Nubert Nuboxx AS-425 max (Test)

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Nubert stockt sein Sortiment an Sounddecks auf. Mit 670 Euro ist das nuBoxx AS-425 zwar kein Schnäppchen, wartet dafür aber mit vielen Features aus dem deutlich teureren AS-3500 auf.

So schließt man Lücken: Das nuBoxx AS-425 max platziert sich zwischen dem kompakten Deck AS-225 für 400 Euro (Test in 8-2019) und dem wuchtigeren AS-3500 für 965 Euro (Test in 8-2021). Nicht nur preislich rangiert das Sounddeck zwischen den beiden Klang-Kollegen, auch bei der Bemaßung. Während Höhe und Tiefe mit 12,9 x 33 Zentimetern (mit Frontabdeckung 34 Zentimeter) identisch zum AS-225 sind, wuchs die Breite mit 86 Zentimetern um fast 50 Prozent an. Neben einer größeren Stellfläche für Fernseher bis 50 Kilogramm bietet das Gehäuse zwangsläufig auch mehr Volumen für einen kräftigeren Klang. Die verbreiterte Front ermöglichte zudem die Integration von zwei zusätzlichen Treibern.

Die mittelgroße, schwere und
robuste Fernbedienung punktet
mit großen, gummierten Tasten
und klarer Strukturierung. Auf
drei Schnellwahltasten lassen sich
Benutzereinstellungen speichern. Die
Oberseite besteht aus Aluminium,
der Korpus aus Plastik.

Nichts geändert hat sich an der ausgezeichneten Verarbeitung und Materialanmutung, das rund 15 Kilo schwere Massivgehäuse aus 19 Millimeter starkem MDF ist mit einer Dekorfolie wahlweise in Weiß oder Schwarz überzogen; die Schallwand ist seidenmatt lackiert in Graphit bzw. Eisgrau.

Dolby und DSP
Bei der Technik orientiert sich das AS-425 max am AS-3500, das interessante Neuerungen mitbrachte, die Nubert auch dem kleineren Modell spendiert. Dazu zählen Decoder für Dolby Digital und DTS. Somit spielt es nun keine Rolle mehr, welches Tonformat anliegt, aus dem AS-425 kommt immer Sound – allerdings nur auf Stereo-Basis. Mit Mehrkanal oder gar Dolby Atmos hat das Nubert-Deck nichts am Hut. Der interne Signalprozessor mixt die Surround-Informationen von Mehrkanalton für die Zweikanal-Reproduktion herunter. Damit das Ergebnis räumlich imposanter klingt, hat Nubert seinem neuesten Sprössling auch die zweistufige DSP-Schaltung „Hörizonterweiterung“ für ein vergrößertes Klangfeld spendiert. Ferner gibt es „Voice+“. Die Schaltung soll die Sprachwiedergabe fokussieren und so Dialoge verständlicher machen. Die Loudness-Funktion intensiviert die Basswiedergabe. Zur Sound-Justage gibt es ferner Bass- sowie Höhen-/Mittenregler. Zur Sicherung der Einstellungen finden sich drei Benutzerspeicher auf der Fernbedienung.

Eine Innovation ist auch der Drehregler an der Gehäusefront, der mannigfaltige Funktionen übernimmt (siehe Kasten). Ein Bildschirmmenü oder eine App sucht man hingegen vergebens.

Treiber und Technik
Im Inneren des aktiven Stereo-Soundboards mit Bassreflex-Gehäuse arbeitet ein Zwei-Wege-System samt Aktivweiche. Vier Digitalverstärker mit jeweils 40 Watt Dauerleistung treiben die zwei Seidengewebekalotten mit je 25 Millimetern Durchmesser sowie vier Tiefmitteltöner mit Polypropylenmembran zu je 118 Millimetern an. Auf der Rückseite finden sich zwei Bassreflex-Öffnungen für eine erhöhte Tieftonausbeute. Eine magnetisch haftende Frontblende aus Stoff schützt die Chassis vor Staub und neugierigen Fingern. Auf die zwei großen Tieftöner (169 mm) des AS-3500 an der Unterseite verzichtet das AS-425 allerdings.

