LG 42 LW 650 S – 3D-LED-TV für 1200 Euro
Mit einer Preisempfehlung von 1.200 Euro gehört der LG zu den teureren Fernsehern des Tests. Günstige Angebote für den Edge-LED-TV bewegen sich inklusive Polfilter-Brillen bei 850 Euro.
Ausstattung und Bedienung
Der Universaltuner kommt auch mit drehbaren Sat-Antennen zurecht. Multimedial punktet der LG mit seinem vielseitigen USB- und Netzwerk-Mediaplayer und dem Internetportal Smart-TV. Hier gibt es YouTube-Videos in 3D- und HD-Qualität, Web-Videotheken wie Maxdome, das Webradio vTuner und Pro7-Sendungen (MySpass). Die Zeigestift-Fernbedienung Magic Motion und die Anschlussbox AN-WL100 für die drahtlose Signalübertragung zum TV kosten extra, eine USB-Aufzeichnung und der Multimedia-Videotext HbbTV fehlen. Schwächen zeigt die Bedienung: Der Zugang zu den Bildreglern benötigt viele Tastenklicks, das Hauptmenü wirkt überfrachtet. Die Stationsliste lässt sich zwar flott durchsuchen, ist aber nicht praxisgerecht vorsortiert und bietet keine Filter. Gut sind die vielen Informationen zum TV-/HDMI-Signal und den Mediadateien (Video/-Audiocodec).
Funktional:
LG-Fernbedienung mit praxisgerecht
gruppiertem Tastenfeld und Beleuchtung.
Bildqualität Fernsehen
Wie der Philips ist der LG mit einem matten Bildschirm versehen, der augenschonendes Fernsehen in heller Umgebung ermöglicht. Als optimalen Bildmodus empfehlen wir die isf-Expert-Voreinstellung, lediglich die zu niedrige Grundhelligkeit gilt es anzuheben. Bei der weiteren Einstellung leistet der Bildassistent wertvolle Dienste: Kommentierte Testbilder helfen bei der korrekten Justage von Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton und Schärfe. Das TV-Bild überzeugt insbesondere bei HDTV-Programmen. SD-Sender wirken zwar ebenfalls natürlich, könnten aber mehr Feinzeichnung vertragen. Nichts auszusetzen gibt es an der Bewegungsschärfe, sowohl bei Filmen als auch bei Sportsendungen gelingen unverwischte Kameraschwenks. Die Signalverarbeitung klappt einwandfrei, der TV liefert bereits bei Standard-Auflösung (576i) ein detailliertes und zeilenflimmerfreies Bild. Nur schade, dass sich der Bildbeschnitt nicht abschalten lässt. Für hochskalierte 4:3-Signale stehen ein 4:3-Format und 14:9-Zoom zur Verfügung, ein 16:9-Letterbox-Zoom fehlt. Die akustischen Qualitäten fallen mit ausreichend sattem Brustton und leicht verfärbten Mitten durchschnittlich aus.
Alles dran: Der Fernseher bietet gut zugängliche und ausreichend viele Anschlüsse.
Bildqualität Blu-ray
Menüschriften zeigt der LG scharf und detailliert, die Farben wirken natürlich; den leichten Rotstich können versierte Nutzer per RGB-Regler schnell beheben. Auch dank der originalgetreuen, kaum verwischten 24p-Darstellung bei abgeschaltetem TruMotion-Regler ergibt sich ein ausgewogenes Kinobild. In Nachtszenen und in dunkler Umgebung offenbart sich allerdings ein eher mäßiger Kontrast, aufgehellte Ecken mindern die Plastizität des Bildes. Die lokal geregelte Hintergrundbeleuchtung ("LED Plus") arbeitet weitgehend störungsfrei, erhöht den Kontrast aber nur moderat von 1.250:1 auf knapp 1.700:1. Unschön: Ruft man das Hauptmenü oder den Videotext auf, blendet der LG mit voller Lichtleistung. Das 3D-Bild ist mit rund 120 Candela pro Quadratmeter hell genug, zudem flackert beim Blick durch die Passiv-Brillen nichts. Prinzipbedingte Nachteile der Technik sind die auf die Hälfte reduzierte Vertikalauflösung – rückt man näher als rund drei Meter an den TV heran, fällt das Zeilenraster auf. Es kommt zu leichtem Übersprechen und je nach Wahl der Farbtemperatur wirkt das Bild entweder rötlich oder bläulich.
1.200 Euro: Der bläuliche Acryl-Rahmen sieht schick aus,
verstaubt durch schlecht zugängliche Öffnungen aber schnell.
Fazit:
Am LG gefallen die gute Bewegungsschärfe, natürliche Farben und viele Bildregler. Schwächen sind die teils unkomfortable Bedienung, die fehlende USB-Aufnahme sowie der mäßige Kontrast.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht LG 42 LW 650 S (Gesamtwertung: 67, Preis/UVP: 1200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2012 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.