Harman Kardon Go + Play 3 (Test)

Wie die Ziffer in der Modellbezeichnung bereits vermuten lässt, handelt es sich bei dem Go + Play 3 um die dritte Auflage des erfolgreichen Bluetooth-Speakers von Harman Kardon. Das sich nach oben verjüngende Gehäuse wirkt wie aus einem Guß und wird von einem halbrunden Tragegriff aus gebürstetem Aluminium gekrönt. Damit kann der 4,7 Kilogramm schwere und knapp 42 Zentimeter breite Lautsprecher einfacher transportiert werden. Dicke Gummilippen an der Unterseite sorgen für gute Rutschfestigkeit. Eine noble Textilbespannung in Schwarz oder Grau und eine Oberseite aus gehärtetem Glas mit Touch-Steuerung runden das elegante Erscheinungsbild ab, das perfekt ins stylische Wohnzimmer passt. Für den mitunter rauen Outdoor-Einsatz wirkt der Go + Play 3, auch angesichts des Preises von 350 Euro, eigentlich zu schade. Fünf nahtlos integrierte Touchtasten dienen für „Ein/Aus“, „Lauter“, „Leiser“, „Bluetooth“ und „Anrufannahme“. Letztere ermöglicht Anrufe dank verbauter Fernfeld-Mikrofone. Nach einem Display hält man hingegen vergeblich Ausschau.

Die integrierte Lithium-Ionen-Batterie sorgt für eine Spielzeit von bis zu acht Stunden. Bei lautstarkem und entsprechend energiehungrigem Betrieb kann die Laufzeit auf die Hälfte zusammenschrumpfen. Das ist für diese Preisklasse und Baugröße etwas wenig, Konkurrenzprodukte halten hier länger durch. Deshalb sollte sich eine Steckdose besser immer in der Nähe befinden. Geladen wird dank internem Netzteil mittels handelsüblichem Eurostecker. Über einen USB-C-Port an der Rückseite können mobile Geräte wie Handys mit Strom versorgt werden. Dazu gesellt sich ein 3,5-mm-Aux-Buchse für den Betrieb per Strippe. Über Bluetooth 5.2 lassen sich parallel zwei Geräte koppeln. Ebenso ist der Stereobetrieb zweier baugleicher Modelle für mehr Räumlichkeit möglich.

Etwas spartanisch fallen die Anschlüsse aus. Per 3,5-mm-Klinke finden Zuspieler Anschluss. Der USB-C-Port dient nur zum Laden externer Geräte.

Am Gerät gibt es über die Touchtasten der Glasoberfläche relativ wenige Steuermöglichkeiten. Ein Display ist nicht vorhanden.

Umweltbewusst

Das neue Modell des Go + Play wird löblicherweise aus teils recycelten Materialien produziert. Das feine Stoffgewebe, das sich rund ums gerundete Gehäuse spannt, besteht aus vollständig recyceltem Polyestergarn. Auch der massive und hochwertige Aluminium-Griff besteht aus 90 Prozent wiederverwendetem Metall. Daneben ist 85 Prozent des verwendeten Kunststoffs im Gehäuse recycelt. Auch bei der Verpackung wird auf Plastik verzichtet und vorrangig auf Wellpappe gesetzt. Selbst der Druck des Papiers ist umweltfreundlich, denn es wird FSC-zertifizierte Sojatinte verwendet.

Das Stoffgewebe wurde wie der Aluminium-Griff und der Kunststoff im Inneren aus recyceltem Material hergestellt.

Schön ausgearbeitet
Technisch überzeugt der Harman Kardon Go + Play 3 durch zwei Mittelton-Treiber mit einem Durchmesser von 70 Millimeter sowie zwei 20 Millimeter große Hochtöner, die ihren Klang allesamt frontal abgeben. Dazu gesellt sich ein nach unten abstrahlender Subwoofer mit einer 130-Millimeter-Membran. Das sorgt für eine ansehnliche Gesamtleistung von 160 Watt sowie eine raumfüllende Kulisse.

Das gelingt auch durch die automatische Kalibrierung. Nach dem Einschalten misst der Speaker die Umgebung aus, um jederzeit das optimale Klangbild zu liefern. Das gelingt sehr gut: Das Dreiwege-System besticht mit fein ausgearbeiteten Höhen und markanten Gesangsstimmen. Auch der Mittenbereich gefällt mit vielen Details. Der kräftige Subwoofer sorgt gleichzeitig für prägnanten Bass. Dieser kommt je nach Aufstellposition für unseren Geschmack jedoch etwas zu dominant herüber. Daher sollte er vom Zuspieler heruntergepegelt werden. Denn es gibt am Gerät weder Klangprogramme noch andere Einstellmöglichkeiten – und auch keine App.

Der Testbericht Harman Kardon Go + Play 3 (Gesamtwertung: Gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.