Panasonic TX-L55 DT 50E – 3D-LED-TV für 2.100 Euro
Markenzeichen des LCD-Fernsehers von Panasonic ist die blickwinkelstarke IPS-Displaytechnik, die auch seitlich sitzenden Zuschauern ein farbnatürliches und kontraststarkes Bild beschert.
Ausstattung und Bedienung
Beim Testmodell handelt es sich um die Mittelklasse der LCD-Palette von Panasonic. Für Profis gibt es optional ein maßgeschneidertes Kalibrierset, das dem TV zu perfekten Farben verhilft (Infos unter www.avtop.eu). Highlight der Multimedia-Ausstattung ist das YouTube-Portal, denn nur der Panasonic liefert hier echtes Full-HD, die anderen TVs schaffen maximal 720p-Qualität. Der Mediaplayer zeigt 3D-Fotos über USB und Netzwerk und versteht viele Videoformate, die in der ausführlichen Bedienungsanleitung detailliert aufgeführt sind. Schwächen ergeben sich aber beim Abspielen von AVCHD-Videos hauseigener Camcorder: Der TV spielt in einem Durchgang nur Dateien des gleichen Datums ab, dann stoppt die Wiedergabe. Ansonsten verwöhnt der Panasonic mit höchstem Bedienkomfort: Das flinke Menü ist intuitiv zu handhaben, die Senderliste liefert durch praxisgerechte Vorsortierung und kombinierbare Sortierfilter eine gute Übersicht. Der USB-Recorder schneidet das TV-Programm automatisch per Time-Shift mit, der Timer ist zwei Wochen im Voraus einstellbar.
Vorbildlich: Die Panasonic-Fernbedienung verwöhnt mit
großen, klar beschrifteten und beleuchteten Tasten.
Optimal: Mit vier HDMI- und drei USB-Ports ist der
Panasonic im High-Tech-Haushalt gut aufgehoben.
Bildqualität Fernsehen
Der Hochglanz-Bildschirm ist gut entspiegelt und tiefschwarz, sodass das Bild in heller Umgebung äußerst brillant wirkt. Mit Kino, True Cinema und zwei Professionell-Modi sind vier empfehlenswerte Voreinstellungen vorhanden; Kino sieht dabei wegen des leicht gespreizten Kontrasts etwas plakativer aus, während im neutralen Professionell-Modus alle Bildregler zur Verfügung stehen. Wie beim Philips lässt sich der Bildbeschnitt für alle TV-Sender abschalten. Der LCD-Fernseher von Panasonic liefert ein sauberes, farbnatürliches und harmonisches TV-Bild. HD-Sender erstrahlen mit hervorragender Detailzeichnung, während SD-Sender noch einen Tick mehr Feindetails zeigen könnten. In schnellen Kameraschwenks überzeugt der Panasonic bei leicht reduzierter Grundhelligkeit durch hohe Bewegungsschärfe. Allerdings ist das Bild etwas ungleichmäßig ausgeleuchtet, was sich in gelegentlich sichtbaren Schlieren äußert, die an einen verstaubten Bildschirm erinnern. Überraschend gut sieht das Bild von der Seite aus; nur der Plasma-TV aus dem gleichen Haus (Test rechte Seite) bietet hier eine noch bessere Bildqualität. Ein weiteres Lob verdienen die vollständige Formatumschaltung und die hohe Energie-Effizienz. Der Ton klingt trotz des eingebauten Achtband-Equalizers etwas diffus, doch immerhin kommt der Brustton schön satt zur Geltung.
2.100 Euro: Tiefschwarzer Hochglanzbildschirm und Oberflächen aus gebürstetem
Aluminium charakterisieren Panasonics LCD-TV.
Bildqualität Blu-ray
Vorbildlich detailverliebt gibt sich der Panasonic beim Blu-ray-Check: Feinste Muster landen knackscharf und ohne Beeinträchtigung auf dem Bildschirm. Die einzige Auffälligkeit ergibt sich bei der Farbsättigung, deren ideale Einstellwerte sich bei SD- und HD-Auflösung deutlich unterscheiden. Sieht man vom leichten Blaustich in dunklen Passagen ab, gelingen Grautöne ausgesprochen sauber; kein anderer Fernseher im Test bildet sie so farbneutral ab. Die leicht abweichenden Grundfarben fallen nicht störend auf und können bei Bedarf dank des vollständigen Farbmanagements auf Kurs gebracht werden. Im Unterschied zu Videomaterial verwischen schnelle Filmbilder leicht, sofern nicht die Filmglättung aktiv ist. Der typische Judder wirkt am LCD-Modell von Panasonic deshalb nicht ganz so klar und so kinomäßig wie beim hauseigenen Plasma-Modell. Das große Manko des LCD-Fernsehers wird in dunklen Filmszenen bei zugleich dunkler Umgebung offenbar: Das helle, fleckige Restlicht und der gemessen an Spitzen-Fernsehern zu niedrige Kontrast verhindern eine gute Tiefenwirkung. Kontrastarme Szenerien wie im dritten Kapitel von "Krabat" sollten satt und plastisch aussehen, doch dem Panasonic gelingen sie mit seinem dominanten blauen Restlichtschleier wenig filmisch.
Fazit:
Wäre da nicht der zu niedrige Kontrast und das entsprechend flache Bild in dunklen Szenen, der Panasonic dürfte sich als einer unserer Favoriten in diesem Vergleichstest fühlen. Denn er bietet mit bequemer Bedienung, reichhaltiger Ausstattung und einem – von der Kontrastschwäche abgesehen – guten Bild alles, was einen empfehlenswerten Fernseher auszeichnet. Florian Goisl
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Panasonic TX-L55 DT 50 E (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 2100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2013 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.