisse über weite Strecken praktisch komplett im Center zusammen. Nur selten gibt es vollwertige Stereo-Abschnitte (u.a. bei 17:53 und dem Abspann). Die französische Tonspur auf der remasterten Blu-ray hat dasselbe Problem, bei der  englischen 2.0-Spur ist hingegen alles in Ordnung.  Erste Wahl ist aber ohnehin die englische 5.1-Abmischung, die sich von früheren Versionen durch eine Extraportion Bass abhebt. 

Extras: Auf der Film-Disc befinden sich zwei Audio-kommentare, „Lost in Space: Nicolas Roeg‘s Flash Gordon“ (27:50), „Hinter den Kulissen“ (14:27), Bildergalerie, Storyboad-Galerie, Kinotrailer. Eine Bonus-Blu-ray birgt ein „Interview mit Mike Hodges“ (31:47), „Sam Jones – Der Schauspieler“ (4:04), „Das Flash Gordon Merchandise“ (4:20), „Bob Lindenmayer spricht über geschnittene Szenen (2:12), „35-jähriges Jubiläum im Green Room“ (8:26), „Das Wiedersehen“ (6:29), Interview mit Renato Casaro (5:38), Brian Blessed (10:50), Melody Anderson (4:45), Brian May (4:53) und Howard Blake (2:37).

Die Wertung 
Film 3 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 1 von 6 Punkten
Bonusmaterial 5 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Studiocanal
Bildformat 2,35:1 (2160/24p/HDR)
Tonspur Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0
Tonspur Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Untertitel deutsch, englisch

 

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