Blu-ray-Test: Prometheus – Collector’s Edition

0

Blu-ray-Test: Prometheus – Collector's Edition Schon die "Alien Anthology"-Box bot einen tollen Fundus an Extras. Das Bonus­material des in 3D gedrehten "Alien"-Prequels "Prome­theus" spielt aber in einer eigenen Liga, zumindest wenn man zur 4-Disc-Collector’s Edition greift. 

So deckt "Die Entstehung von Prometheus" jeden erdenklichen Aspekt der Produktion ab, von Besetzung, Story und Kostümen über Kreaturen-Design und Stunts bis zur Post-Production und den visuellen Effekten. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn mit einer Laufzeit von 220 Minuten ist sie fast doppelt so lang wie der eigentliche Film.

Damit nicht genug, optional kann man die Doku in einem erweiterten Modus abspielen. Dann lassen sich an bestimmten Stellen 23 weiterführende Making-of-Clips (u.a. zum Filmtitel, zur Alien-Molekularanatomie oder zur Holografie) aufrufen. Diese Mini-Featurettes sind aber auch separat im Disc-Menü aufgeführt. Zudem lädt das "Produk­tions­archiv" ein, unter Prävisualisierungen, Testaufnahmen, Marketing/Promo-Material sowie hunderten von Design-Skizzen und Set-Fotos zu stöbern.

Damit nicht genug, filmbegleitend kann man sich zwei Audiokommentare zu Gemüte führen. Auf Spur 1 erklärt und analysiert Regisseur Scott szenenspezifisch Motive, Geschichte und Arbeitsprozesse. Auf Spur 2 berichten die Drehbuchautoren Jon Spaihts und Damon Lindelof von ihren Erlebnissen. Ferner sind 14 entfallene Szenen vorhanden, die sich mit Kommentar von Cutter Pietro Scalia und Visual Effects Supervisor Richard Stammers abspielen lassen. Dabei erfährt man auch, wieso selbige Szenen nicht in den fertigen Film fanden. Einen ursprünglich von Ridley Scott in Aussicht gestellten Director’s Cut wird es laut seinen jüngsten Aussagen nicht geben.

Alles in einer Box

Falls Sie die "Alien"-Filme noch nicht im Regal stehen haben, sollten Sie sich die "Prometheus to Alien – The Evolution"-Blu-ray-Box zu Weihnachten schenken (oder schenken lassen). Die rund 40 Euro teure Sammleredition birgt alle vier "Alien"-Filme plus Prequel, auf die 3D-Version und die Bonus-Disc der "Prometheus" Collector’s Edition muss man aber verzichten. Diese bekommt man nur in der rund 70 Euro teuren amazon-exklusiven Ausgabe der Box.
Würdiges Prequel

Scott besinnt sich auf Tugenden des Originals und inszenierte auch das Prequel mit unheilschwangerer Atmosphäre, eindrucksvollen Düster-Sets und nur wenigen, dafür heftigen Schocks. Zur Story: Einer antiken Sternenkarte folgend, reist das Raumschiff Prometheus zum Lichtjahre entfernten Planeten LV-223. Der Traum vom erhofften Erstkontakt mit einer außerirdischen Zivilisation mutiert für die Crew (u.a. Noomi Rapace, Charlize Theron und Michael Fassbender) schon bald zum Albtraum. Denn die mutmaßlichen Schöpfer der Menschheit könnten auch ihre Zerstörer sein.    

Dezente 3D-Implementierung

Scotts subtiler 3D-Einsatz bestärkt den düsteren SciFi-Streifen in Atmosphäre und Realismus, lässt aber augenscheinigliche Effekte außen vor. Die Raumtiefe der 3D-Bilder hält sich in Grenzen, sowohl in den engen Raumschiffgängen als auch bei Landschaftsaufnahmen in der Totalen. Die Differenzierung der einzelnen Tiefenebenen ist je nach Szene und Umgebung mal stärker mal schwächer ausgeprägt, meist gelingt sie aber fein nuanciert. Hologramm-Projektionen wie die große Sternenkarte bei 73:34 sehen plastisch und greifbar aus. Als Demomaterial ist "Prometheus" trotzdem weniger geeignet.

Fazit: Ridley Scotts "Alien"-Prequel bietet anspruchsvolle SciFi-Kost mit eindruckvollen Bildern, düsterer Atmosphäre und gezielten Schocks.

Bild: 2D: In gut ausgeleuchteten Szenen liefern die Red-Epic-Kameras rauschfreie Referenz-Bilder mit ausgezeichneter Schärfe und Auflösung. In dunklen Szenen nehmen Detail- und Kantenschärfe des Cinemascope-Transfers leicht ab, bisweilen ist minimales Rauschen zu sehen, das aber nie stört. Der homogene Kontrast und beste Graustufenzeichnung lassen auch in dunklen Umgebungen Inhalte plastisch erscheinen. Die Farben schimmern SciFi-typisch blau unterkühlt oder gelblich gefiltert, Neon-Beleuchtungen und 3D-Hologramme sorgen dennoch für kräftig leuchtende Farben. Auch an der Kompression gibt es nichts zu auszusetzen. Dicke fünf Punkte.

3D: Die nativen 3D-Bilder schaffen eine fein nuancierte Räumlichkeit, die jedoch meist unauffällig im Hintergrund agiert. Mehr zum Einsatz des 3D-Effekts im Text oben.

Ton: Der unheilschwangere Score des DTS 5.1-Tons schwebt weiträumig und fein aufgelöst durchs Heimkino. Sound-Effekte werden gleichermaßen plastisch, präzise und druckvoll in den akustischen Raum transportiert. Auch Naturgeräusche wie der Wasserfall am Anfang und eine Sturmfront (43:20) tönen Raum füllend und dynamisch. Heftig: Die extremen Tiefbässe bringen selbst potente Subwoofer an die Leistungsgrenze. Der hochauflösende 7.1-Ton des englischen Originals spielt  noch etwas präziser und räumlicher.

Extras: 3D-Film-Disc: 3D-Clips zu "Avatar" (2:20), "Titanic" (1:58) und  "I-Robot" (1:22). 2D-Film-Disc: zwei Audiokommentare, entfallene Szenen (36:51), "Die Peter-Weyland-Akten" (18:57), "Fox Second Screen"-App-Funktion. Bonus-Disc 3: "Die Entstehung von Prometheus – Dunkle Zeichen" (220:56), Making-of Clips (70:54), Produktionsarchiv (104:33). Disc 4: Film auf DVD, entfallene Szenen (10:29), Digital-Kopie.

Blu-ray-Test: Prometheus – Collector's Edition

Die aus 9-Discs bestehende "Prometheus to Alien"-Box bekommt man
für rund 70 Euro nur bei Amazon.

 

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 6 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Fox
Originaltitel Prometheus
Laufzeit 124 Minuten
FSK ab 16
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
BD-Live ja

 

Antworten