Mit über 20 Millionen Zuschauern avancierte "Willkommen bei den Sch’tis" in Frankreich zum erfolgreichsten Kinofilm aller Zeiten. Nicht nur "Titanic", sondern auch Louis de Funès‘ "Die große Sause", die seit 1966 den französischen Rekord mit 17 Millionen verkaufter Eintrittskarten hielt, wurde übertroffen. Hierzulande erreichte die Hitkomödie mit zwei Millionen Kinobesuchern zwar nicht "Titanic"-Niveau, ließ aber Sommer-Blockbuster wie "Transformers 2" und "Terminator 4" hinter sich.
Das Erfolgsrezept? Regisseur und Autor Dany Boon vermischt in der Story um einen Postangestellten, der in die Provinz Nord-Pas-de-Calais strafversetzt wird, alle in Frankreich gängigen Vorurteile und Klischees gegenüber Nordlichtern aus dieser Gegend. Doch der Postler merkt bald, dass die Horrorgeschichten nicht der Wahrheit entsprechen, und entdeckt seine Liebe für die Region, ihre Menschen und sogar den seltsamen picardischen Dialekt namens "Sch’ti".
In einer 12-minütigen Featurette erläutert Synchronsprecher Christoph Maria Herbst, welch hoher Aufwand es war, die Komik des realen, französischen Dialekts im Deutschen durch eine eigens erschaffene Kunstsprache einzufangen. Dazu gesellt sich ein Making-of, das in 77 Minuten einen breit gefächerten Überblick über die Produktion gibt. Dabei vermitteln Szenen aus den Drehpausen, wie viel Spaß Cast und Crew am Set hatten. Ferner vorhanden: ein 38-minütiges Interview mit Dany Boon, in dem er auf den Erfolg des Films und seine eigene Herkunft aus dem Norden eingeht, sowie ein Beitrag über den Drehort Bergues, der mittlerweile von Touristenscharen heimgesucht wird. Der BD-Live-Zugang enthielt zum Testzeitpunkt keine filmspezifischen Extras. (ce)
Bildqualität: Sowohl die sonnendurchfluteten Aufnahmen Südfrankreichs zu Filmbeginn als auch der etwas grauere, von härteren Kontrasten geprägte Norden verfügen über eine sehr gute Detail- und Kantenschärfe. Hin und wieder könnte der filmisch anmutende Cinemascope-Transfer angesichts der malerischen Land- und Ortschaften etwas mehr Tiefenwirkung vertragen. Statt Rauschen gibt’s fein reproduziertes Filmkorn.
Tonqualität: Der 5.1-Mix verpasst der Komödie an den richtigen Stellen eine räumliche Klangkulisse aus vielfältigen, direktional platzierten Umgebungsgeräuschen wie zirpenden Grillen (18:49), einem Glockenspiel (48:28) oder Fangesängen im Fußballstadion (53:27).
Extras: "Die ersch’taunliche Entsch’tehungsgeschichte von ‚Willkommen bei den Sch’tis’" (76:42), "Im Synchronstudio mit ‚Stromberg‘-Star Christoph Maria Herbst" (12:19), "Interview mit Dany Boon" (37:58), "Bergues – eine Stadt im Ausnahmezustand" (4:53), Trailer.
Fazit: Auch in der deutschen Sprachversion dieser megaerfolgreichen Klamotte über den französischen Nord-Süd-Konflikt steigen einem vor Lachen die Tränen in die Augen – dem eigens für den Film kreierten, mit Zischlauten durchsetzten Sch’ti-Dialekt sei Dank. Viel Spaß, Ihr Tschipfel!
Der glatzköpfige Postler Philippe (Kat Merad) ….
… hat mit seinen neuen Kollegen, den Sch’tis, jede Menge Spaß.
Die Wertung | |
Film | 6 von 6 Punkten |
Bildqualität | 5 von 6 Punkten |
Tonqualität | 4 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 4 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Prokino |
Originaltitel | Bienvenue chez les Ch’tis |
Laufzeit | 106 Minuten |
FSK | ab 0 Jahren |
Bildformat | 2,35:1 (1080p/24Hz) |
Ton Deutsch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Ton Französisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Erhältlich | ja |
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 10/2009 erschienen.