„Der erste Teil war sozusagen unser ‚Rambo‘, ‚Machete Kills‘ musste wie ‚Rambo 2‘ werden“, grinst Robert Rodriguez zu Beginn des 20-minütigen Making-ofs (neben entfallenen Szenen leider das einzige Blu-ray-Extra) in die Kamera. Das ist dem „Sin City“-Regisseur zweifelsohne geglückt, denn von allem gibt es diesmal mehr. Mehr Explosionen, mehr Schießereien, mehr abgeschlagene Köpfe (trotz 16er-Freigabe ohne Schnitte) und mehr prominente Gastauftritte.
Ob „mehr“ aber unbedingt besser ist, darüber lässt sich auch in diesem Fall streiten. Zumindest die Kinozuschauer erteilten Robdriguez‘ wüster, bei einer Laufzeit von 107 Minuten aber etwas ermüdender Hommage an B-Movies, das Grindhouse-Kino und Direct-to-Video-Actionreißer eine Absage. Spielte das Original noch 45 Millionen Dollar ein, brachte es die Fortsetzung auf gerade mal 15 Millionen. Trotzdem scheint ein dritter Teil bereits beschlossene Sache, was spätestens mit Einsetzen des Abspanns, den man übrigens bis zu Ende anschauen sollte, deutlich wird.
Auch die Story kommt noch durchgeknallter als beim ersten Teil daher. Im Auftrag des US-Präsidenten (Charlie Sheen) soll Machete (Danny Trejo) den verrückten Kartellboss Mendez (Demián Bichir), der Washington mit einer Nuklearrakete bedroht, ausschalten. Leider ist der Zünder der Massenvernichtungswaffe mit Mendez‘ Herz verbunden, und nur ein Mann kann die Bombe entschärfen: der steinreiche und von Allmachtsfantasien getriebene Luther Voz (Mel Gibson).
Film: Dank prominenter Nebenrollen (u.a. Charlie Sheen, Lady Gaga, Mel Gibson) und Nonstop-Action hält das „Machete“-Sequel den Zuschauer bei der Stange. Eine kürzere Laufzeit hätte der Hommage an B-Movies aber gut zu Gesicht gestanden.
Bild: Präsentiert sich der Preview-Trailer für „Machete kills…In Space” noch in verrauschter und verdreckter Grindhouse-Optik, verzichtet Regisseur Rodriguez bei „Machete Kills” fast komplett auf Schmuddel-Stilmittel. Das in warme Orangetöne getauchte Bild ist scharf und detailreich, auch Rauschen und Verschmutzungen sind bis auf wenige Ausnahmen kein Thema. Dank kräftigem Kontrast und sattem Schwarz erzielt das Bild eine hohe Tiefenwirkung, allerdings tendieren helle Flächen zum Überstrahlen.
Ton: Während der zahlreichen Actionszenen haben die Surround-Lautsprecher zwar immer gut zu tun, etwas mehr Abwechslung im Sound-Mix hätte aber nicht geschadet. Die Musik wurde außergewöhnlich dynamisch abgemischt. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb macht der 5.1-Track viel Spaß.
Extras: Making-of (20:20), entfallene Szenen (20:10), Trailer.
Die Wertung | |
Film | 4 von 6 Punkten |
Bildqualität | 5 von 6 Punkten |
Tonqualität | 5 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 2 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Senator |
Laufzeit | 108 Minuten |
Bildformat | 1,85:1 (1080/24p) |
Ton Deutsch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Untertitel | deutsch |