Hama SIRIUM3800ABT (Test)

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Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, ist klar gegliedert und besitzt große Tasten. Zwei separate Tasten schalten die 3 „Alexa“-Mikrofone aus beziehungsweise an.

Mit der Sirium3800ABT schlägt Hama zwei Fliegen mit einer Klappe. Das kleine Klangmöbel samt externem Wireless-Subwoofer fungiert als HiFi-Lautsprecher und TV-Soundbar zugleich. Für die bequeme Bedienung ist Amazons Sprachsteuerung „Alexa“ mit an Bord.

In Ausgabe 2-2018 hatten wir bereits die Sirium4000ABT im Labor und für „gut“ befunden. Mit 400 Euro kostet die kleine Schwester einen Hunderter weniger, und nicht nur der Preis ist geschrumpft. Rein äußerlich präsentiert sich die Soundbar nämlich kaum größer als ein mobiler Wireless-Speaker, was ganz im Sinne der Konstruktion ist.

Denn Multitasking ist das Motto, neben TV-Ton soll der Riegel auch im ganzen Haus für Unterhaltung sorgen. Damit dies problemlos funktioniert, kann die Gerätebedienung alternativ via App mit Tablet oder Handy erfolgen. Der Clou dabei: Die Steuerung des Mini-Speakers ist mit Amazons Sprach-Assistenten „Alexa“ möglich. Sound auf Zuruf – kein Problem.

Innere und äußere Werte

Vor dem Betrieb erfolgt jedoch die Inbetriebnahme. Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rück-seite, wobei man auf HDMI-Terminals verzichten muss. An Audiobuchsen stehen Toslink und Koax bereit, analog lassen sich via Cinch und Klinke (3,5 mm) Zuspieler anstöpseln. Ferner gibt es eine USB-Schnittstelle für den verbauten Media-Player. Letzterer nimmt via DLNA auch Dateien von externen Servern entgegen, jedoch nur, wenn diese via WiFi (nur 2,4 GHz) erreichbar sind, denn eine Ethernet-Buchse hat Hama nicht verbaut. Für die WLAN-Konfiguration benötigt man die dazugehörige „Smart Audio“-App für Android- oder iOS-Geräte, deren Einrichtung jedoch etwas trickreich ist. Bluetooth (A2DP) funktioniert dagegen auf Knopfdruck und ohne Hilfsmittel. Über einen Akku verfügt die kleine Soundbox leider nicht, was die Sirium3800ABT weniger mobil macht als manche Mitstreiter, die ohne Steckdose auskommen und damit völlig losgelöst im Raum oder im Freien aufspielen können.

Auf der Rückseite der Sirium3800ABT stehen zwei Digital-Eingänge in Form von Koax und Toslink zur Verfügung. Analoger Ton gelangt via Stereo-Cinch und Klinkenstecker in die Bar. Hinzu kommen ein USB-Anschluss und WLAN.

Im Inneren der Stereo-Soundbar verrichten zwei von Class-D-Digitalverstärkern angetriebene, 2,25 Zoll große Breitbänder ihren Dienst. An Klang-Decodern verbaute Hama nur Dolby 2.1, mit Mehrkanal oder DTS hat die Bar hingegen nichts am Hut. DTS-Signale müssen vom Zuspieler ins PCM- oder Dolby-Format gewandelt werden – sonst bleibt die Bar stumm. An Klangprogrammen stehen „Cinema“, „Music“ und „Voice“ zur Auswahl. Schaltungen zur Dynamik-Komprimierung, Bass- bzw. Höhenregler oder ein Equalizer fehlen dagegen.

Von außen betrachtet, misst die Sirium3800ABT nur 43,5 x 10,2 x 8,4 (B x T x H) Zentimeter, die abgerundeten Seiten wirken ebenso elegant wie die kupferfarbene Zierlinie. Einen festen und vibrationsarmen Stand gewähren Gummifüße. Auf Wunsch lässt sich die rund 1,8 Kilo leichte Bar auch an der Wand montieren; die passende Halterung muss jedoch separat erworben werden. Die Materialverarbeitung des Speakers ist tadellos, auch wenn der Korpus mit viel Kunststoff gefertigt ist; einzig das Frontschutzgitter besteht aus Metall.

Auf der Oberseite des Gehäuses sitzen fünf Tasten zur Grundbedienung des Geräts: Laut-stärke, Quellenwahl, Mikrofon-Button für „Alexa“ und Lautstärke +/-. Auf ein Display verzichtet der Speaker, der gewählte Eingang wird über LEDs angezeigt.  Mehr Optionen bietet die gut in der Hand liegende Fernbedienung, die getrennte Volume-Tasten für Bar und Woofer aufweist. Die drei Mikro-fone für die Sprachsteuerung lassen sich mit zwei Tasten de- bzw. aktivieren. Die Hama-App erlaubt zudem die Multiroom-Nutzung der Soundbar im Verbund mit anderen Hama-Speakern – etwa der Sirium4000ABT.

Multimedia-Features

Da HDMI-Buchsen fehlen, entfällt auch die CEC-Steuerung. Bis zu drei Steuerbefehle anderer Fernbedienungen kann die Soundbar dafür lernen. Über die USB-Buchse spielt der Media-Player die gängigsten Formate, aber auch ALAC und FLAC ab; die letzten beiden sogar in High Resolution mit 192 KHz / 24 Bit.

Musik gelangt ferner via Bluetooth in die Soundbar, über WiFi kann zudem mit dem DLNA-Protokoll auf einen Medien-Server zugegriffen werden. Mit der Hama-App findet man Kontakt zu Amazon und „Alexa“ mit allen daran angeschlossenen Diensten wie Amazon Music oder Audible. Auch weitere Streaming-Anbieter wie tuneIn,
vTuner, Deezer oder Tidal lassen sich damit abrufen.

