Blu-ray-Test: Men in Black 3 – 3D

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Blu-ray-Test: Men in Black 3 - 3D Kaum ein Unternehmen hat sich für 3D so stark engagiert wie Sony. Im Frühjahr 2010 präsentierte man als einer der ersten Hersteller 3D-Fernseher und 3D-Blu-ray-Player. Auch die ers­te deutsche 3D-Scheibe "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen" war von Sony. Doch während von der Konkurrenz 3D-Kracher wie "Avatar" und "Alice im Wunderland" ins Kino kamen, herrschte bei Sony Flaute. Erst mit "Men in Black 3" und "The Amazing Spider-Man" betraten die Japaner die ganz große 3D-Bühne – bei "Men in Black 3" allerdings mit Einschränkungen.

Kein echtes 3D
Ursprünglich sollte der dritte Teil der komödiantischen Alien-Hatz in 3D gedreht werden. Doch nachdem das Studio bei Testaufnahmen mit verschiedenen 3D-Kameras rund eine Million Dollar verpulvert hatte, entschied sich Regisseur Barry Sonnenfeld, der schon für die ersten beiden Teile verantwortlich zeichnet, gegen einen 3D-Dreh und für eine nachträgliche 3D-Konvertierung. Angeblich gefiel ihm der Look besser, außerdem musste er bei einer Konvertierung nicht digital drehen, sondern klassisch auf 35mm-Zelluloid. Der dreidimensionale Eindruck hält sich so allerdings in Grenzen (Details im Kasten).

Bescheidenes Bonusmaterial
Von alledem erfährt man im Bonusmaterial aller­dings nichts. Dem 3D-Aspekt wird auf der 3D-Scheibe lediglich ein zweiminütiger Beitrag über die Konvertierung gewidmet. Der Rest des überschaubaren – auf einen Audiokommentar und eine Bild-in-Bild-Spur muss man verzichten – Bonusmaterials befindet sich auf der 2D-Disc.

Ein Making-of behandelt Charaktere, Story und Effekte aufgrund einer Laufzeit von 26 Minuten nur oberflächlich – zumal die Beteiligten einen Großteil der Zeit damit verbringen, sich gegen­seitig auf die Schulter zu klopfen. Die ein oder andere interessante Info erfährt man aber. Die "Evolution der Coolness" (11:14) vergleicht vor allem die optischen Unterschiede zwischen dem Jahr 2012 und den Sechzigern – sowohl was New York als auch die "M.I.B."-Zentrale bzw. die Gadgets der Men in Black betrifft. Wie echte Sets und echte Monsterkreaturen mit CGI-Elementen verschmelzen, erfährt man in "Hauptsache Surreal" (10:26). In der "Szenenanalyse" und "Entstehungsszenen" werden verschiedene Szenen explizit untersucht. So wurde der Kuchen, den Frau Scherzinger am Anfang des Films trägt, mit Silikon gefüllt ist, damit er genauso schön hin und her wackelt wie ihr Vorbau. Die ehemalige Sängerin der Pussycat Dolls hat mit der Geschichte aber eigentlich nichts zu tun.

Die Story
Nachdem Boris die Bestie aus seinem Mondgefängnis ausgebrochen ist, treten die "Men in Black" Agent J (Will Smith) und Agent K (Tommy Lee Jones) wieder in Aktion. Doch als K plötzlich verschwindet, muss Agent J sich ins Jahr 1969 katapultieren, um seinen Partner und nebenbei die Welt zu retten. Trotz vielversprechendem Zeitreise­szenario bleibt der dritte "Men in Black"-Einsatz hinter seinen Möglichkeiten und den beiden ersten Teilen zurück. An der Kinokasse übertraf Teil 3 mit einem Einspiel von 624 Millionen Dollar hingegen die beiden Vorgänger (Teil 1: 589, Teil 2: 441). 
Wo wir schon bei Zahlen sind, wer noch keinen "Men in Black"-Film auf Blu-ray besitzt, sollte zur knapp 30 Euro teuren Box greifen. Exklusiv bei Amazon gibt es besagte Box als limitiertes Alien Pack für 50 Euro inklusive Worm Guy Figur und sechs Postkarten (Bild unten).

Fazit: Der dritte Einsatz der "Men in Black" ist zwar der schwächste, doch sorgen die Zeitreise-Story und die gewohnt-bizarren Rick-Baker-Kreaturen für kurzweilige Unterhaltung. Einen vierten Teil brauchts aber nicht.  

Bildqualität: 2D: Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen versprüht "Men in Black 3" dank hoher Detail- und Kantenschärfe jede Menge HD-Feeling. Der eigentliche Look (Kontrastumfang, Farbbalance etc.) wurde hingegen beibehalten. Steht zu hoffen, dass vor allem der erste Teil bald in 4k neu abgetastet wird.

3D: Die 3D-Konvertierung zieht im Vergleich zu "Titanic" (Test Seite 52) den Kürzeren. Der dreidimensionale Raum reicht nicht sehr weit nach hinten oder unten, was besonders im Schwindel erregenden Finale auf dem Raketen-Tower enttäuscht. Personen wirken wenig körperhaft und stehen häufig isoliert vor Hintergründen. Die Tiefenstaffelung gelingt aber ordentlich und einige Pop-Out-Effekte wie bei der Monsterfischszene (16:30) können überzeugen. Dicke 3 Punkte.

Tonqualität
: Wie schon beim zweiten Teil verwöhnt die 5.1-Abmischung den Zuschauer mit hoher Dynamik, etlichen Split-Surround-Effekten und tonalen 360-Grad-Schwenks. Dialoge bleiben in diesem akustischen Getümmel stets gut verständlich. 

Extras: 2D-Disc: "Erkenne den Alien" (interaktives Spiel), "Zeitlose Partner: Das Making-of von MIB 3" (26:24), "Evolution der Coolness: MIB in den 60er Jahren vs. Heute" (11:14), "Hauptsache surreal: Die visuellen Effekte von MIB 3"( 10:26), "Szenenanalyse" (17:25), "Entstehungsszenen" (17:37), Gag Reel (3:54), Musikvideo "Back in Time".

3D-Disc: "Die 3D-Modelle in MIB 3" (interaktiv), "Umstellung auf 3D-Dokumentation" (1:31).

Blu-ray-Test: Men in Black 3 - 3D

Das 50 Euro teure und limitierte Alien-Pack mit Figur
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Die Wertung   
Film 4 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Sony
Originaltitel Men in Black 3
Laufzeit 106 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Bildformat 1,85:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
BD-Live ja

 

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