JBL Partybox 710 (Test)

0

Bereits der Name von JBLs neuem Bluetooth-Lautsprecher macht dessen Einsatzzweck klar. Die „Partybox“-Baureihe gibt es in den Größen 100, 110, 310, 710 und 1000. Zum Test stand uns das 710er-Modell zur Verfügung, das es auf eine Höhe von 90 Zentimetern bringt. Das Verhältnis Preis zur Verstärkerleistung beträgt 1:1 – für 800 Euro erhält man 800 Watt. Der 28 Kilogramm schwere und nach IPX4-Norm spritzwassergeschützte Speaker ist schon auf den ersten Blick ungewöhnlich. Dank zweier Rollen und einem Griff lässt er sich einfach transportieren. Da ein Akkubetrieb nicht vorgesehen ist, muss man allerdings stets in der Nähe einer Steckdose bleiben. Die orangefarbenen Stoßfänger dürften vermutlich nicht jedem gefallen. Die Verbindung per Bluetooth und zur App (siehe Kasten) ist schnell aufgebaut.

Schönes Gimmick: Rückseitig dürfen Mikrofone oder Gitarren per 6,3-mm zugespielt werden. Alternativ auch Soundquellen über 3,5-mm-Klinke oder USB.

Die großen Gummitasten lassen sich auch blind bedienen. Die Soundsteuerung mit Echo, Höhen und Tiefen ist jedoch der Mikrofonzuspielung vorbehalten.

Karaoke-Maschine
An physischen Anschlüssen finden sich rückseitig ein USB-Port zum Laden von Smartphone und Co. oder für USB-Sticks mit MP3-, WMA- oder WAV-Dateien. Dazu gibt es 3,5-mm-Aux-Eingang sowie zwei 6,3-mm-Inputs. Letztere können für Mikrofone oder Gitarren verwendet werden. Pegel sowie Verstärkung beider Eingänge lassen sich dabei separat justieren. Der JBL mutiert damit zur vollwertigen Karaoke-Maschine für mehr Partystimmung. JBL bietet passende Mikrofone separat an. Für mehr Ambiente sorgt die Lichtershow an der Front, die sich via App anpassen lässt.

Zum Speaker gibt es von JBL eine kostenlose App für iOS und Android. Die übersichtlich gestaltete „JBL Soundbox“-Anwendung kümmert sich vorrangig um die Lichtershow des Lautsprechers. So sind fünf Voreinstellungen (Rock, Flow, Cross, Ripple, Flash) wählbar. Zusätzlich lassen sich „Freestyle“-Lichteffekte auf Knopfdruck einspielen. Daneben kann man die LED-Elemente (farblich umrandete Speaker, vertikale Lichtstreifen, Stroboskope) zu-/abschalten sowie mittels RGB-Skala einfärben. Per App lassen sich außerdem DJ-Sounds einspielen oder auf die Gerätetasten legen. Ebenso ist hier das Mikrofon-Setup justierbar.

Leider fehlen Klangprogramme oder Equalizer. Nur der kräftige Bass-Boost lässt sich in zwei Stufen zuschalten. Allerdings können sich zwei Partyboxen drahtlos per TWSFunktion für noch mehr Leistung koppeln – allerdings nicht im Stereo-Verbund.

Die App stellt Farbmuster samt Blitzeffekten und Lichtleisten zur Verfügung (ganz oben). Das Soundsetup ist nur für externe Mikrofone vorgesehen (oben).

Die Bedienung an der Oberseite gestaltet sich übersichtlich. Zwei Drehknöpfe kümmern sich um Lautstärke und Lichtmuster. Eingelassene Tasten sind für Wiedergabe und Lichtaktivierung zuständig. Drei gummierte Knöpfe aktivieren Party-Sounds (Fanfare, Jubel, Scratch). Drei kleinere Regler für Echo, Höhe und Bass sind leider nicht für die Soundausgabe vorgesehen, sondern nur für externe Mikrofonstimmen. Letztlich sorgt der zuschaltbare Bass-Boost für druckvollere und teils übertriebene Tiefen. Zwei 70-mm-Hochtöner und ein 216-mm-Tieftöner schmettern 800 Watt füllig in große Räume, da haben auch die Nachbarn etwas davon. Der Lautstärkeregler scheint nach oben kaum Grenzen zu besitzen. Tiefen kommen sehr satt herüber. Höhen wirken nur nach vorn klar ausgearbeitet, seitlich wird es dumpfer. Etwas schwächlich ist das Klangbild bei den Mitten. An unserem Testgerät war zudem ein leises Grundrauschen zu vernehmen, was bei lauten Partys jedoch zu vernachlässigen ist.

Der Testbericht JBL Partybox 710 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

Gut

Die Partybox 710 liefert dicke Beats dank massig Leistung. 800 Watt und Lichtershow sorgen für passende Partystimmung mit lauter, aber nicht sonderlich ausgefeilter Klangkulisse.

Thomas Stuchlik

Antworten