LG OLED65C37LA (Test)

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Mit dem 65C37LA gibt LG den Startschuss für seine 2023er-OLED-Flotte. Die Koreaner haben ihr Betriebssystem aufpoliert und mit einigen pfiffigen Neuheiten ausgestattet. Zudem ist erstmals „HD+“ per App integriert.

Pünktlich zum Start seines zehnjährigen OLED-Jubiläums hat LG mit der C3-Serie seine ersten Flachmänner des Jahrgangs 2023 mit selbstleuchtenden Pixeln auf den Markt gebracht. Die Koreaner haben sowohl eine C38LA- als auch eine C37LA-Reihe im Sortiment. Einziger Unterschied: Wer sich für die CA38-Modelle entscheidet, erhält eine Fernbedienung mit NFC (Near Field Communication), um kompatible Smartphones schneller zu koppeln. Wir hatten den 3.200 Euro teuren OLED65C37LA im Test, optional können sich Käufer für Alternativen mit 42, 48, 55, 77 und 83 Zoll zu Preisen zwischen 1.700 und 7.200 Euro für den XXL-OLED entscheiden.

Im Gegensatz zur teureren G3-Serie (für den 65G39LA werden 4.000 Euro fällig) kommt in den C3-TVs nicht das neue Mikrolinsenraster zum Einsatz, wodurch mehr Licht aus der organischen Schicht an die Oberfläche des Panels gelangt. Allerdings setzen die Koreaner in ihrer C3-Modellreihe auf Evo-Bildschirme mit Deuterium-
Technik. Im Zusammenspiel mit Light-Boosting-Algorithmen und neuer Light Control Architecture verspricht LG höhere Spitzenhelligkeiten gegenüber dem Vorgänger. Der 42- und der 48-Zöller verfügen zwar über die Evo-Technik, verzichten allerdings auf diesen „Brightness Booster“. Mehr zum neuen LG-TV-Line-up erfahren Sie auf Seite 10.

Die Verarbeitung des inklusive Fuß 18,5 Kilo leichten 65-Zöllers ist hervorragend, das reine Panel ist mit 5 Millimeter hauchdünn, selbst inklusive Anschlüssen kommt der Flachmann nur auf 4,5 Zentimeter in der Tiefe. Von vorne erscheint der Apparat nahezu rahmenlos, und der silberne Mittelfuß besteht komplett aus Aluminium, Kunststoff findet man überwiegend an der Geräterückseite. Wandmontage ist dank VESA-Norm 300 x 200 Millimeter möglich. Eine spezielle Halterung für die neue 3.1.3-Dolby-Atmos-Soundbar DSC9S (Test Seite 54) passt perfekt in die Rückseite des Fernsehers – egal ob dieser an der Wand oder auf seinem Fuß installiert wird. Doch die DSC9S-Soundbar und der C3- Fernseher gehen nicht nur eine bauliche Symbiose ein, sondern dank neuer „WOW Orchestra-Funktion“ auch eine technische (siehe Kasten).

Fast unverändert: Die Magic-Remote-Fernbedienung ist mittlerweile ein Klassiker. In der neuen Generation wurde lediglich die Taste unten links neu belegt. Hierüber lassen sich jetzt die kostenlosen Streamingsender von „LG Channels“ direkt aufrufen. Der integrierte Mauszeiger wurde beibehalten.

LG bietet im 65OLEDC37LA erstmals einen maßgeschneiderten Bildmodus an. Der so genannte „Personalisierte Bild-Assistent“ erlaubt es dem Zuschauer, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Deep-Learning-Technologie durch die Analyse verschiedener Bildqualitäts-Attribute wie Helligkeit, Farbe und Kontrast ein Setup zu finden, das den eigenen optischen Vorlieben am ehesten entspricht. Dabei muss der Nutzer acht mal hintereinander aus jeweils sechs verschiedenen Motiven auswählen. Das Besondere: Die Motive unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich Schärfe oder farblicher Abstimmung, es handelt sich jeweils um sechs unterschiedliche Bilder, die allerdings Gemeinsamkeiten haben, etwa grüne Landschaft und blauen Himmel, Berge und Meer, Blumen, verschneite Winterpanoramen oder Nachtaufnahmen. In jeder Kategorie kann man maximal zwei der Bilder auswählen. Dadurch ergeben sich zig Millionen Möglichkeiten. Der LG analysiert die Auswahl und erkennt, ob man es eher dynamisch oder farblich zurückhaltend, knackig scharf oder weich, super klar oder etwas dezenter mag. Unsere Bildauswertung kam zu dem Ergebnis „Sie mögen lebendige und warme Bilder“. Abgebildet werden zwei Bilder – eins mit den Settings vor und eins mit den Einstellungen nach der Anpassung mit dem Bild-Assistenten. Das neue Setup mit den selbst gewählten Einstellungen steht ab sofort als eigener Bildmodus zur Auswahl bereit und kann jederzeit wieder modifiziert werden.

