Blu-ray-Test: Iron Sky

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Blu-ray-Test: Iron Sky Am Anfang war das Weltall: Seit 1992 drehten die "Iron Sky"-Macher "Star Trek"-Fan-Filme mit Laiendarstellern und selbst­gebastelten Effekten. Dies erfährt man im aufschlussreichen "How it all started" des mageren Bonusmaterials. Als man neuen Drehstoff suchte, wurde nebenbei über Mond-Nazis und Udo Kier als Führer gespaßt. Dass es genauso kommen sollte, konnten sich die Kreativen um Regisseur Timo Vuo­rensola schon allein aufgrund der dazu nötigen Gelder nicht vorstellen. Doch eine mutige Produktionsfirma machte es möglich, auch weil die rund 7,5 Millionen Euro Budget teils von Fans via Crowd-Funding stammen. Dass die deutsch-finnische SciFi-Komödie von ehemaligen Amateurfilmern ohne US-Geldgeber entstand, merkt man dem hohen Produktionsstandard samt toller Spezialeffekte nicht an, wohl aber der bissigen Geschichte, die herrlich satirisch über Nazi-Kult, Propaganda und amerikanische Politik herzieht.

Ende des 2. Weltkrieges fliehen einige Nazis auf die dunkle Seite des Mondes, wo sie versteckt ihr 4. Reich errichten. 2018 wollen die Übermenschen nun die Erde erobern. Hierfür überbringt eine Vorhut (u.a. Götz Otto und Julia Dietze) der US-Präsidentin eine Friedenserklärung, sucht aber gleichzeitig nach einem leistungsstarken Computer, der das dorfgroße Schlachtraumschiff "Götterdämmerung" kampfbereit machen soll.

Im interessanten Audiokommentar erfährt man mehr über die zahlreichen Seitenhiebe auf Film- und Weltgeschichte; so ist die Rolle der US-Präsidentin von der republikanischen Politikerin Sarah Palin inspiriert. Weniger spannend sind die Featurettes zu Rollen und Plot sowie der Bericht zur Premiere auf der Berlinale 2012.  

Fazit: Der kultige SciFi-Trash überrascht mit imposanten Spezialeffekten sowie bissigen Seitenhieben auf die deutsche und amerikanische Geschichte. Mit Udo Kier, Götz Otto und Julia Dietze perfekt besetzt.

Bild: Dank Dreh mit Red One-Kameras punktet die Independent-Produktion mit sehr guter Schärfe und Detailzeichnung. Trotz sattem Schwarz zeigt der homogene Kontrast viele Graustufen. Der plastische 2,35:1-Tansfer ist meist blitzsauber, lediglich Effektaufnahmen zeigen bisweilen in dunklen Bildbereichen leichtes Rauschen.

Ton: Auch der 5.1-HD-Sound braucht Hollywood-Vergleiche nicht zu scheuen. Die Nazi-Ufos düsen direktional durchs Heimkino, Raumschlachten und Explosionen liefern viele räumliche Effekte mit kräftiger Dynamik und urgewaltigen Tiefbässen. Auch der dynamische Score aus Elektronik- und Orchestermusik samt Wagner-Anleihen spielt weiträumig, luftig und mit sattem Bassdruck. Kleiner Wermutstropfen sind die bei Zischlauten etwas spitz klingenden Dialoge.

Extras
: Audiokommentar, "Iron Sky: How it all started" (8:29), "Iron Sky: The story and the characters" (14:51), Berlinale-Special (11:46), Bildergalerien, Kinotrailer, Teaser, Soundtrack-Hinweis

 

 

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Splendid
Originaltitel Iron Sky
Laufzeit 93 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Bildformat 2,35:1  (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
BD-Live nein

 

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