Blu-ray-Test: Scarface

0

Blu-ray-Test: ScarfaceAls "Scarface" Anfang der Achtziger ins Kino kam, sorgte er aufgrund seiner Gewaltdarstellungen (der Film stand bis vor Kurzem auf dem Index) und seiner Ausdrucksweise für Aufsehen.

Die Blu-ray zollt diesem Umstand Tribut und hält den Zuschauer via Bild-in-Bild-Spur unter anderem über die Anzahl der verwendeten "Fuck"-Flüche und der verschossenen Patronen auf dem Laufenden (siehe Bild). Neben diesem Gimmick finden sich in der Bonussektion viele vollwertige Goodies. Da wäre zum einen die brandneue, dreiteilige Dokumentation "Das Scarface Phänomen", die den Einfluss des Films auf die amerikanische Popkultur anhand zahlreicher Statements von Filmschaffenden (u.a. "Hostel"-Regisseur Eli Roth) beleuchtet.

Vom Kinoplakat, das heute bei fast jedem HipHopper hängt, bis zu den unzähligen Zitaten und Hommagen in Serien wie "Die Simpsons" oder "South Park" wird alles thematisiert. Zusätzlich gibt es eine tolle Retro-Doku von 2006, bei der nicht nur Regisseur Brian De Palma und Al Pacino, sondern auch Drehbuchautor Oliver Stone ausführlich zu Wort kommen. Wer mal so richtig ablachen will, sollte sich den dreiminütigen Beitrag über die amerikanische TV-Fassung anschauen, in der aus "Fucker" ein "Butcher", aus "Pussy" ein "Pine­apple" und aus "Lesbians" ein "Lame Brain" wird.

Die Story ist so simpel wie der Film genial. Der kubanische Kleingauner Tony Montana (Al Pacino) kommt als politischer Flüchtling in die USA. Mit seiner Kaltblütigkeit und Entschlossenheit steigt er schnell zum Drogenbaron von Miami auf.

Blu-ray-Test: Scarface

Die Bild-in-Bild-Spur informiert unter anderem über die Zahl
der "Fuck"-Flüche und der verschossenen Patronen.

Blu-ray-Test: Thor

  
Fazit: Brian De Palmas zeitgemäßes Update von Howard Hawks‘ Gangsterfilmklassiker zählt zu den besten Werken seiner Zunft. Ein Klassiker.

Bild: Dank neuer Abtastung übertrifft die Bildqualität alle bisherigen Versionen um Welten. Verschmutzungen wie Zeilenflimmern sind verschwunden und Rauschen sieht stets nach feinem Filmkorn aus. Auch der Bildstand ist ruhiger als vorher (schön zu sehen bei den wie in Stein gemeißelten Titeleinblendungen im Vorspann). Dazu kommt eine gute bis sehr gute Detail- und Kantenschärfe sowie eine teils tolle Tiefenwirkung. Letztendlich kostet eine elektronische Nachschärfung und gelegentliche Unruhe in feinen Strukturen (Vorhang bei 34:53, Gitter bei 97:57) den fünften Punkt.      

Ton: Im englischen 7.1-Upmix klingen Giorgio Moroders Synthie-Score und die Schießereien wie neu – und nutzen die Rears intensiv. Der dumpfe Synchronton fällt hingegen komplett im Center zusammen. 

Extras: Bild-in-Bild-Spur, "Das Scarface-Phänomen" (38:32), entfallene Szenen (22:29), "Die Welt von Tony Montana" (11:38), "Die Wiedergeburt" (10:08), "Die Entstehung" (29:35), "Making-of Scarface: Das Videospiel" (12:05), "Scarface: Die TV-Version" (2:48).

 

Die Wertung   
Film 6 von 6 Punkten
Bildqualität 4 von 6 Punkten
Tonqualität 1 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Universal
Originaltitel Scarface
Laufzeit 116 Minuten
FSK ab 18
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS 2.0 Mono
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
BD-Live nein

 

Antworten