Persönlichkeits-Analyse: In mehreren Durchgängen findet der 65-Zöller heraus, welche Bildoptik dem Zuschauer am besten gefällt.

Ausstattung & Bedienung
Sowohl bei der Ausstattung als auch beim Bedienkomfort hat der 65C37LA gegenüber seinem Vorgänger zugelegt. Klar, dass der OLED über Twin-Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2 verfügt und Aufnahmen und Time-Shift mittels USB-Festplatte erlaubt. Alle vier HDMI-Anschlüsse unterstützen 4K mit 120 Hertz, VRR (Variable Refresh Rate) und ALLM (Auto Low Latency Mode) und erfüllen damit den aktuellen 2.1-Standard. Für flüssige Spiele mit HDR-Darstellung beherrscht der 65-Zöller zudem Nvidia G-Sync, AMD FreeSync Premium und HGiG. Über den Game Optimizer lassen sich schnell die besten Einstellungen für das vorliegende Spiel genre vornehmen. Hinzugekommen sind zusätzliche Ton-Einstellungen. Über GeForce Now steht ein riesiger Spielefundus in der Cloud zur Verfügung.

Der C37LA gehört zu den ersten Modellen, die von der HDMI-Organisation für die kürzlich angekündigte Quick Media Switching Variable Refresh Rate (QMS-VRR) zertifiziert wurden. Auf diese Weise soll der kurzzeitige schwarze Bildschirm beseitigt werden, der beim Umschalten zwischen verschiedenen Quellgeräten auftreten kann, die über HDMI angeschlossen sind.

Herzstück des TV-Apparats ist die mittlerweile 6. Generation des Alpha9 4K AI-Prozessors. Dieser will erstmals das Bild mit Hilfe von emotionaler Intelligenz aufhübschen. Mit „AI-Bild Pro“ versprechen die Koreaner ein optimiertes Upscaling zugunsten von mehr Klarheit. Verbessert wurde dem Hersteller zufolge das „OLED Dynamic Tone Mapping Pro“, welches das Bild in 20.000 Blöcke einteilt und jeden Block in Echtzeit analysiert, um die dunkelsten und die hellsten Bildbereiche zu erkennen und für eine möglichst gelungene HDR-Darstellung aufzubereiten. Der Ton wird in der aktuellen Gerätegeneration virtuell auf 9.1.2-Surround-Sound aufgeblasen. Beim Thema Künstliche Intelligenz hat der 65C37LA alle Helferlein an Bord, die LG im Köcher hat: „AI-Bild Pro“, „Einstellungen der AI-Helligkeit“, „AI-Genre-Auswahl“, „AI-Ton Pro“ und die „AI-Akustikabstimmung“, bei der das Mikrofon in der Fernbedienung und ein Testton die räumlichen Gegebenheiten analysieren.

Das neue Betriebssystem webOS 23 (mehr hierzu im entsprechenden Kasten) überzeugt bezüglich Optik, Bedienkomfort und Tempo. Drückt man auf das Zahnrädchen der Fernbedienung, erscheint auf der linken Bildschirmhälfte eine überarbeitete Menü-Ansicht mit kleinen Kacheln, um unter anderem direkt zu Bild- und Tonmodi, zur Schlummerfunktion, zum augenschonenden Modus, zum Spiele-Optimierer oder zur Multi View-Ansicht zu gelangen. Letzterer erlaubt es, zwei Quellen nebeneinander oder als Bild-in-Bild-Darstellung zu zeigen. LG hat jetzt die Option hinzugefügt, auch eine Webcam einzubetten, beispielsweise zum Live-TV, zu YouTube oder zum gespiegelten Smartphone. Eine Webcam ist ebenfalls sinnvoll, wenn man die neue Fitness-App „Exercite“ ausprobieren will. Die Anwendung zeigt diverse Übungen und analysiert über die Kamera in Echtzeit, ob man die Übungen korrekt ausführt.