Anschlüsse
Tonsignale gelangen digital und analog via Toslink-, Koax- und Cinch-Buchse ins Deck. Der praktikabelste Weg ist jedoch die Verbindung des Fernsehers via HDMI eARC. Alle Zuspieler kommen dabei an den Bildschirm, der die Tonsignale an das AS-425 leitet. Dank CEC-Steuerung kann das Nubert-Deck rudimentär (Lautstärke, An/Aus) mit der TV-Fernbedienung gesteuert werden. Der Sub-Preout ermöglicht zudem den Anschluss eines aktiven Subwoofers. Genügsam ist das AS-425 in Sachen Multimedia, denn mit Ausnahme von Bluetooth (aptX-HD, AAC) gibt es keine Netzwerkfunktionen.

Mit dem AS-3500 führte Nubert ein neues Bedienkonzept ein, das sich auch beim AS-425 max wiederfindet. Es ersetzt ein klassisches Textdisplay sowie Tasten am Gerät durch einen Drehknopf, um den Leucht dioden zur Statusanzeige angeordnet sind.

Neben der Lautstärke lassen sich über den Knopf weitere Funktionen aufrufen. Mit einmaligem Drücken gelangt man zur Eingangswahl, die Quelle wird durch Drehen des Knopfs gewählt. Zwei- bzw. dreimaliges Drücken führt zur Regelung von Bass bzw. Mitten/Höhen. Die „Hörizonterweiterung“, „Voice+“ und „Loudness“ lassen sich hingegen nur über die Fernbedienung wählen.

Der Betriebszustand wird nicht nur über die Anzahl der Lichter, sondern auch deren Farbe angezeigt. Weiß signalisiert anliegenden PCM-Ton, Rosa hingegen Dolby-Streams und Orange DTS-Sound. Grün leuchten die
Lichter bei aktiver Bassregelung, blau bei der Mitten/Höhen-Justage. Rot ist für Loudness reserviert, weiß und in Formation pulsierend leuchten die Lichter bei Einstellung der DSP-Klangprogramme „Hörizonterweiterung“ und „Voice+“. All das erfordert anfangs den Blick in die Bedienungsanleitung, funktioniert nach etwas Einübung aber ausgezeichnet.

Als Betriebsanzeige nutzt Nubert um den Drehknopf herum angeordnete, mehrfarbige Leuchtdioden.

Rückseite: Mit einem HDMI-Ausgang samt eARC, je einem Toslink-, Koax- und Stereo-Cincheingang sowie einem Sub-Pre-out ist das Sounddeck nuBoxx AS-425 max gut bestückt. Ein seltener, aber gern gesehener Gast: der Netztrennschalter. Die Bassreflex-Öffnungen links wie rechts erhöhen die Tieftonausbeute.

Tonqualität
Im Hörtest spielte der Aktivlautsprecher neutral, ausgewogen und damit natürlich – keine Selbstverständlichkeit für Sounddecks/Bars. Bässe kamen tief, druckvoll und ohne Wummern oder Dröhnen. Loudness kann man für etwas mehr Schub von unten aktivieren. Musik von Klassik bis Rock ließ sich so ausgezeichnet hören, zumal das AS-425 detailreich und klar spielte, also nichts verschluckte.

Die zweistufige „Hörizonterweiterung“ kann aus unserer Sicht dauerhaft aktiviert bleiben, da grobe Tonverfärbungen ausbleiben, sich das Klangbild aber öffnet bzw. vergrößert. An die leichte Aufhellung des Klangs sowie die sehr dezenten Hallfahnen gewöhnt man sich schnell. Als Stereo-Deck konzipiert, spielten sich Surround-Effekte meist vorne ab oder tönten als Klangwolken zwischen Deck und Hörplatz. Hier schlagen sich viele andere Soundbars/Decks aber auch nicht besser, sofern diese keine externen Rear-Boxen nutzen.

Bei Pegeln deutlich über Zimmerlautstärke brachte etwa der Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“ die vier Tieftöner schon mal etwas zum Verzerren. Fans des großen Krawalls sollten Bässe herausschrauben oder die Anschaffung eines externen Subwoofers in Betracht ziehen.

Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition ausgezeichnet, aus stark seitlichen Hörwinkeln klang es nur geringfügig dumpfer. Die „Voice+“-Schaltung hob Stimmen tatsächlich noch einmal deutlich hervor, ohne dabei zu verfärben. Dann spielte das Deck allerdings stark auf sich fokussiert. Man kann halt nicht alles haben.

Der Testbericht Nubert Nuboxx AS-425max (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 670 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

80 Sehr gut

Nuberts neues Sounddeck nuBoxx AS-425 max klingt richtig gut, bietet effektive DSP-Funktionen, ist hervorragend verarbeitet und sieht zudem klasse aus. Bei der Ausstattung ist allerdings noch viel Luft nach oben.

Andreas Oswald

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