LG 42 LH 4000 – LCD-TV für 1.000 Euro
Wie das Gros des Testfelds kostet der LG 1.000 Euro; im Internet wird er bereits ab 650 Euro gehandelt. Die Entwickler spendierten ihm viele Bildregler, sparten sich aber Anschlüsse für S-Video und Line-Out. Sparkurs auch beim Tuner: Digitale Kabelsender (DVB-C) kann der LG nur bei finnischer Ländervorwahl empfangen. Mangels CI+ Schacht ist er nicht für alle HD-Sender im Kabel gerüstet.
Ausstattung und Bedienung
Regler satt: Die Farbtemperatur lässt sich für zehn Helligkeitsbereiche einstellen, weshalb mit einem Farbmessgerät ein präziser Abgleich der Farbbalance gelingt. Außerdem gibt es separate Schärfefilter für horizontale und vertikale Bildstrukturen sowie Regler für Gamma und Mischfarben. Integrierte Testbilder und elektronische Farbfilter unterstützen die korrekte Bildeinstellung. Das übersichtliche Menü informiert über Auflösung und Bildwiederholrate des Videosignals. Der Komfort im TV-Betrieb lässt aber zu wünschen übrig, denn die Senderlisten sind nicht vernünftig vorsortiert. Nervig: Bei gleichzeitigem analogen und digitalen Kabelempfang lassen sich per Ziffernblock nur die digitalen Sender aufrufen. Ferner stört, dass der TV bei Teletext stets mit voller Lampenintensität strahlt, sodass man abends geblendet wird. Pfiffig: Mit der Q.VIEW-Taste lassen sich per Verlaufsspeicher die zuletzt gesehenen Sender aufrufen. Über die USB-Buchse gibt der LG Digitalfotos und MP3-Songs wieder, wobei die Farben bei der Fotodarstellung etwas bunt ausfallen.
Nicht vollständig: Dem LG fehlen im Buchsenfeld ein
S-Video-Eingang und ein Line-Out-Anschluss.
Bildqualität TV und Standardsignale
Unter den vielen Voreinstellungen sagt uns der "Expert"-Modus wegen der vielen aktiven Regler am meisten zu. Gar keine Regler bietet der Modus "Intelligenter Sensor": Hier analysiert der LG das Bildmaterial und die Umgebungshelligkeit und justiert das Bild, was gut funktioniert. Sowohl das analoge wie das digitale TV-Bild erscheinen im "Expert"-Modus mit wenig Saumkanten und recht natürlich. Allerdings sehen analoge und digitale TV-Signale weicher aus als bei den Konkurrenten, feine Linien flimmern gelegentlich. Bei der Zuspielung von HDMI-576i-Material schafft der LG ein optimales Bild und verwebt die eingespeisten Halbbilder selbst in schwierigen Filmszenen zu einem flimmerfreien Vollbild. Bei reduzierter Helligkeit bildet der TV schnelle Objekte unverschmiert ab. Schaltet man die Bewegungsverbesserung TruMotion 100 Hertz zu, werden Filmstottern und Doppelkonturen bei TV-Material unterdrückt. Wie üblich entstehen dabei aber Artefakte, da sich nicht sämtliche Bewegungsphasen exakt rekonstruieren lassen; um Objekte zeigen sich Rauschsäume. Die Lautsprecher überzeugen trotz indirekter Abstrahlung und leichten Klangverfärbungen durch kräftigen Grundton und die höchste Lautstärke im Test.
Die Fernbedienung ist rutschfest und
übersichtlich. Nur Cursor-Kreuz und Bildformattaste
sitzen zu weit oben.
Bildqualität HDTV-Signale
Die HD-Videoverarbeitung liefert bei verschiedenen Auflösungen und Bildwiederholraten ein sauber skaliertes, feines Bild. 24p-Signale aus dem Blu-ray-Player erscheinen mit originalgetreuem Kinostottern, lassen sich aber auf Wunsch per TruMotion glätten. Schwächen zeigt die Bewegungsverbesserung bei HDTV-Dokumentationen mit 60 Hertz: Hier stottert das Bild leicht. Die Farbmessungen bescheinigen eine nahezu ideale Farbtemperatur (Mittelwert 6.400 Kelvin) und einen stimmigen Farbumfang. Im Praxistest mit verschiedenen Filmen fällt auf, dass Hauttöne einen leichten Grün/Gelbstich aufweisen. In der "Experteneinstellung" kann man den Fehler einfach und ohne Nebenwirkungen beheben, indem man "Farbskala breit" wählt.
1.000 Euro: Der LG wirkt elegant. Die helle und daher
im Dunkeln störende Betriebs-LED lässt sich im Menüdeaktivieren.
Wie die meisten der günstigen LCD-Kollegen leidet der LG an einem niedrigen Kontrast von weniger als 1.000:1 innerhalb eines Bildes. Nachtszenen entfalten in dunkler Umgebung kaum Tiefenwirkung, das bläuliche Restlicht stört. Subjektiv wirkt das Bild kontrastreicher, wenn man den Raum nicht ganz abdunkelt und den mehrstufig schaltbaren "dynamischen Kontrast" aktiviert, der das Bild aber verfälscht: Kontraste werden härter, Licht und Schatten betont und schlechter nuanciert dargestellt.
Fazit
Der LG bietet mit hoher Helligkeit, guter Videoverarbeitung, vielen Bildreglern und gutem Klang tolle Stärken. Seine Schwächen liegen im niedrigen Kontrast, dem schlechten Bedienkomfort des Tuners und dem vergleichsweise weichen TV-Bild.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht LG 42 LH 4000 (Gesamtwertung: 65, Preis/UVP: 1000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2010 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.