Panasonic DMP-BDT 500 (Test)

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Panasonic DMP-BDT 500 – Blu-ray-Player für 400 €

Panasonic DMP-BDT 500 - Blu-ray-Player für 400 €Panasonics neuer Top-Player DMP-BDT 500 beherrscht die moderne Netzwerktechnik ebenso souverän wie beste Bild- und Tonqualität.

Panasonics neues Flaggschiff löst den BDT 310 für 300 Euro ab, der ebenfalls über zwei HDMI-Ausgänge verfügte. Jetzt gibt es dazu einen analogen 7.1-Tonausgang und erweiterte Bildfunktionen. Außerdem verarbeitet der BDT 500 mehr Video­codecs, setzt seine WLAN-Technik flexibler ein und bietet eine Fernbedienung mit Sensorfeld.
 

Ausstattung und Bedienung

Das Sensorfeld hat uns aber schon beim BDT 320 nicht überzeugt. Das Touch Pad reagiert langsam und produziert leicht Fehleingaben. Zum Glück stehen auf der Fernbedienung auch 38 normale Tasten mit fühlbarem Druckpunkt bereit. Beim Navigieren im Setup oder der Laufwerkauswahl ist man aber auf das Touch Pad angewiesen, es sei denn, man holt sich für 20 Euro die Fernbedienung des Vorgängers.

Die exklusive Ausstattung mit zwei HDMI-Ausgängen macht sich in vielen Heimkinos bezahlt, denn so kann man Flachbild-TV und Projektor gleichzeitig betreiben. Der zweite HDMI-Ausgang (SUB) lässt sich auch ohne 3D-Videosignal konfigurieren, etwa um hochwertigen Bitstreamton von 3D-Filmen an ältere AV-Receiver ohne 3D-Technik auszugeben. Noch ältere Receiver versorgt der Panasonic über seinen analogen 7.1-Tonausgang. Dafür kommen ausgesuchte Audio-Komponenten von Burr Brown zum Einsatz. Bei unserem Testmuster wirkten die Pegelsteller des Lautsprecher-Setups nicht auf die Stereokanäle, obwohl ein Regelbereich von -6 bis 0 dB angezeigt wird. Das Absenken des Centers und der vier Surroundkanäle klappte dagegen im Bereich von -12 bis 0 Dezibel. Die Boxenabstände kann man auf eine zehntel Millisekunde genau einstellen; besser wäre aber eine Eingabe in feineren Zentimeterschritten, denn eine Millisekunde entspricht einem groben Laufzeitunterschied von 34 Zentimetern. Mit an Bord ist die in der Praxis unentbehrliche Tonverzögerung. Sie gleicht bei einer analogen Tonübertragung das nachfolgende Rechendelay digitaler Displays aus.

Videotechnisch bietet Panasonic ein Arsenal an Bildfunktionen. Es hält neben sieben Bildreglern weitere Einstellmöglichkeiten für Detailschärfe und Farbfilterung sowie eine 2D/3D-Konvertierung bereit. Parameter für die 3D-Formate, den 3D-Effekt und die 3D-Bildlage lassen sich manuell justieren. Bis auf die fehlende HDMI-Ausgabe im Format 576i gibt es komplette HDMI-Farbmodi (YCbCr 4:4:4 / 4:2:2 und RGB Standard / Erweitert). Nur beim Thema 4k-Upscaling hat Sonys Topmodell BDP-S 790 die Nase vorn (Test in audiovision 4-2012).

Laufwerk und Schubladenmechanismus machen einen soliden Eindruck. Der Player agiert beim laufenden Film leise, nur beim Einlesen können kurzzeitig Positioniergeräusche auftreten. Die Startzeit für verschiedene Scheiben schwankt zwischen 19 und maximal 37 Sekunden bei "Men in Black" mit BD-Java-Menü. Wer noch schneller ins Internet oder auf das Netzwerk zugreifen will, kann den Schnellstartmodus aktivieren. Er verbraucht im Standby 4,3 Watt und verkürzt die Startzeit des Hauptmenüs von 18 auf zwei Sekunden.

Panasonic DMP-BDT 500 - Blu-ray-Player für 400 €

Sensorfeld plus Tasten: Das "Touch Pad" sieht zwar hipp aus,
funktioniert beim Navigieren aber deutlich schlechter als normale Tasten.

Multimedia

Mit Hilfe der USB-Kamera TY-CC20W für 150 Euro lässt sich Skype aktivieren; dafür steht hinten ein eigener USB-Port bereit. Per Netzwerk und SD-Karte nimmt der Player Fotos (JPEG und 3D-MPO), AVCHD-Videos sowie MP4-, MOV- und MPEG-Filme entgegen. Über den USB-Frontanschluss akzeptiert er zusätzlich DivX HD, MKV oder XviD. Kontinuierlich abgespielt werden aber nur AVCHD-Videos eines Ordners, andere Videos muss man einzeln Datei für Datei neu anwählen. Der Menüpunkt "Nahtlose Wiedergabe" ändert an dieser umständlichen Prozedur leider nichts. Musikfans können neben MP3-Musik auch verlustlose WAV- und FLAC-Dateien abspielen, Letztere allerdings ohne Gapless-Playback. Begleitmusik zur Fotoschau lässt sich nur über USB anwählen. Die sieben Bildregler und die Detailschärfe funktionieren sogar bei JPEG-Bildern und 3D-Fotos. Hochformate zeigt der Panasonic automatisch aufrecht und gibt 3D-Fotos mit Frame Packing im Format 1080/24p aus. Auch 3D-Camcordervideos im AVCHD-Format spielt er ab.