Weiterhin an Bord sind auch in diesem Modelljahrgang der „Sport“-Alarm, die „Kunstgalerie“ mit diversen beeindruckenden Gemälden und stylischen Bilderrahmen sowie der leistungsstarke Mediaplayer mit 360-Grad-Funktion. Nahezu unverändert ist die bewährte schwarze Fernbedienung mit integriertem Mauszeiger. Einziger Unterschied: Die Taste unten links, die vorher zum Google Assistant führte, ist jetzt für die kostenlosen Streaming-Sender von „LG Channels“ reserviert.

Riesig ist nach wie vor das App-Angebot. Erstmals integriert LG auch die „HD+“-App, die zum Testzeitpunkt aber noch nicht verfügbar war. Auch Netflix, Amazon Prime Video, Disney+, Rakuten TV, Apple TV+, Joyn, WOW und RTL+ gehören zum Portfolio. Wer Inhalte drahtlos von einem Smartphone oder Tablet übertragen will, kann neben AirPlay 2, Miracast und Chromecast auch Bluetooth oder die Gratis-App „LG TV Plus“ verwenden.

Lässt keine Wünsche offen: Der LG-OLED ist unter anderem mit Twin-Tunern für Kabel, Satellit und DVB-T2, drei USB-Buchsen und einem optischen Digitalausgang ausgestattet. Alle vier HDMI-Anschlüsse unterstützen mit ALLM, VRR und 4K-Wiedergabe bei 120 Hertz den aktuellen Standard 2.1.

Extrem farbtreu: Im „Filmmaker“-Modus liefert der OLED ab Werk exzellente Farben im SDR-Farbraum, manuelles Nachregeln ist hier weitgehend überflüssig.

Nahezu perfekt: Im DCI-P3-Spektrum geht der LG ans Limit und füllt dieses nahezu vollständig aus. Auch hier punktet er mit sehr genauen Messergebnissen.

Als Betriebssystem kommt bei LG in diesem Jahr webOS 23 zum Einsatz. Hier haben die Koreaner einige Anpassungen und Modifikationen vorgenommen, Personalisierungsmöglichkeiten spielen eine zentrale Rolle. Wie gehabt können unterschiedliche Familienmitglieder eigene Benutzerkonten anlegen, um von individualisierten Vorschlägen zu profitieren. Die auf der Startseite abgebildeten Karten für Menüpunkte wie „Home-Office“, „Spiel“, „Musik“, „Startseiten-Hub“ oder „Sport“ dürfen Zuschauer individuell in der Reihenfolge nach dem persönlichen Nutzerverhalten verändern, verschieben oder löschen.

„Al Concierge“ stellt auf dem Fernseher jedem Nutzer zudem eine Liste mit Inhalten bereit, die auf seiner bisherigen Nutzung und seinen eigenen Suchanfragen basieren. Zudem werden Einstellungen, Optionen und Modi vorgeschlagen, um Bild und Ton individuell bestmöglich anzupassen. Hierzu gehören auch die Familieneinstellungen, der Augenkomfort- sowie der Multi-View-Modus und die Bluetooth-Lautsprecherverbindung.

Der 65-Zöller arbeitet mit Amazon Alexa und Google Assistant zusammen, Sprachbefehle nimmt der Fernseher direkt ohne Fernbedienung über ein eingebautes Mikrofon entgegen. Hierzu genügt die Anrede „Hi, LG“. Tippt man neuerdings auf die Mikrofontaste der Fernbedienung, erhält man als Nutzer Schlüsselbegriff-Empfehlungen, die auf dem Verlauf der eigenen Spracherkennung basieren. Neu ist der Menüpunkt „Home-Office“. Dieser erlaubt es, über den TV aus der Ferne auf den eigenen Computer zuzugreifen. Für einige Dienste muss man PC-Maus und Tastatur anschließen. Auf diese Weise ist es möglich, unter anderem in Windows 365, in diversen Google-Diensten oder per Azure Virtual Desktop zu arbeiten. Wer Musik mag, dürfte sich über die gleichnamige neue Kachel freuen. Hier bündelt LG dieses Thema in Form sämtlicher verfügbarer Online-Musikdienste wie Spotify, YouTube Music, Amazon Music, Deezer oder Tidal. Außerdem erhält man Vorschläge für unterschiedliche Musik-Genres mit entsprechenden YouTube-Inhalten. Wahlweise per Smartphone oder USB-Stick lassen sich eigene Songs abgreifen.

