Blu-ray-Test: Sucker Punch – Extended Cut

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Blu-ray-Test: Sucker Punch – Extended CutUm in den USA das familienfreundliche PG-13-Rating (entspricht unserer FSK-12-Freigabe) zu bekommen, musste "300"-Regisseur Zack Snyder sein jüngstes Werk fürs Kino massiv entschärfen. Die gute Nachricht: Die Blu-ray birgt neben der 110-minütigen Leinwandfassung den 127-minütigen Extended Cut. Die schlechte Nachricht: Auch in der Langfassung kann man kaum einen Bezug zu den Charakteren herstellen, da man von der bildgewaltigen Actionfantasy, die komplett aus dem Computer stammt und oft mehr nach Video­spiel als nach Kinofilm aussieht, erschlagen wird.

Nach dem Tod ihrer Mutter landet die süße Baby Doll (Emily Browning) in einer psychiatrischen Anstalt. Um der grausamen Klinikwirklichkeit zu entfliehen, träumt sich das apathische Mädchen in eine Scheinrealität, in der sie kein schwaches Opfer, sondern eine kampfkundige Amazone ist. 

Über den Film kann man geteilter Meinung sein, beim Bild-in-Bild-Track gibt es hingegen kein Vertun. Die bei Warner "Maximum Movie Mode" genannte Bild-in-Bild-Spur zählt zu den besten ihrer Art. Mittels unzähliger Bild-Montagen führt der Regisseur unterhaltsam wie informativ durch sein Werk. Egal ob Zeitlupeneinstellung, CGI-Actionsequenz, Casting oder Schnitt – Snyder lässt nichts aus und behält dabei stets den Überblick. Von solchen Bild-in-Bild-Spuren wünschen wir uns mehr. Da ist es nicht weiter tragisch, dass der Rest des Bonusmaterials überschaubar ausfällt. In vier animierten Kurzgeschichten erlebt man die Vorgeschichte zu den vier Fantasy-Welten des Films.

Fazit: Wie schon bei "300" bringt Regisseur Jack Znyder mit "Sucker Punch" eine epische Actionorgie auf die Leinwand, die optisch ihresgleichen sucht – inhaltlich den Zuschauer aber nur bedingt mitreißt.  

Bild: Der, abhängig vom Ort der Handlung, in verschiedene Farben getauchte Cinemascope-Transfer bietet meist eine sehr gute Detail- und Kantenschärfe – trotz fast ausschließlich am Computer erstellter Hintergründe. Auch an der Kontrastschraube wurde gedreht und in dunklen Bild­bereichen ist zum Teil wenig sichtbar. Artefakte sucht man vergebens. 

Ton: Während es bei der Kinofassung nur komprimierten Dolby-Ton gibt, offeriert der Extended Cut deutschen DTS-HD-Master-Audio-Sound – und der hat es in sich. Die visuelle Opulenz wird von einem direktionalen Akustik-Feuerwerk begleitet, das den Zuschauer mit dynamischen und bassgewaltigen Effekten nur so eindeckt. Und wenn es mal keine Krach-Bum-Action gibt, versorgen die Surroundkanäle den Zuschauer mit tollen Umgebungsgeräuschen.

Extras: Disc 1: Kurzfilme "Feudal Warriors" (2:40), "The Trenches" (2:56), "Dragon" (2:55), "Distand Planet" (2:51), "Sucker Punch: Hinter dem Soundtrack" (2:41); Disc 2:  Bild-in-Bild-Spur; Digitalkopie für den PC.

Blu-ray-Test: Sucker Punch – Extended Cut

Den tollen Maximum-Movie-Mode mit Regisseuer Zack Snyder
sollte man sich auf jeden Fall anschauen. 

Die Wertung   
Film 4 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 6 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Warner
Originaltitel Sucker Punch
Laufzeit 110 bzw. 127 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch Dolby 5.1 und DTS-HD MA 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
BD-Live ja

 

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