Zuerst die gute Nachricht. So schlecht wie die grottige Leinwand-Adaption mit Jean-Claude van Damme und Kylie Minogue von 1993 ist "The Legend of Chun-Li" nicht. Und jetzt die schlechte. Leider ist der Film auch nicht viel besser. Für Kenner von Capcoms weltbekannter Videospiel-Reihe. Der Inhalt setzt laut den Produzenten vor dem zweiten "Street-Fighter"-Game ein.
Die Straßen Bangkoks werden von dem skrupellosen Unterwelt-Boss Bison (blass: Neal McDonough) und seinen Schergen (u.a. Michael Clarke Duncan) kontrolliert. Doch als die Konzertpianistin Chun-Li ("Smallville"-Star Kristin Kreuk) erfährt, dass Bison ihren totgeglaubten Vater gefangen hält, lässt sie sich zur Wushu-Fighterin ausbilden, um Rache zu nehmen.
Das nicht untertitelte Bonusmaterial passt sich dem mauen Film-Niveau an. In "Becoming a Street Fighter" (17:44) wird die Geschichte des Videospiels aufgerollt und die Produzenten und Darsteller erörtern, worauf es bei einer guten Videospielverfilmung ankommt. Der Beitrag "Chun-Li: Bringing the Legend to Life" (6:27) widmet sich unter anderem dem Kampfsporttraining der Darsteller. Die Interviews sind für die Tonne, nicht zuletzt weil man nicht erfährt, welche Fragen gestellt wurden. Auch die über einen BD-Live-Zugang abrufbaren Boni wie Szenen vom Set (5:52), weitere Interviews (8:47) und eine Bildergalerie kann man sich schenken. Das ist umso ärgerlicher, da sich auf der US-Blu-ray echte Extras in Form eines Kommentars und eines Trivia-Tracks befinden.
Bildqualität: Der rausch- und defektfreie Cinemascope-Transfer wurde auf Hochglanz poliert und bietet kräftige Farben, ein sattes Schwarz sowie eine durchweg tolle Schärfe bei Nahaufnahmen. Hin und wieder wünscht man sich in der Halbtotalen mehr Details und eine höhere Tiefenwirkung. Einige Skyline-Shots wirken weich und weisen zudem Moiré-Muster auf (1:55). Knappe fünf Punkte.
Tonqualität: Nicht nur die Musik wurde ausgesprochen räumlich vertont, auch während der Kampfszenen umgeben den Zuschauer jede Menge coole
Surroundeffekte. Bei den Schießereien hätten wir uns jedoch mehr Dynamik und einen ausgeprägteren Hochtonbereich gewünscht.
Extras: "Becoming a Street Fighter" (17:44), "Chun Li: Bringing the Legend to Life" (6:27), entfallene Szenen (15:27), Interviews (8:47), Trailer.
BD-Live: Interview mit Chris Klein (1:32), Moon Bloodgood (1:56), Neal McDonough (2:15), Kristen Kreuk (1:27), Michael Clarke Duncan (1:58), Szenen vom Set (5:52), Bildergalerie.
Fazit: Außer schönen Locations und einigen passablen Kampfchoreographien hat die familienfreundliche Umsetzung des weltbekannten Video-Games nicht viel zu bieten. Ausleihen reicht.

Die Schöne und das Biest: Detective Maya Sunee (Moon Bloodgood) …

… und Scherge Balrog (Michael Clarke Duncan).
Die Wertung | |
Film | 3 von 6 Punkten |
Bildqualität | 5 von 6 Punkten |
Tonqualität | 5 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 2 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Universum |
Originaltitel | Street Fighter: Legend of Chun-Li |
Laufzeit | 100 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Bildformat | 2,35:1 (1080/24p) |
Ton Deutsch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Erhältlich | ja |
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 9/2009 erschienen.