Kartenleger: Die Oberseite von webOS 23 kann man individuell mit bevorzugten Karten gestalten.

XXL-Desktop: Über den 65-Zöller hat man jetzt auch Zugriff auf Windows 365 und Google-Dienste.

Musikalisch: Der OLED65C37LA ist eine richtige Jukebox und streamt aus dem Web oder per USB.

Bildqualität
Beginnen wir unseren Bildcheck mit einer spannenden Frage, die uns Modelljahrgang für Modelljahrgang immer wieder aufs Neue beschäftigt: Wie hell ist unser Testexemplar, kann es den Vorgänger übertreffen? Die Antwort: Der OLED65C37LA stellt zumindest bei unserer Messung keine neuen Rekorde auf. In Sachen Spitzenhelligkeit kann er mit 870 Candela seinen Vorgänger im farblich besten Setting „Filmmaker“ nicht toppen. Im „Lebhaft“-Modus ist in Spitzlichtern sogar bei 800 Candela Schluss. Bei 50- und 100-prozentigem Weißanteil agiert der Flachmann im „Filmmaker“-Modus auf dem Niveau des 65C27LA. Hier erreicht er 310 bzw.
160 Candela. Überragend fällt der ANSI-Kontrast mit 15.500:1 aus. Auch bei der Farbtemperatur leistet der 65-Zöller Großartiges: Im „Filmmaker“-Modus kommt er ab Werk („Warm: 50“) auf praktisch perfekte 6.481 Kelvin.

Fast nicht erwähnen muss man die grandiose Schwarzdarstellung: Durch seine selbstleuchtenden Pixel, die sich einzeln abschalten lassen, erzeugt der Apparat brutal dunkles Schwarz, das an einen Eimer mit pechschwarzem Teer erinnert. Ob man von vorne oder von der Seite auf das Panel schaut, spielt keine Rolle, der Flachmann hellt nicht auf, kommt ohne Hinterleuchtungen im Randbereich aus, punktet durch vorzügliche Homogenität und verzichtet bei weißen Einblendungen nahezu vollständig auf einen sichtbaren Lichterkranz. Seine hervorragende Blickwinkelstabilität beweist der LG auch bei farbigen Inhalten: Diese bleichen selbst bei seitlicher Betrachtung kaum aus und behalten ihre Dynamik weitgehend bei.

Dezent modifizierter Look: Das Aussehen von webOS 23 erinnert an den Vorgänger. In praktischen Details wurde die Oberfläche aber dezent optimiert.

Jetzt auch mit Webcam: LG erlaubt es ab sofort, im „Multi View“-Modus eine Webcam mit anderen Quellen wie YouTube oder Live-TV zu kombinieren.

Mit „WOW Orchestra“ hat LG den 65-Zöller mit einem neuen Feature ausgestattet, um im Zusammenspiel mit einer kompatiblen Soundbar eine größere Klangfülle zu realisieren. Wird der OLED65C37LA mit einem LG-Klangriegel verbunden, so nutzen die Koreaner ab sofort bei Bedarf alle Audiokanäle des Fernsehers und der Soundbar gemeinsam. Dieses Wirkungsprinzip kennt man unter anderem bei Mitbewerber Samsung schon länger unter der Bezeichnung „Q-Symphony“. „WOW Orchestra“ erweitert die Klangbühne spürbar, der Zuschauer profitiert von intensiveren Höhen und Tiefen und einem ausgeprägteren akustischen Kokon. Sämtliche Soundbar-Einstellungen lassen sich bequem über die TV-Fernbedienung und per Bildschirmmenü mittels OLED-Fernseher vornehmen.

Wer Musik liebt, wird sich über ein neues Feature im 65-Zöller freuen. Denn es passiert regelmäßig, dass in einem Film oder in einer Serie ein Lied oder eine Hintergrundmelodie gespielt werden, die einem bekannt vorkommen oder auf Anhieb gefallen und künftig der eigenen Musiksammlung angehören sollen. Doch wie heißt der Song, wer ist der Interpret? Über die Funktion „Musik entdecken“ findet der LG bei Live-TV und bei über HDMI zugespielten Inhalten den Songtitel in Eigenregie heraus. Auch über die Fernbedienung selbst gesungene Songs kann der LG analysieren.

Mit der neuen „WOW Orchestra“-Funktion kann man den 65C37LA mit einer passenden LG-Soundbar wie der DSC9 (Test Seite 54) klanglich koppeln.

