Blu-ray-Test: Tron

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Blu-ray-Test: TronPixar-CGI-Ikone John Lasseter fasste die Bedeutung von "TRON" für das Genre der computeranimierten Filme einst vortrefflich zusammen: "Ohne TRON gäbe es keine Toy Story." Und in der Tat: Die heute simpel anmutenden CGI-Hintergründe und -Animationen setzten 1982 Effekt-Maßstäbe. Ebenso das Verfahren, die Schauspieler in Schwarz-Weiß aufzunehmen und ihre Anzüge nachträglich zu kolorieren. Doch die Story des rebellischen Programmierers Flynn (Jeff Bridges), der beim Versuch, sich ins System seines Ex-Arbeitgebers zu hacken, vom hinterlistigen Master Control Programm digitalisiert wird und schließlich im Inneren des Systems ums Überleben kämpfen muss, war ihrer Zeit weit voraus.

Zu weit, denn das Einspielergebnis blieb mit 33 Millionen Dollar hinter den Erwartungen zurück. Ein Kassenflop, wie oft berichtet, war "TRON" jedoch nie. Allerdings erlangte die Disney-Produktion ihren visionären Kultstatus erst im Laufe der achtziger Jahre durch die Verbreitung auf VHS.

Diesem Status tragen auch die Extras Rechnung. Alle Boni der DVD von 2002 sind an Bord, inklusive Beiträgen zur Musik und dem Design, entfallenen Szenen sowie dem 90-minütigen Making-of, das keine Fragen offen lässt. Den Audio­kommentar mit den Filmemachern vermerkt Disney hingegen erneut nicht korrekt: Fehlte 2002 auf dem Cover jeder Hinweis, ist er auf der Blu-ray fälschlicherweise als "brandneues Blu-ray-Extra" gelistet. Wirklich "brandneu" sind ein Rückblick auf das "TRON"-Phänomen sowie der Beitrag "Photo Tronologie", in dem Regisseur Steven Lisberger Fotos in den Disney-Archiven durchforstet.

Film-Fazit: Bis heute ist die Geschichte über einen Programmierer, der ins Innere eines Supercomputers gesogen wird, dank ihrer bahnbrechenden Optik mit keinem anderen SciFi-Abenteuer vergleichbar. Kult!

Bildqualität: Mit der visuellen Brillanz des Nachfolgers kann "TRON" nicht konkurrieren. Jedoch spendierte Disney dem Film eine optische Überarbeitung, bei der Verschmutzungen entfernt und die Farben aufgefrischt, der originale Look aber beibehalten wurde. Die Schärfe liegt auf solidem bis gutem Niveau. Allerdings fallen pulsierende Ränder der vielen Licht­ornamente sowie Helligkeitsflackern stärker auf als je zuvor.

Tonqualität
: Auch der 5.1-Mix kann nicht mit der 1a-Abmischung des Nachfolgers konkurrieren, bietet aber eine räumliche Klangkulisse, die mit elektrischem Surren und Piepsen sowie einer ordentlichen Portion Bass die Abenteuer auf dem digitalen Raster in Szene setzt.

Extras
: Audiokommentar von Regisseur und Crew, "Das TRON Phänomen" (9:45), "Photo Tronologie" (16:37), Making-of (88:21), "Entwicklung" (8:06), "Digitale Bilder" (12:12), "Musik" (8:01), "Werbematerialien" (6:28), "Design" (2:40), "Storyboarding" (8:1), entfallene Szenen (6:19), Bildergalerien, Trailer.

Blu-ray-Test: Tron

Mit Lichtrennern machen Tron (Bruce Boxleitner, links) und
Flynn (Jeff Bridges) das digitale Raster unsicher.
Blu-ray-Test: Tron: Legacy

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 3 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 4 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Disney
Originaltitel Tron
Laufzeit 96 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
   

 

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