Die "Internet"-Taste führt zu rund 30 vorinstallierten Diensten, darunter Facebook, Twitter oder YouTube, Letzteres aber nur in SD-Qualität und ohne vollständige Bildformate. Weitere Portale, Internet-Radio und vieles mehr kann man per Market-Button nach Genres aussuchen und hinzufügen. Einen Browser gibt es nicht, ebensowenig lässt sich eine USB-Tastatur anschließen.

Über die neue Funktion "Media Renderer" können Smartphones Multimedia-Dateien auf einem PC mit DLNA-Server auswählen. Per LAN oder WLAN gelangen sie zum Player, wo sie decodiert werden.

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Praktisch und flexibel: WLAN-Technik sorgt für komfortable Ausflüge ins Internet
oder Heimnetzwerk, doppelte HDMI-Ausgänge und ein analoger 7.1-Ton für
Flexibilität beim Anschluss älterer AV-Receiver.
Der USB-Anschluss kann mit optionaler Kamera für Skype genutzt werden.

 

 

   

Bildqualität Blu-ray und DVD

An der Bildqualität gibt es rein gar nichts auszusetzen – er schafft die volle Punktzahl. In Sachen DVD-Vollbildwandlung meistert er wie die Modelle BDT 220 und 320 alle Testsequenzen aus "Sechs Tage, sieben Nächte" oder "Space Cowboys" fehlerlos im Progressive Modus "Auto". Auch Blu-ray-Discs aller Art setzt der Uniphier Pro² Prozessor in flimmerfreie Vollbilder um, ob nun Kinofilme mit 24 oder 60 Hertz, TV-Halbbildvideos im Format 1080/50i oder 1080/60i oder HD-Videos im Format 1080/30p. Auch die digitalen HDMI-Pegel erscheinen originalgetreu. Der Player zeigt korrekte Farben und Normpegel für Schwarz und Weiß bei Blu-rays, ebenso ultraschwarze und ultraweiße Kontraste bei AVCHD-Camcordervideos. Bei manchen Geräte-Kombinationen sollte man die automatische HDMI-Einstellung "Markierung für Inhaltstyp Auto" deaktivieren, denn sie stellt gelegentlich zu helle Schwarzpegel ein. Raum für Experimente ergibt sich bei 3D-Videos und 3D-Fotos, denn der Player verschiebt die 3D-Ebene weiter nach hinten und ändert den 3D-Bildschirmtyp. Die Variante "Rund" verschlechtert aber die Skalierung am Bildrand, was im Modus "Flach" nicht passiert. Die 2D/3D-Simulation liefert nur einen Pseudo-3D-Effekt, der lediglich gewölbte Bildschirmoberflächen und dreidimensionale Menüs hervorbringt.

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Effektives Bildtuning: Im User-Bildmodus stehen klassische Bildregler,
zwei Rauschfilter und Schärferegler für Farbkontur, Detailschärfe und Super-Auflösung bereit.

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Moderne Zeiten: Zahlreiche Internet-Portale inklusive Facebook und Skype-Option
gelangen per LAN oder WLAN ins Heimkino. Über den Market-Button
lassen sich weitere Dienste individuell zusammenstellen.

Tonqualität

Eine Spielwiese für Klangtüftler sind die drei Remaster-Programme mit höherer Auflösung und die sechs Röhrenklang-Programme. Letztere sollen den weichen Klang von Röhrenverstärkern simulieren, was mit dem Programm "Digital Tube-Sound 1" immerhin ansatzweise funktioniert. Es klingt im Bass und Grundton etwas schlanker und leiser, liefert aber lebendige Klangfarben. Andere Programme unterscheiden sich kaum vom originalen CD-Klang, der subjektiv nach wie vor die beste Dynamik liefert. Der Panasonic überzeugt als klangstarker CD-Player und liefert in den Labordisziplinen Rauschabstand und Kanaltrennung Bestwerte oberhalb von 100 Dezibel. Ob der Ausgabemodus "Video aus" für den HDMI (SUB)-Ausgang den Klang von HDMI-Bitstream-Ton verbessert, bleibt eher eine Glaubensfrage. Die Buchse gibt nämlich weiterhin ein Bild im Format 1080p aus, nur ist es schwarz und in 2D, also kompatibel mit älteren HDMI-Receivern ohne 3D-Technik.

Panasonic DMP-BDT 500 - Blu-ray-Player für 400 €

Aufgeräumt: Hinter der großen Klappe des Panasonic DMP-BDT 500 finden
sich das Laufwerk, ein SDXC-Kartenleser und ein USB-Fronteingang.
Oben steuern vier Sensortasten die wichtigsten Funktionen..

 

   

Fazit:

An der Bild- und Tonqualität von Panasonics neuem Topmodell DMP-BDT 500 gibt es nichts zu rütteln. Neben perfekter DVD- und Blu-ray-Wiedergabe verwöhnt es mit einer Vielzahl an Bildreglern. Die Top-Ausstattung mit zwei HDMI-Ausgängen, diversen Multimedia- und Netzwerk-Optionen verhilft ihm zu Referenzstatus – nur beim Thema 4K-Upscaling muss es passen.  Udo Ratai

Technische Ausstattung und Bewertung


Panasonic DMP-BDT 500 - Blu-ray-Player für 400 €

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Der Testbericht Panasonic DMP-BDT 500 (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2012 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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