Blu-ray-Test: John Carter

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Blu-ray-Test: John CarterEdgar Rice Burroughs‘ Romanreihe "John Carter vom Mars" inspirierte schon George Lucas zu "Star Wars" und James Cameron zu "Avatar". Die Leinwand-Adaption von "John Carter" kann es leider nur optisch mit den SciFi-Meilensteinen aufnehmen. Das Kinoeinspiel blieb mit 300 Millionen Dollar entsprechend weit hinter den Erwartungen der Disney-Chefs zurück, die angesichts eines Budgets von 250 Millionen Dollar mit dem Dreifachen gerechnet hatten.  Trotz XXL-Budget wurde nicht in 3D gedreht, sondern nachträglich konvertiert – und das sieht man.

1871 wird John Carter (blass: Taylor Kitsch) durch ein Raumportal auf den Mars befördert und stolpert mitten in den Krieg zweier Völker. Als ihm die hübsche Prinzessin Dejah Thoris (Lynn Collins) den Kopf verdreht, ergreift der ehemalige Soldat Partei. Da ist es von Vorteil, dass die verringerte Mars-Schwerkraft Carter Superkräfte verleiht.

Mehr über Burroughs‘ Romanvorlage, die Anfänge des Autors und dessen Einfluss auf unterschiedlichste Filmemacher erfährt man in der interessanten Mini-Biografie "Von Edgar Rice Burroughs‘ Büchern zum Film" (10:43). Fast ebenso kurzweilig entpuppt sich der gesprächige Audiokommentar mit Regisseur Andrew Stanton ("Findet Nemo") sowie den Produzenten Jim Morris und Lindsey Collins, die unter anderem über die technischen Aspekte der aufwändigen Produktion und den Dreh mit rea­len wie animierten Personen plaudern. Die zehn entfallenen Szenen (19:02) lassen sich optional mit Regie­kommentar ansehen und bieten eine Mischung aus fast fertigen Szenen und Rohmaterial ohne Effekte. "Making-of: John Carter – 360 Grad" (34:32) begleitet Cast und Crew einen Dreh-Tag lang bei ihren Vorbereitungen, darunter findet sich der Besuch in der Maske und bei Green-Screen-Aufnahmen.  

Fazit: Die Leinwand-Adaption von Egar Rice Burroughs‘ SciFi-Romanreihe bietet tolle Schauwerte, in Sachen Story, Darsteller und Charakterzeichnung kommt sie aber nicht über TV-Film-der-Woche-Niveau hinaus.

Bildqualität: 2D: Der Cinemascope-Transfer ist scharf und zeigt viele Details, Spezialeffekte wirken plastisch und beinahe dreidimensional. Farben leuchten kräftig und das Schwarz ist satt, ohne Details zu verschlucken.

3D: Das konvertierte 3D-Bild wirkt häufig flach und zeigt meist nur in hellen Szenen gute Raumtiefe. Personen fehlt an es Plastizität und sie stehen bisweilen recht isoliert vor Hintergründen (8:30). FX-Szenen kommen etwas dreidimensionaler rüber, Pop-Out-Effekte gibt es aber kaum. Für einen Film dieser Größenordnung enttäuschend.  

Tonqualität: Der wuchtige 7.1-HD-Sound klotzt in Actionszenen mit heftiger Dynamik und satten Bässen. Effekte wirbeln präzise und aggressiv durch den Raum, aber auch leise Momente punkten mit fein aufgelöster Geräuschkulisse. Der pompöse Score spielt räumlich und voluminös.

Extras: Audiokommnentar mit Regisseur Andrew Stanton und den Produzenten Jim Morris und Lindsey Collins, "Von Edgar Rice Burroughs‘ Büchern zum Film" (10:43), entfallene Szenen (19:02, optional mit Kommentar), "Making-of: John Carter – 360 Grad" (34:32), "Pannen auf Barsoom" (1:56). 

 

Die Wertung   
Film 3 von 6 Punkten 
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Disney
Originaltitel John Carter
Laufzeit 132 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD High Resolution 7.1
Ton Englisch DTS-HD High Resolution 7.1
BD-Live nein

 

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