Gegensätze ziehen sich an. Das beweist die 804er-Serie von Panasonic auf stilvolle Art: Ihr „Freestyle-Design“ kombiniert die Optik einer alten Schultafel mit modernen, silbern glänzenden Alu-Elementen und macht so in jeder Wohnumgebung eine tolle Figur. Dazu gibt es die neueste Technik. Großbild-Freunde kommen mit Diagonalen von 50 und 58 Zoll aber nur bedingt auf ihre Kosten. Dafür liegen die Preise mit 2.100 respektive 2.600 Euro deutlich unter denen der 904er-Flaggschiffe.
Ausstattung und Praxis
Baut Panasonic wieder Röhrenfernseher? Den Eindruck erweckt zumindest der beinahe einen halben Meter dicke Karton. Tatsächlich wird der DXW 804 auf dem Standfuß montiert geliefert, so dass man ihn sofort auf dem TV-Tisch oder Boden platzieren kann; selbstredend ist das Alu-Gestell zwecks Wandanbringung abnehmbar. Der Neigungswinkel des Bildschirms lässt sich – anders als beim ähnlich designten Samsung UE 85 S9 (audiovision 8-2013) – allerdings nicht anpassen. Im Vergleich wirkt der Panasonic mit 126 Zentimetern Diagonale und dreieinhalb Zentimetern Tiefe geradezu schmächtig.

Edles Alu-Finish: Die Hauptfernbedienung wirkt sehr hochwertig und verfügt sogar über eine dezente Tastenbeleuchtung. Zum Lieferumfang gehört auch der kompakte Touchpad-Controller.
Auf das Innenleben trifft das keineswegs zu. So brilliert der DXW 804 mit sämtlichen Vorzügen der Reference-Reihe. Hier bildet das ultrahochauflösende Cinema-Display mit vollflächiger LED-Hintergrundbeleuchtung, Local-Dimming und erweiterbarem Farbraum das Herzstück; die Backlight Motion Rate beträgt 2.000 Hertz. Um die Signalverarbeitung kümmert sich der „Studio Master HCX“-Prozessor, der natürlich auch HDR-Videos meistert. Diese sind – ebenso wie klassische UHD-Inhalte mit bis zu 60p – über alle vier HDMI-Eingänge sowie über den Mediaplayer zuspielbar. Als besonderes Extra bekommen Profis neben dem manuellen Farbmanagement eine Software-gestützte Kalibrieroption für Calman-Systeme an die Hand, wobei das Bundle mit Mess-Sensor 800 Euro kostet.

Die beliebtesten Streaming-Portale sind ab Werk auf dem Panasonic installiert. Aus dem Apps Market lassen sich zahlreiche weitere Dienste herunterladen.

Paradies für TV-Freunde: Die Tuner-Funktionalität von Panasonics Reference-Reihe ist beispiellos. Der elektronische Programmführer präsentiert sich übersichtlich.
Darüber hinaus wartet der 50-Zöller mit einer erstklassigen TV-Ausstattung auf. Er empfängt die Kanäle nämlich nicht nur auf klassischem Wege via Satellit, Kabel und DVB-T(2), sondern unterstützt zusätzlich den TV-over-IP-Standard. Dabei fungiert das Gerät gleichermaßen als Client und Server. Die Auswahl an Apps wie Online-Video- und TV-Mediatheken, Musikdiensten oder Spielen lässt (Firefox-typisch) ebenfalls keine Wünsche offen.
Bei Zimmerlautstärken zwischen bis 80 Dezibel bezaubert uns die Arie aus „Das fünfte Element“; selbst das Orchester kann tonal mithalten. Eine Bassdrum klingt zwar zu leise, Oberbass ab 80 Hertz kommt aber bei „Werner – Volles Rooäää!“ fast so dynamisch rüber wie der detailreich und plastisch aufgelöste Mittelhochtonbereich. Auch die Klangjustagen samt Acht-Band-Equalizer und Surround-Modi überzeugen.
Bildqualität
Im Gegensatz zum günstigeren Bruder hat der TX-50 DXW 804 die „Professionell“-Bildmodi an Bord, die sich durch eine noch bessere Farbdarstellung auszeichnen. Seitlich sitzende Zuschauer ziehen aber auch hier den Kürzeren: Die Helligkeit nimmt ab und Farben bleichen aus. In heller Umgebung rechtfertigt er den höheren Preis durch größere Leuchtreserven. So kommen mit HDR-Quellen stolze 524 Candela zustande. Der UHD-Premium-zertifizierte Samsung UE 55 KS 9090 ist mit 580 Candela im vollflächigen Weißbild kaum heller. Unter Auflicht erlaubt Panasonics Hochglanz-Display einen rekordverdäch-tigen Hellraumkontrast von 2:300:1. ANSI-Kontrast und Schwarzwert liegen auf gutem Niveau.

Durchsetzungsstark: Bei HDR-Videos liefert der Panasonic nicht nur 100 Candela mehr als im SDR-Betrieb, er aktiviert auch das brillante Farbskala-Preset „Rec. 2020“.

Der Quattro-Tuner ist ein Alleinstellungsmerkmal von Panasonic, wobei es an den Buchsen etwas eng zugeht. Darunter befindet sich die Schnittstelle für die Soundbar.
Die HDR-Sehtest-Kür mit „Kingsman: The Secret Service“ meistert der 50-Zöller dank exzellenter Differenzierung in Spitzlichtern sowie satten und natürlichen Farben. Aber auch in Blu-ray-Klassikern mit düsteren Szenen wie in „Der Medicus“ zeigt er keine Schwächen und erzeugt ein plastisches, tiefengestaffeltes Bild. Die 24p-Signale erscheinen wahlweise im originalen Kinolook oder geglättet. Auf Wunsch steigert die „Intelligent Frame Creation“ die Bewegungsschärfe von Sportszenen auf der höchsten Stufe etwas stärker als im Preset „Niedrig“.
Der Testbericht Panasonic TX-50DXW804 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 2100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Der Panasonic TX-50 DXW 804 ist sowohl optisch als auch technisch ein echter Leckerbissen: Sein „Freestyle-Design“ verleiht ihm eine edle Optik und die Ausstattung inklusive gut klingender Soundbar überzeugt. Von den Spitzenmodellen unterscheidet sich der farbenprächtige 50-Zöller nur in Kleinigkeiten wie der fehlenden UHD-Premium-Zertifizierung.