DRK Müllheim & Amazon Alexa gegen Einsamkeit im Alter

0

Einsamkeit kann in jedem Alter und in jeder Lebenssituation entstehen – und betrifft in Deutschland Millionen Menschen. Bedingt durch soziale Isolation, körperlicher Einschränkungen oder Verlust geliebter Menschen steigt besonders im Alter das Risiko zunehmender Einsamkeit.1

Um dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung zu begegnen, hat die Bundesregierung 2023 die Strategie gegen Einsamkeit vorgestellt. Teil dieser Strategie ist die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“, die vom 17. Juni bis 23. Juni 2024 zum zweiten Mal stattfindet und vom Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) organisiert wird. Ziel der Woche ist es, für das Thema Einsamkeit zu sensibilisieren und Unterstützungsangebote in ganz Deutschland sichtbar zu machen.

Deutsches Rotes Kreuz Müllheim mit Alexa gegen Einsamkeit im Alter
Das Projekt „Lebensqualität in der Nachbarschaft“ (LeNa) des DRK Kreisverbands Müllheim ist ein solches Angebot mit dem Ziel, Vereinsamung im Alter zu verhindern und Senior:innen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Durch die Kombination von persönlicher Betreuung und moderner Technologie werden neue Wege für Begegnungen, Kommunikation und soziale Teilhabe geschaffen.

Denn mit Hilfe von Alexa bietet der Kreisverband Müllheim die erste virtuelle Betreuung von Senior:innen über Echo Show-Geräte. Ein Betreuungsangebot wie in einer Wohnanlage für ältere Menschen – nur im eigenen Zuhause. Die Technologie ermöglicht es Nutzer:innen, intuitiv per Sprache und Bildschirm mit Alexa zu interagieren. Diese können so Nachrichten und Informationen abrufen, Erinnerungen einstellen, Smart-Home-Geräte steuern sowie Videoanrufe mit dem DRK-Betreuungsdienst oder Angehörigen führen. Das Angebot reicht von Hilfestellungen für die Organisation des Alltags über die Vermittlung von Freizeitaktivitäten bis hin zur Stärkung der sozialen Kontakte.

„Viele unserer älteren Mitmenschen sind auf sich allein gestellt. Sie finden meist wenig Anschluss im Umfeld und benötigen Hilfe im Alltag, beispielsweise für die Organisation von Terminen oder bei Aufgaben, die sie nicht allein bewerkstelligen können“, sagt Frank Schamberger, Leiter des Projekts LeNa beim DRK in Müllheim. „Für viele der Senior:innen ist Alexa inzwischen wie eine virtuelle Freundin, die sie den ganzen Tag über begleitet und im Alltag hilft. Das Projekt findet mittlerweile so viel Anklang, dass bereits fünf weitere Kreisverbände des DRK planen, LeNa zu übernehmen.“ LeNa hat 2022 als Pilotprojekt begonnen und wird im August 2024 nach einer gut zweijährigen Pilotphase im Regelbetrieb starten.

„Auf Bundesebene beobachten wir die Nutzung von Sprachtechnologie bei der Betreuung von älteren Menschen mit großem Interesse“, sagt Niklas Muskulus, Referent Hausnotruf und Pflege des Bundesverbands des DRK. „Wir stehen in engem Austausch mit dem DRK Müllheim, um aus den Erfahrungen zu lernen und das Wissen an unsere Gliederungen weiterzugeben.“

„Ich möchte dort bleiben, solange es geht“, sagt Barbara Weber über ihr Zuhause. Der 92-jährigen Teilnehmerin von LeNa geht es wie vielen älteren Menschen. Damit das möglich ist, bekommt Barbara Weber unter anderem Unterstützung von ihrer Tochter, einem täglichen Pflegedienst und Alexa. Die intuitive Sprachtechnologie unterstützt sie dabei, selbst den Tagesablauf zu bestimmen, im eigenen Zuhause zu leben und soziale Kontakte zu pflegen. So kommuniziert Barbara Weber regelmäßig über ihr Echo-Gerät mit dem Betreuungsdienst, aber auch mit ihrer Familie: „Meine fünf Kinder nutzen alle Alexa. Wenn ich mit ihnen reden möchte, bitte ich einfach Alexa darum. Das ist am einfachsten.“ Die Nachrichten via Alexa sind für sie ein „Muss“. Gerne hört sie sich auch Musik an, lässt sich von Alexa Kochrezepte vorlesen oder Erinnerungen erstellen. „Dank Alexa verpasse ich auch keinen meiner Termine mehr“, so Frau Weber.

Amazon Alexa für mehr Inklusion und soziale Teilhabe
Als Inspiration für LeNa diente das Projekt „Digitale Nachbarn“ – ein Modell- und Forschungsprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, des Fraunhofer Instituts IESE und des DRK Rheinland-Pfalz. Gemeinsam wurde von 2019 bis 2020 über zwei Jahre ermittelt, wie digitale Geräte älteren Menschen gegen Einsamkeit helfen. Die „Digitalen Nachbarn“ zeigen erstmals auf empirischer Grundlage: Echo Show-Geräte mit Alexa können besonders älteren Menschen helfen, ihre soziale Zugehörigkeit zu stärken und Einsamkeit zu reduzieren. Sprachsteuerung mit dem Echo Show und Alexa bietet dabei eine einfache, intuitive Nutzung – und fördert somit Unterhaltung, soziale Teilhabe und ein lebenswertes Miteinander.

„Alexa für Alle“ für mehr Barrierefreiheit
Sprachtechnologien wie Alexa bieten großes Potenzial, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen bei der selbstständigen Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. Denn allein mit der Stimme lassen sich Aufgaben meistern, die viele von ihnen ohne fremde Hilfe nur schwer bewältigen können. Gemeinsam mit Partnern wie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), DRK-Kreisverbänden, der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. und der IFB-Stiftung arbeitet Amazon im Rahmen der Initiative „Alexa für Alle“ seit 2021 daran, die Sprachtechnologie weiterzuentwickeln, konkrete Lösungen auf den Weg zu bringen und mehr Barrierefreiheit und Teilhabe für alle zu schaffen.

 

Kommentarfunktion deaktiviert.