Blu-ray-Test: Gullivers Reisen

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Blu-ray-Test: Gullivers ReisenSelbst in der Rolle des Gulliver ist Jack Black vor allem eins: Jack Black. Und so wird die infantile Neuinterpretation von Jonathan Swifts klassischer Satire höchstens Fans des Schauspielers eine Handvoll Lacher abringen können. Der Rest dürfte sich angesichts der auf Dauer ermüdenden One-Man-Show, die klamaukig einen Gag an den nächsten knüpft, gelangweilt abwenden. Auch das nachträglich in 3D konvertierte, aber nur mäßig räumliche Bild macht den Firlefanz nicht besser.

Wie gewohnt gibt Black den nerdigen Rock-Clown mit großer Klappe. Beim Versuch, als Reise­reporter eine Kollegin (Amanda Peet) zu beein­drucken, verfrachtet ihn ein Sturm im Bermudadreieck ins minimalistische Liliput. Nachdem er dort den König aus einem Palastfeuer gerettet (er pinkelt die Flammen aus!) und die Erzfeinde Liliputs in die Flucht geschlagen hat, huldigen ihm die Zwerge als Volkshelden.

So belanglos der Film, so belanglos die Extras.Frei nach dem Motto "zahlreich, aber oberflächlich" kann man sich durch ein Dutzend Menüpunkte klicken, ohne dabei Gefahr zu laufen, viel Substantielles über den Dreh zu erfahren. Egal ob Featurettes, Interviews, Outtakes, ein interaktives Spiel oder Aufnahmen von der Weltpremiere – das Meiste kann man sich schenken. Am informativsten ist ein Beitrag über die Spezialeffekte. Doch in acht Minuten wird die angewandte Tricktechnik nur skizzenhaft erklärt. Auch die BD-Live-Extras – ein Interview mit Jack Black (3:29) und eine weitere Featurette (3:10) – können wenig begeistern. Dass die DVD-Version des Films und die Digitalkopie zu den sinnvollsten Boni avancieren, spricht Bände.

Autsch! Im Vergleich zu dieser missglückten wie langweiligen Gulliver-Adaption wirkt der TV-Mehrteiler aus den Neunzigern mit Ted Danson wie Arthouse-Kino.

Bildqualität: 2D: An der Bildqualität gibt es wenig zu mäkeln. Der Transfer holt dank toller Detail- und Kantenschärfe das Maximum aus Kulissen und Kos­tümen heraus. Den HD-Videodreh (Panavision Genesis) bemerkt man aufgrund nur selten auftretender Nachzieheffekte kaum. 3D: Das nachträglich in 3D konvertierte Bild enttäuscht in puncto Tiefenwirkung und Objektstaffelung. Oft meint man einen 2D-Film anzuschauen.

Tonqualität
: Für eine Komödie überrascht der lebhafte 5.1-Mix, der in den passenden Szenen (Sturm auf See bei 15:37, Seeschlacht bei 44:37) mit präzisen Surroundeffekten und gutem Bass aufwartet.

Extras
: "Lemuel Gulliver spricht über das Bermudadreieck" (5:15), "Spaß am Set" (1:18), "Winzig und riesig" (8:14), entfallene Szenen (15:12),  "Gulliver hat große Pläne" (5:59), "Lustige Drehpausen" (4:24), "Interaktives Spiel: Liliput-Tischfußball", "Kriegstanz" (5:45), Interviews mit Jack Black und Jason Segel (11:22), "Das Leben nach der Filmschule" (21:52), "Die Weltpremiere" (6:02), Trailer, Digitalkopie, Film auf DVD.

Blu-ray-Test: Gullivers Reisen

Die Prinzessin von Liliput (Emily Blunt) und ihr Verehrer (Jason Segel)
bestaunen den Riesen Gulliver (Jack Black) 
Blu-ray-Test: Gullivers Reisen

Die Wertung   
Film 2 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Fox
Originaltitel Gulliver’s Travels
Laufzeit 85 Minuten
FSK ab 6 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
BD-Live ja

 

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