Sony SRS NS7 (Test)

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Auf der einen Seite ist der SRS-NS7 Bluetooth-Nackenlautsprecher von Sony ein unscheinbarer und auf seine Art eleganter Lautsprecher. Auf der anderen Seite ein klangliches Monster, vollgestopft mit modernster Technik wie Dolby Atmos, 360-Grad-Sound (siehe Kasten), Sprachassistenten und einem Mikrofon zum freihändigen telefonieren. Entsprechend fällt der Preis mit 300 Euro nicht gerade günstig aus, doch immer der Reihe nach.

Trotz ungewöhnlicher Form wirkt der 24,4 Zentimeter breite und 18,6 Zentimeter tiefe SRS-NS7 grazil und zeitlos. Der weiche Kunststoff auf der Unterseite und der Stoffbezug auf der Oberseite verstärken diesen Eindruck. Auch die inneren Werte können sich sehen lassen, hierzu zählen zwei Breitbandlautsprecher mit je 32 x 33 Millimeter, zusätzlich zwei Passivradiatoren für die Bassunterstützung und ein Akku, der bei normaler Lautstärke bis zu 12 Stunden hält. Auf der linken Innenseite findet man die Steuerelemente für lauter / leiser, dazwischen positioniert eine Funktionstaste. Drückt man diese länger, wird der Sprachassistent aktiviert. Mit einem kurzen Druck unterbricht man die Wiedergabe bzw. kann diese mit einem weiteren Druck, weiterlaufen lassen.

Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich Tasten für das Mikrofon, Strom und Bluetooth sowie die Statusleuchte. Auf der rechten Außenseite sitzt unter einer Schutzkappe der USB Typ-C Ladeanschluss. Für Fernseher ohne Bluetooth stellt ein mitgelieferter Wireless-Transmitter, der am optischen Digitalausgang Anschluss findet, die Verbindung her. Beide Anschlussvarianten klappten im Test problemlos.

Auf der Unterseite des Sony SRS NS7 befinden sich die zwei Chassis für Mitten und Höhen sowie zwei Passivradiatoren für den Bass.

Der Nackenlautsprecher kommt in einem flachen, quadratischen Karton, in dem sich die zwei USB-C-Kabel (1x 100 Zentimeter, 1x 20 Zentimeter), ein optisches Kabel mit einer Länge von 80 Zentimetern, die Gebrauchsanleitung und der bereits erwähnte Wireless-Transmitter befinden. Ganz dem Trend aus dem Smartphone-Umfeld folgend, fehlt ein passendes Netzteil, wobei man wahrscheinlich schon mehrere zuhause liegen hat.

Das volle Klangpotenzial des Sony SRS-NS7 Nackenlautsprechers wird durch die Verbindung zwischen einem Sony-Fernsehgerät der Bravia-XR-Serie, der „360 Spatial Sound Personalizer“-App und dem mitgelieferten Wireless Transmitter ausgeschöpft. Die App nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein.

Die 360 Spatial Sound Personalizer App analysiert, mithilfe eines Fotos des eigenen Ohres, die Ohrform und optimiert so die Ausgabe des Nackenlautsprechers. Der Sony SRS-NS7 eröffnet mit den Daten eine individuell angepasste, räumliche Dolby-Atmos-Klangbühne und lässt Zuhörer in die gebotene Klangwelt eintauchen.

Mit Hilfe der 360 Spatial Sound Personalizer App wird die individuelle Ohrform analysiert und der virtuelle räumliche Klang optimiert.

Die Tonqualität
Auf niedrigen Lautstärken wirkt die gebotene Klangbühne noch etwas dünn und lässt ein tonales Feuerwerk vermissen. Dieser Eindruck ändert sich mit zunehmender Lautstärke, denn bereits ab mittleren Pegeln klingt der Sony SRS-NS7 um einiges größer, spielfreudiger und dynamischer. Beim Tom-Hanks-Film „Greyhound“ auf Apple-TV kann man in der Hochseeszene das Schiff nicht nur in die Wellen eintauchen sehen, sondern wird förmlich von Wasser umgeben und mitgerissen. Dennoch gehen die Stimmen nie unter und man versteht, sogar im Originalton, jedes Wort klar und deutlich.

Auch Musik bringt der SRS-NS7 überzeugend ans Ohr, die Positionierung der eingebauten Breitbänder führt zu einem „Mittendrin statt nur dabei“-Gefühl und lässt den Zuhörer in die Musik regelrecht eintauchen. Der Nackenlautsprecher ist bei der Wiedergabe sehr sauber, Stimmen und Instrumente klingen in den Höhen und Mitten gut und werden natürlich dargestellt – kein blecherner Klang, dennoch hätte ein Quäntchen mehr Tiefenfundament ein noch runderes Bild ergeben. Bauartbedingt, der Nackenlautsprecher wiegt gerade einmal 318 Gramm, sollte niemand ein Bass-Wunder erwarten, da in so einem kompakten Gehäuse das hierfür nötige Volumen fehlt. Hier liefern ausgewachsene Kopfhörer um einiges mehr. Für einen gemütlichen Musikabend oder für eine musikalische Untermalung beim Kochen, ist der Lautsprecher allemal eine außergewöhnliche wie
hörenswerte Option.

In Zeiten von Homeoffice ist die Hands-Free-Unterstützung ein weiteres Argument für den SRS-NS7. Die Sprachverständlichkeit ist auf beiden Seiten gut und wurde bei unseren Telefon- Testgesprächen von anderen Teilnehmern lobend erwähnt. Im Zeitalter von Datenschutz sollte man allerdings beachten, dass das Umfeld Gesprächsinhalte aufgrund der offenen Bauweise des SRS-NS7 wahrnehmen und verstehen kann.

Der Testbericht Sony SRS NS7 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

Sehr gut

Der Sony-Nackenlautsprecher SRS-NS7 bietet mehr, als man auf den ersten und vielleicht sogar zweiten Blick erkennt. Das schlichte wie elegante Erscheinungsbild trifft auf starke, innere Werte und ein gelungenes Klangbild.

Wuk Petrovic

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