Um Online-Dienste und Amazons Sprach-Assistenten „Alexa“ nutzen zu können, benötigt man Hamas „Smart Audio“-App, mit deren Hilfe eine Verbindung zwischen Soundbar, lokalem Netzwerk und Amazon bzw. anderen Dienstleistern eingerichtet wird. Die App gibt es kostenlos für Android- und iOS-Betriebssysteme. Da die Sirium3800ABT keinen Ethernet-Anschluss besitzt, kommt für die Vernetzung nur WLAN in Frage, das zuerst eingerichtet werden muss:

Hierfür muss man auf der Rückseite der Bar via beiliegender Ring-nadel den WiFi-Setup-Button, der sich hinter einer winzigen Öffnung versteckt, für rund 5 Sekunden drücken. Praktisch geht anders, zumal man die Nadel schnell mal verlegt. Sobald die WiFi-LED langsam pulsiert – wenn sie blinkt, liegt man falsch – spannt die Sirium3800ABT ein eigenes Netzwerk auf, mit dem man sein Handy beziehungs­weise Tablet verbindet. Danach müssen App und Bar auf das heimische WLAN-Netzwerk umgeleitet werden. Zurück in der Hama-App erfolgt die Auswahl des heimischen Netzwerks bzw. Access Points und die Passworteingabe. Hat die Verknüpfung geklappt, springt man zurück in die Hama-App für die weitere Einrichtung. Weniger schön: Sobald wir unsere Netzwerkeinstellungen im Mobilgerät änderten, also etwa von Netzwerk A nach B wechselten, mussten wir die Einrichtung komp­lett neu vornehmen.

Quellenwahl: Diverse Musikdienstleister, Alexa, Netzgeräte, Bluetooth, USB und Aux stehen zur Verfügung.

Im Hauptmenü bietet die App die Option, sich etwa mit Amazon zu verbinden, wo man seine Zugangsdaten einträgt und „Alexa“ aktiviert. Auch Music-Streaming-Dienste außerhalb von Amazon, etwa Deezer, Tidal oder die Webradios TuneIn sowie vTuner lassen sich nutzen. Bei der Quellenwahl vermissen wir aber Toslink und Koax. Ebensowenig lassen sich der Woofer-Pegel und die Klangprogramme auswählen.

Schick und rund: der Woofer

Der 5,3 Kilo schwere Subwoofer kommt auch beim größeren Modell Sirium4000ABT zum Einsatz. Er gehört zum Liefer-umfang und fällt mit 21 x 29 x 21 Zentimetern recht kompakt aus. Die Kommunikation mit der Bar erfolgt via Funk. Unten im Gehäuse sitzt ein 6,5-Zoll-Treiber. Oben unter dem Gitter sitzt eine Passiv-Membran, um den Bass zu verstärken. Der blau strahlende LED-Leuchtring signalisiert die aktive Verbindung des Woofers zur Bar. Er lässt sich nicht dimmen oder abschalten, was beim Filme-gucken je nach Aufstellungsort des Woofers stören kann. Die Verarbeitung des Krawall-Zylinders ist hochwertig, anders als bei der Bar besteht das Gehäuse bis auf den Sockel aus Aluminium.

Der Subwoofer nimmt via Funk Kontakt zur Soundbar auf. Die Chassis sitzen oben und unten.

Tonqualität

Wer dem Winzling keine großen Lautstärken zutraut, der irrt. Partybeschallung ist kein Problem und auch die Klangqualität lässt bei XXL-Pegeln kaum nach. Die zweite Überraschung folgte prompt, denn aus dem kleinen Gehäuse zauberte Hama großen Raumklang. So spannte die Sirium3800ABT in unserem Hörraum etwa mit Dolby-Trailern mehrere Meter breite, tiefe und sogar hohe Klangfelder auf, die vielen deutlich größeren Soundbars den Rang in Sachen Räumlichkeit ablaufen – moderne DSP-Technik macht‘s möglich. Selbst von seitlich unseres Hörplatzes könnten wir Sound hören, wenn auch nur diffus und nicht so präsent wie von vorn. Trotzdem, das hätten wir nicht erwartet. 

Frontal vor der Bar sitzend war die Sprachverständlichkeit ausgezeichnet, mit stark seitlichen Hörwinkeln klang es dumpfer und hohler. Dennoch blieben auch hier Dialoge noch verständlich. Apropos Verfärbung: Ganz neutral klang der Mini-Speaker naturgemäß nicht, vor allem im Mittelton machte sich das Fehlen von Volumen und geschmeidigen Klangfarben bemerkbar. Im Hochton spielte die Soundbar detailreich und angenehm. Der Mini-Subwoofer entlockte seinen Membranen ordent-lichen Punch und Druck bis hin zu spürbaren Bässen. Er reicht allerdings nicht allzu tief in den Frequenzkeller, was angesichts der Gehäusemaße aber nicht überraschen darf.

Mit Musik spielte die Sirium3800ABT nicht so groß wie bei Filmton, wuchs aber auch hier über sich hinaus. Rock und Pop mag der Winzling, hier schallte es druckvoll, detailliert und stressfrei. Präzisionsarbeit darf man aber nicht erwarten, weshalb Klassik nicht gerade zu den Stärken des Hama-Zwergs gehören.     

                                

Der Testbericht Hama SIRIUM3800ABT (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

71 gut

Hamas 400 Euro teurer Winzling Sirium3800ABT klingt gut und spielt größer als gedacht. Amazons Sprachsteuerung „Alexa“ ist ein nettes Bonus-Feature, das Fehlen von HDMI-Buchsen allerdings ein Minus-Punkt.
Andreas Oswald

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