Blu-ray-Test: Hitman: Agent 47

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In bislang fünf Computerspielen meuchelte Agent 47 meist unbemerkt und kreativ seine Ziele – plakatives Vorgehen war für den genetisch perfektionierten Auftragskiller die Ausnahme. In den beiden unterhaltsamen Leinwand-Adaptionen drehte man diese Formel allerdings um: Schon beim Erstling aus dem Jahr 2007 ging es eher grobschlächtig zur Sache, in „Hitman: Agent 47“ stapeln sich die Opfer geradezu.

Dem hohen Bodycount zollt sogar die Blu-ray auf etwas makabere Weise Tribut: Bei aktiviertem Trivia-Track werden die erledigten Gegner fein säuberlich aufgelistet – nebst Todesart (Bild oben rechts). Deutlich konventioneller, um nicht zu sagen langweilig-banal, fallen die anderen Beigaben aus. Unter „Ein lautloser Killer kehrt zurück“ (6:02) erfährt man, dass Hauptdarsteller Friend dem Stil des Spiels „treu“ bleiben wollte – das hat nicht ganz geklappt, obwohl er sogar einige „Hitman“-Games zur Rollen-Vorbereitung bekam. Vorbereitung ist auch das Stichwort für „Die Entstehung der Kämpfe“ (6:54). Danach weiß der Zuschauer, dass die Klopperei des Hitman aus malaysischen und philippinischen Techniken besteht und Rupert Friend seine Pistolen am Set blind zusammenbauen konnte. Glückwunsch.

Blind ist auch die Story, aber das macht nichts.„Nummer 47“ (Rupert Friend) legt sich mit einer Organisation an, die perfekte menschliche Killer züchten will. Deren Handlanger bringt der Hitman  mit seinen Kampfkünsten, Schusswaffen oder einer laufenden Industrie-Turbine um. sg

Von wegen lautloser Killer: Agent 47 (Rupert Friend) ballert gern um sich (links). Der Trivia-Track zeigt dabei detailliert die Anzahl seiner Opfer an.

Von wegen lautloser Killer: Der Trivia-Track zeigt detailliert die Anzahl der Opfer des Hitman an.

Film: Agent 47 tötet in seinem zweiten Leinwand-Einsatz noch rabiater – und sorgt so für rasante, aber wenig innovative Action-Kost. Nur für Fans.

Bild: An der Schärfe und dem Kontrast der Killerhatz gibt es nichts auszusetzen, ebenso kommen Farbabstufungen (rote Krawatte des Hitman) gut rüber. Details wie Kleidungsstücke oder glänzender Auto-Lack (70:28) werden hervorragend aufgelöst. Nur bei schlechtem Licht verschwimmen einige Konturen, wie beim dunklen Mantel von Agent 47.

Ton: Die Schießereien, Prügeleien und Autoverfolgungsjagden sparen nicht mit Räumlichkeit, Dynamik und direktionalen Effekten. Gleiches gilt für den knackigen Score, der die Action entsprechend temporeich unterlegt. Manchmal fehlt es dem 5.1-Mix (7.1-HD-Sound gibt es nur in Englisch) jedoch am richtigen Druck – so könnte die Explosion einer Turbine (48:35) für unseren Geschmack ruhig wuchtiger sein.

Extras: „Trivia-Track“ (96:00), „Ein lautloser Killer kehrt zurück“ (6:02), „Die Entstehung der Kämpfe“ (6:54), Comic „Hitman: Agent 47“, „Die Entstehung des Comics“ (1:49), entfallene Szenen (4:03), Promo-Material, Bildergalerie, Postergalerie, Trailer.

Die Wertung 
Film 3 von 6 Punkten
Bildqualität  5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Fox
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Untertitel deutsch, englisch

 

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