Die Gerätegattung der Party-Speaker boomt – und das in allen Größen, Formen und mittlerweile auch Farben. Denn eine möglichst coole Lichtershow gehört im Jahr 2024 zum guten Ton bei den mobilen Spaß-Boxen. Mit der 680 Euro teuren und 91,6 Zentimeter hohen Xboom XL9T hat LG eine besonders dicke Party-Maschine im Portfolio. Der 27,5 Kilogramm schwere Lautsprecher lässt sich mit zwei Rollen und Tragegriff wie ein Reisekoffer zum Einsatzort ziehen. Die Chassis und Lichtershow schützt ein massives Metallgitter, der Kunststoffkorpus wirkt robust und ist für den Outdoor-Einsatz konzipiert. Dabei kann es auch mal feuchtfröhlich zugehen, denn der Xboom XL9T ist gemäß IPX4 spritzwasserfest. Dank Gummipuffer kann ihn bei Bedarf auf die Seite legen.
Viel Leistung, viel Strom
Doch egal ob vertikal oder horizontal, erforderlich ist ein Stromanschluss, denn Akkus hat das Schwergewicht nicht an Bord. Die würden angesichts der vom Hersteller versprochenen 1.000 Watt Musikleistung schnell leer sein bzw. das Gehäusevolumen sprengen. Wie dem auch sei, mit dem XL9T lässt sich auch die größte Fete problemlos beschallen. Zugespielt wird über Bluetooth (AAC, SBC) oder via USB (MP3, WMA). Klanglich rockt der wuchtige Speaker ordentlich, „Sound Boost“ sorgt für knackig wummernde Bässe mit mächtig Druck und Volumen, so dass Magenwände und Hosenbeine flattern. Der „Standard“-Modus schraubt den Extra-Boom heraus, ein 3-bandiger Equalizer (100 Hz, 1 KHz, 10 KHz) erlaubt die Justage nach eigenem Geschmack. Im Hochton spielte die Box recht klar, im Mittelton herrschte relative Ausgewogenheit, auch wenn sich bei lauten Pegel eine gewisse Härte einschlich. Surround-Sound gibt es allerdings nicht, denn alle Chassis sitzen vorne. Bewegt man sich von der Schallwand weg, wird der Sound merklich dumpfer. Verbaut hat LG zwei große Bass-Töner mit 8 Zoll Durchmesser, die zusammen mit den beiden darüber sitzenden Hochtönern zu je 3 Zoll ein 2-Wege-System formen. Auf der Rückseite gibt es ein Bassreflex-Öffnung im XXL-Format.

Anschlüsse gibt es für 2 Mikrofone (oder eine Gitarre) sowie USB. Die Tasten und Drehringe steuern die Lautstärke, den Media-Player und die Lichter der Partybox.

Rollt wie geschmiert: Dank zwei Räder und Tragegriff kann man den knapp 28 Kilo schweren Party-Speaker ohne große Kraftanstrengung gut transportieren.

Mit dem LG XBoom XL9T ist Karaoke angesagt.
Ausschweifende Lichtershow
Ein spaßiges Highlight ist die Lichtershow, die sich im XL9T in drei Segmente unterteilt und mannigfaltig einstellen oder individuell abstellen lässt. Oben gibt es eine „Pixel Art“-Anzeige mit 14 themenspezifischen Animationen wie „Glückwunsch“, „Liebe“, „Fröhliches Feiern“, „Leidenschaft der Jugend“ oder „Visueller Rhythmus“. Auch die Ringe um die beiden Bass-Treiber lassen sich einstellen, hier sind es 6 Stile, die wie die vielen blinkenden Lämpchen („X-Flash Beleuchtung“) und das Pixel-Art-Display zum Beat der gespielten Musik tanzen. Die Konfiguration erfolgt an der Box über einen Drehring mit Taste oder über LGs „Xboom“-App.
Zudem lassen sich die Lautstärke sowie Quelle, Sound-Modus und Mediaplayer am Gerät bedienen. Eine klassische Fernbedienung liegt nicht bei, weshalb die App unabdingbar ist, auch weil sie exklusive Funktionen bietet. Dazu gehören das Einstreuen von DJ-Sound-Effekten, das Erstellen von Samples oder die Karaoke-Funktion (siehe Kasten). Zu guter Letzt kann man mit der „Wireless Party Link“-Funktion mehrere Boom-Boxen miteinander verbinden.
Der Testbericht LG Xboom XL9T (Gesamtwertung: Sehr gut, Preis/UVP: 680 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2024 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
LGs Party-Maschine Xboom XL9T macht ihrem Namen alle Ehre und lässt die Bude beben; zudem gibt es eine Karaoke-Funktion, nette Lichtereffekte und App-Spielereien.
Andreas Oswald