Blu-ray-Test: Red Dawn

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Blu-ray-Test: Red DawnAls "Die Rote Flut" 1984 in die deutschen Kinos kam, löste er heftige Reaktionen aus; nach Protesten von Friedensaktivisten wurde er in einigen Städten schnell wieder abgesetzt. Eine Zeitlang stand die Ertüchtigungspropaganda sogar im Guiness Buch der Rekorde und durfte sich mit dem Titel: "Film mit den meisten Gewalttaten" (durchschnittlich 2,23 pro Minute) schmücken.

Das Remake sorgte für Aufregung anderer Art: Um den kommerziellen Erfolg im bevölkerungsreichsten Land der Welt nicht zu gefährden, wurden aus den eigentlich chinesischen Invasoren mittels digitaler Nachbearbeitung nordkoreanische (im Original waren es russische). In Anbetracht der aktuellen politischen Lage verleiht das dem Film sogar mehr Authentizität, auch wenn man angesichts der Story mit diesem Begriff vorsichtig umgehen sollte.

Die USA werden angegriffen und die Kleinstadt Spokane ist das erste Ziel der Eindringlinge. Ohne Vorwarnung besetzen nord-koreanische Truppen den Ort, denn niemand stellt sich den kommunistischen Invasoren entgegen. Nur eine  Gruppe Jugendlicher unter der Führung von Marine Jed (Chris "Thor" Hemsworth) leistet erbitterten Widerstand. Statt Emotionen und Charakerzeichnung stehen hier Explosionen und Schießereien im Mittelpunkt – die männliche Zielgruppe wird’s freuen.

Im "Extras"-Menü finden sich Featurettes mit vielversprechenden Namen wie "Die Story", "Wolverines", "Die Action", "Bootcamp" und "Girls & Explosions". Leider verbergen sich dahinter nur mit Interviewschnipseln angereicherte Trailer. Die Interviews gibt es auch in voller Länge sowie unkommentierte Szenen vom Set und den Trailer. Das ist zwar alles nicht besonders toll, aber immer noch besser als die Extras der amerikanischen Disc – die hat nämlich keine.

Fazit: Actionreich inszeniertes Remake des berüchtigten 80er-Jahre-Klassikers mit jeder Menge Explosionen, Schießereien und tollen Schauwerten. Die Darsteller bleiben hingegen blass.  

Bild: Trotz nicht optimaler Wetterverhältnisse (im Nordosten der USA scheint nur selten die Sonne) präsentiert sich der Cinemascope-Transfer durchgehend scharf, detailreich und plastisch – hier bekommt man fast durchweg vollwertiges HD-Feeling geboten. Im Gegensatz zum optisch rauen Original gibt es hier meist polierte Hochglanz­optik, Rauschen ist ganz fein aufgelöst und stört nie. In einigen wenigen Einstellungen ist der Schwarzwert nicht optimal. Dicke fünf Punkte.  

Ton: Die 5.1-HD-Abmischung zieht mit einem aggressiven wie detailreichen Sound-Design alle Akustik-Register. Egal ob don­ner­nde Flugzeuge, wuchtige Explosionen oder Schießereien – hier ist man wirklich immer mittendrin statt nur dabei. Auch Dynamikumfang und Subwoofer-Einsatz begeistern. Selbst ruhige Szenen (gibt es auch ein paar) wurden mit netten Umgebungsgeräuschen wie Vogelgezwitscher versehen.   

Extras: "Die Story" (2:27), "Wolverines" (2:34), "Die Action" (2:47), "Bootcamp" (2:31), "Girls & Explosions" (2:11), Interviews mit Chris Hemsworth (3:48), Josh Hutcherson (3:31), Connor Cruise (1:47), "B-Roll am Set" (11:15), "B-Roll – Bootcamp" (3:54), Kinotrailer.

 

Die Wertung   
Film 4 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 6 von 6 Punkten
Bonusmaterial 2 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Concorde
Originaltitel Red Dawn
Laufzeit 94 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
BD-Live nein

 

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