Schluss mit Grübeln: Läuft im Fernsehen ein bekannter Song, kennt der Flat-TV meistens den Titel.

Für HDR-Darstellungen unterstützt der OLED neben HLG und HDR10 auch Dolby Vision, aber kein HDR10+. Um die exzellente Farbenvielfalt, Schärfe, Raumtiefe und Detaildarstellung des OLEDs eindrucksvoll zu testen, liefert die Netflix- Doku „Vogeltanz“ wunderbares Bildmaterial. Nach 22 Sekunden begeistert der Flachmann mit einer spektakulären Waldkulisse, die alle Vorzüge des LG in einer Aufnahme illustriert. Die Plastizität ist famos, die Fülle an Grün- und Brauntönen schier unendlich, einzelne Blätter und feinste Verästelungen werden messerscharf voneinander getrennt und die Farbübergänge sind total fließend. Im „Lebhaft“-Modus muss man auch direktes Sonnenlicht im Wohnzimmer nicht fürchten, hier geht der 65-Zöller sehr plakativ zu Werke. Harmonischer und dezenter, aber auch realistischer gelingt die Abbildung der Wirklichkeit in einem der beiden „Kino“-Settings.

Die Skaliereigenschaften des LG testen wir mit alten „Stromberg“-Folgen, die über Netflix noch in SD-Auflösung vorliegen. Im „Standard“-Modus sind die Farben etwas blass, hier schafft die „AI-Genre-Auswahl“ Abhilfe, die dem Bild mehr Wärme und Dynamik verleiht, Hautfarben erscheinen nun deutlich gesünder. Schärfe und Plastizität könnten besser sein, diagonale Linien sind an den Außenkanten leicht gezackt. Die Bewegungsruhe ist hingegen gut, und das Bildrauschen nur minimal.

Deutlich knackiger sehen die Ergebnisse aus, wenn man HD-Material wie das der Doku „Berlin und Brandenburg von oben“ vorliegen hat. Unseren Bewegungscheck und den Vorbeiflug am Berliner Fernsehturm meistert der C37LA mit Bravour. Je nach persönlicher Präferenz sollte die „TruMotion“ auf „Natürlich“ oder „Glatte Bewegung“ stehen. Dann überzeugt der Flachmann mit butterweichen Bewegungen ohne kleinste Ruckler.

Steuerzentrale: Im optisch frisch wirkenden Startseiten-Hub sieht man alle Geräte, die per Kabel oder auch kabellos mit dem LG-Fernseher kommunizieren.

Schnelle Übersicht: Über das Zahnrad auf der Fernbedienung lassen sich am linken Bildschirmrand zahlreiche wichtige Menü-Einstellungen einblenden.

Tonqualität
Am 40 Watt starken 2.2-System des Vorgängers hat LG nichts geändert. Der Lautsprecher strahlt wie gehabt nach unten ab. Virtuell lässt sich nun aber nicht mehr nur eine 7.1.2-, sondern sogar eine 9.1.2-Klangkulisse erzeugen. Die akustische Fülle ist sehr gelungen, Musik, Stimmen und Hintergrundgeräusche gefallen durch eine angenehme Präsenz und nehmen auch rechts, links und oberhalb des Fernsehers Raum ein. Dolby Atmos wird unterstützt. Stimmen sind klar zu verstehen. Je nach Installationsart – Ständer oder Wandhalterung – sollte man dies in den Menü-Einstellungen hinterlegen. Bei Musik etwa über YouTube waren wir im Test mit dem gleichnamigen Setting deutlich besser aufgehoben, „AI-Ton Pro“ führte zu einem fürchterlich blechernen und unnatürlichen Klang. Der Modus „Musik“ erlaubt es hingegen, auch bei höheren Pegeln seine Lieblingslieder ohne qualitative Einbußen unangestrengt zu genießen. Insgesamt spielt der Flachmann recht luftig und unangestrengt mit schöner Dynamik auf.

Der Testbericht LG OLED65C37LA (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 3.200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

92 Sehr gut

Speziell bei der Ausstattung und der Gestaltung von webOS 23 zeigt sich LG beim OLED65C37LA kreativ und hat praktische Features hinzugefügt. Auch ohne Helligkeitsrekorde ist die Bildqualität hervorragend und so landet der neue 65-Zöller in unserer Referenzklasse.

Jochen Wieloch

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