Polkaudio DSW PRO 660 WI (Test)

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Polk Audio DSW Pro 660 Wi – Subwoofer für 850 Euro

Polk Audio DSW Pro 660 Wi - Subwoofer für 850 €Seit über 40 Jahren entwickelt Polk Audio in Baltimore Lautsprecher und Elektronik. Das größte Modell der DSW-Pro-Serie beherbergt einen Zwölf-Zöller, der je nach Montage der Füße nach unten oder zur Seite abstrahlt. Per Fernbedienung schaltet der DSW Pro 660 Wi vier Aufstellvarianten um und funktioniert optional auch drahtlos.

 

Technik

Der Sub wird mit großen Hartgummifüßen geliefert, die auf vormontierten Spikes stecken. Lässt man die Gummifüße weg, schützen messing­farbene Metallteller das Parkett. Für verschiedene Aufstell­varianten lassen sich per Fernbedienung die Presets ‚Corner‘, ‚Mid-Wall‘, ‚Mid-Room‘ und ‚Cabinet‘ aufrufen; Letzteres dient der Unterbringung in einer Schrankwand mit direkter Abstrahlung des Tief­töners. Vier zusätzliche Gewinde stehen bereit, um den Basswürfel um 90 Grad gedreht aufzustellen.

Der DSW bietet dem Zwölf-Zöller rund 45 Liter Einbauvolumen und wird vom rechteckigen Bassreflexkanal bei 33 Hertz unterstützt. Die steife Polypropylen-Membran ist recht leicht, was für einen hohen Wirkungsgrad und Agilität sorgt. Allerdings spielt der Treiber nicht extrem tief, weshalb das Bassreflex-Tuning in einem Frequenzbereich beginnt, in dem der natürliche Wirkungsgrad des Treibers schon ein wenig nachgelassen hat.

Statt auf extremen Tiefbass setzt Polk Audio auf trockene und maximal klirrarme Bässe. Mit Hilfe aufwändiger Klippel-Analyse von Magnet­system, Spule und Aufhängung werden die Chassis-Parameter optimiert, um auch bei hohen Pegeln niedrige Verzerrungen sicherzustellen. Dafür stellt die Aktiv-Elektronik laut Hersteller 250 Watt Sinus- und 500 Watt Impulsleistung zur Verfügung. Eine Soft-Clipping-Schaltung verhindert ein Übersteuern der Endstufe. Das abschaltbare LED-Licht am Subwoofer blinkt bei Empfang von Infrarot-Befehlen, ein Display gibt es aber nicht. Deshalb weiß man nie genau, welche Lautstärke oder welches Raumklang-Programm gerade eingestellt ist.

Polk Audio DSW Pro 660 Wi - Subwoofer für 850 € 
Vier Raumklang-Presets: Die Fernbedienung schaltet
zwischen vier Raumklang-Modi um, die aber teilweise
zu viel Schalldruck im Tiefbass wegnehmen.

 

Tonqualität

Klanglich erweist sich der Polk Audio nicht als extremer Tiefbass-Spezialist; satter Druck bei 20 Hertz ist nicht drin. In der Werkseinstellung "Mid-Room" erreicht der Drei-Dezibel-Punkt je nach Tiefpass-Einstellung 47 bis 35 Hertz. In Stellung ‚Mid-Wall‘ tönen tiefste Bässe vier, in Stellung ‚Corner‘ sogar sechs Dezibel leiser – zu dezent für unseren Geschmack. Einen Zuschlag von einem Dezibel im Tiefbass liefert der Klangmodus ‚Cabinet‘, was uns im Hörtest am besten gefiel. Dann spielt der Polk Audio tiefste Basstöne noch eine Spur glaubwürdiger und wirkt tonal farbiger. Wenn Waffenmogul Tony Stark in "Iron Man" seine Raketensysteme in der afghanischen Wüste vorführt, kommen die ganz tiefen Bassfrequenzen dennoch nicht mit voller Wucht beim Zuhörer an. Umso heftiger haut einem der Subwoofer trockene Pistolenschüsse um die Ohren, lässt es also in Sachen Dynamik richtig krachen. Befreit von massiven Membranauslenkungen nutzt der vergleichsweise hart eingespannte Zwölf-Zöller seine Agilität, um auch im musikalisch wichtigen Frequenzbereich zwischen 30 und 60 Hertz zu punkten.

Polk Audio DSW Pro 660 Wi - Subwoofer für 850 €
850 Euro: Der Zwölf-Zöller und der Reflexkanal des Polk Audio DSW Pro 660 Wi strahlen
wahlweise nach unten oder zur Seite ab. Optional empfängt der
mattschwarze Subwoofer seine Signale auch per Funk.

Mit Rockmusik von AC/DC oder der amerikanischen Kultband Nine Inch Nails läuft der US-Woofer zu Hochform auf und lässt die Bassdrum staubtrocken auf Brustkorb und Trommelfell hämmern. Bis zu 112 Dezibel Maximalschalldruck stehen zur Verfügung. Deshalb versprüht der Polk Audio auch in großen Räumen viel Power und PA-Feeling bei Disco- und Rock-Nummern. Auf der anderen Seite unterschlägt der harte 12-Zöller ein wenig die abgründigen Tiefen der Bassdrum beim Titel "Fat Cry" von Yello. Auch das Raumambiente bei Orgel-Konzerten wirkt eine Spur nüchterner, da subsonisch tiefer Nachhall weniger stark ausgeprägt ist.

 

 

Polk Audio DSW Pro 660 Wi - Subwoofer für 850 €
Flexibel: Cinch- und Lautsprecher-Signale kann der Polk Audio auch durchschleifen.
Mit dem Wireless-Kit funktioniert er auch drahtlos,
wechselt aber nicht mehr automatisch in den Standby.

Der Wireless-Kit im Praxistest

Die Sendereinheit leitet an den Cincheingängen anliegende Signale drahtlos an das Empfangsmodul im Subwoofer. In diesem Fall bleibt der Subwoofer allerdings auch ohne Signal und selbst nach Abschaltung per Fernbedienung empfangsbereit und verbraucht dabei 18 Watt; im Kabelbetrieb wechselt er dagegen binnen zehn Minuten automatisch in den stromsparenden Standby-Modus (Verbrauch: 0,8 Watt). Klanglich überzeugt die unkomprimierte Drahtlos-Übertragung im 2,4 Gigahertz-Band. Der Subwoofer läuft mit hohem Signal-Rauschabstand ohne Brummen oder sonstige Störungen. In unserem Praxistest klappte die Verbindung aus bis zu 15 Metern Entfernung.

Polk Audio DSW Pro 660 Wi - Subwoofer für 850 €

Drahtlose Option: Der Wireless-Kit PSWK1 aus Sender und Empfangsmodul kostet 129 Euro.

  

 

 

Fazit:

Im Tiefbass ist der Subwoofer von Polk Audio etwas weniger gut bestückt als die Konkurrenten, macht das aber mit Sauberkeit, Pegelfestigkeit und schlackenloser Dynamik wett. Der DSW Pro 660 Wi gefällt durch knochentrockene Bässe, beschallt auch große Heimkinos souverän und löst Verkabelungsprobleme mit seiner gut funktionierenden Wireless-Option.  Udo Ratai

Polk Audio DSW Pro 660 Wi - Subwoofer für 850 €

Technische Ausstattung und Bewertung 

Polk Audio DSW Pro 660 Wi - Subwoofer für 850 €

 

 

 

Der Testbericht Polkaudio DSW PRO 660 WI (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 850 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2013 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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