Blu-ray-Test: Fack Ju Göhte

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Blu-ray-Test: Fack Ju GöhteSchulklamotten waren trotz langer Tradition auf der großen Leinwand fast ausgestorben. Die „Türkisch für Anfänger“-Macher wagten sich trotzdem ans Pauker-Genre und legten mit über sieben Millionen Kinobesuchern mal eben den erfolgreichsten Film des Jahres hin. Das modernisierte Konzept mit asozialem Lehrer, bescheuerten Schülern und politisch unkorrektem Humor ging voll auf. Krass korrekt, Alter!

Ex-Knacki Zeki (Elyas M‘Barek) gibt sich als Aushilfslehrer aus, um an Diebesbeute zu kommen, die auf dem Schulhof vergraben liegt. Während er nachts buddelt, nerven tagsüber die Bälger der Horrorklasse 10b, die noch niemand zähmen konnte. Doch wider Erwarten zeigen Zekis unorthodoxe Lehrmethoden erste Erfolge, was Referendarin Lisi (Karoline Herfurth) imponiert.

Nicht nur der Film, auch die Blu-ray ist ein Hit, tummeln sich doch gleich drei Audiokommen­tare auf der Scheibe. Zwar plaudern Regisseur Bora Dagtekin und Karoline Herfurth, Dagtekin und Schülerin Jella Haase sowie Elyas M‘Barek und Produzentin Lena Schöberg mehr allgemein übers Filmemachen als über das Bildschirmgeschehen, die lockeren Kaffeekränzchen unterhalten aber bestens. Näher am Film sind die Interviews mit Cast und Crew, die ähnlich dem kurzen Making-of Story und Rollen, aber auch die Schulvergangenheit der Akteure ansprechen. In den Special-Clips gibt es weitere Anekdoten zum Film. Hinzu kommen 17 erweiterte und entfallene Szenen sowie Outtakes mit Versprechern und Pannen. In den viralen Spots referiert Assi-Schülerin Chantal über Literaturklassiker – sehr lustig, wie alles auf der Blu-ray.

Film: Äußerst unterhaltsame Pauker-Komödie der ganz anderen Art – mit Elyas M‘Barek und Karoline Herfurth perfekt besetzt.

Bild: Der plastische anmutende Cinemascope-Transfer poppt mit seinen knallig-intensiven Farben und dem überzogenen Kontrastumfang förmlich aus dem Bildschirm. Lichter überstrahlen dabei aber und bilden Lichthöfe ohne Helligkeitsdifferenzierung. Das satte Schwarz verschluckt so manche Graustufe. An  der Schärfe und Detailzeichnung der meist rauschfreien Bilder gibt es aber nichts auszusetzen.

Ton: Der flache und leblose 5.1-Mix enttäuscht dagegen. Musik und Pop-Songs tönen oft frontlasting oder liefern auf den Rears etwas unnatürlich klingenden Nachhall. Auch Umgebungsgeräusche und die wenigen Effekte spielen sich meist vorne ab, teils auch nur auf dem Center. Bei Bass und Dynamik ist ebenfalls nicht viel los. Gerade noch drei Punkte.

Extras: drei Audiokommentare, Making-of (9:55), Special Clips (23:41), erweiterte Szenen (18:04), entfallene Szenen (5:46), Outtakes (21:32), Interviews (16:09), virale Spots (5:42), „Handy aus“-Spot (1:10), Hörfilmfassung.

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 3 von 6 Punkten
Bonusmaterial 4 von 6 Punkten
   
   
Die technischen Daten  
Anbieter Highlight
Laufzeit 117 Minuten
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD High Resolution 5.1
  Dolby Digital Stereo
Untertitel deutsch, englisch
   
   

 

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