Teufel Holist M (Test)

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Mit dem Holist M stellt Teufel den größeren Bruder seines Holist S Smart Speakers vor. Der ist mit 40 Zentimetern Höhe nicht nur doppelt so groß wie die kleinere Variante, sondern wartet auch mit der fast fünffachen Leistung (120 Watt) auf. Passend dazu ruft Teufel mit 490 Euro den doppelten Preis auf. Bleibt abzuwarten, ob die Berliner Boxenbauer noch einen Holist L nachschieben.

Bei der Anschlusssektion hat sich gegenüber dem Holist S nichts geändert. Am Fuß-Plateau des sechseckigen Speakers findet sich ein Aux-In-Eingang sowie eine Buchse für den Stromanschluss. Über einen Akku verfügt der Holist M nicht. Aufgrund seiner Maße und des Gewichts von 6,6 Kilo­gramm ist er aber ohnehin eher zur stationären Beschallung des Wohnzimmers gedacht. Weitere physische Anschlüsse fehlen ebenfalls, die Hauptverbindungswege sind WLAN und Bluetooth. Beide lassen sich über ein Touchfeld an der Oberseite des Geräts aktivieren, an dessen Seite ein leuchtender Ring über Konnektivität und Quellenwahl informiert. Auch Amazons Sprachhelferin Alexa ist auf dem Holist M installiert und begrüßt einen beim ersten Einschalten mit freundlichen Worten und fordert zur WLAN-Verbindung mit Handy oder Tablet auf. Ohne die App „Teufel Holist“ geht erstmal gar nichts, ein klassischer Signalgeber liegt nicht bei und ist auch nicht gegen Aufpreis erhältlich, die Touchfunktionen beschränken sich auf Start/Stopp sowie die Lautstärkeregelung.

Am unteren Rand des Speakers befinden sich Anschlüsse für Strom und externe Quellen. Ein Kippschalter erlaubt die Klangmodi „Direct“, „Neutral“ und „Wide“, während ein Drehregler Bässe verstärkt.

Ohne App geht beim Holist M erst einmal gar nichts. Vor der Inbetriebnahme benötigt der Speaker eine Verbindung zu Smartphone oder Tablet, die sich im gleichen WLAN befinden müssen. Einmal gekoppelt leitet die kostenlos für Android und iOS erhältliche „Holist“-App durch die Einrichtung.

Einmal eingerichtet bietet die App Zugriff auf zahlreiche Streaming-Dienste.

In der übersichtlichen wie schicken Anwendung finden sich dann Einstellungen zur Klangregelung, die Einbindung der Musikstreaming-Dienste Spotify, Napster und Amazon Music sowie das Internetradio TuneIn. Auch die Sprachsteuerung per Alexa kann mit dem Smartphone verknüpft werden, sodass man Befehle direkt ins Handy spricht, anstatt seinen Holist M durch den Raum anbrüllen zu müssen.

Die Einrichtung gelang in unserem Test schnell und problemlos. Einmal verbunden können mehrere Holist-Speaker in der App gekoppelt oder einzelnen Räumen zugeordnet werden.

Laut und deutlich
Im Hörtest machten sich die 125 Watt des Holist M bemerkbar und feuerten dynamischen Klang in alle Richtungen. Die erstaunliche Rundumwirkung ist sieben hinter der Stoffbespannung versteckten Chassis zu verdanken. So arbeiten an drei Seiten des Hexagons jeweils ein Hoch- und Tieftöner im Zusammenspiel mit einem einzelnen nach unten gerichteten 165-Millimeter-Subwoofer im Dreiwege-Prinzip. Diese von Teufel „Dynamore“ getaufte Technologie sorgte in unserem Test für eine eindrucksvolle 360-Grad-Kulisse.

So krachten Rock-Hymnen wie „Welcome to the Jungle“ von Guns‘n‘Roses ebenso dynamisch aus dem Holist M wie die Boliden in „Mad Max – Fury Road“. Über einen Kippschalter am unteren Rand oder per App lässt sich die standardmäßige „Neutral“-Klangschaltung zusätzlich anpassen. So ermöglicht der Modus „Wide“ eine Verstärkung der seitlichen Chassis, was für noch mehr räumliche Wiedergabe sorgt. Der „Direct“-Modus wirkt entgegengesetzt und amplifiziert das vordere Boxenpaar, sodass der Klang direkter und frontaler ausfällt. Die sehr gute Klangqualität des Holist M hielt selbst bei hohen Pegeln, zu denen der Speaker in der Lage ist, stand und verzerrte auch bei Dezibelwerten jenseits der Zimmerlautstärke nicht. Ebenfalls eindrucksvoll war die Basswieder­gabe des Holist M. So drückten Hip Hop Songs wie Eminems „Just Lose it“ mit mehr Kraft aus dem Klang-Zylinder als bei so mancher Soundbar. Dies unterstreicht die Party-Tauglichkeit des Holist M. Ein Drehregler erlaubt zudem die Verstärkung oder Verminderung des Tieftons nach Belieben.

Besonders überrascht waren wir von der Aufmerksamkeit der smarten Alexa. Selbst bei hoher Geräuschkulisse verstand die Sprachhelferin Kommandos, sofern sie laut und deutlich waren. Das ist auf Parties sehr praktisch. Wer vor unabsichtlicher oder missbräuchlicher Aktivierung schützen will, sollte die vier Mikrofone per Knopfdruck am Gerät deaktivieren.

Der Testbericht Teufel Holist M (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 490 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

Sehr gut

Groß, laut und bassstark: Der Teufel Holist M wird seiner Rolle als Party-Speaker mehr als gerecht und überzeugt dank gelungener App auch mit bequemer Steuerung.

Tobias Schönig

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