"Wir werden diesen Film besser machen" lässt Daniel Craig im Bonusmaterial verlauten. Leider hielt er dieses Versprechen nicht. Zu hektisch und zu gehetzt wirkt das 22. Bond-Abenteuer. Bis zum ersten Schuss vergeht eine Minute, nach vier Minuten endet die Pre-Titel-Sequenz und gute 90 Minuten später ist der Film vorbei. Selbst der Abspann läuft schneller als gewöhnlich. Hinzu kommt, dass die klassischen Bond-Elemente praktisch komplett verschwunden sind. Kein geschüttelter Wodka Martini, keine "Bond, James Bond"-Vorstellung, kein gar nix. Und so fühlt sich "Ein Quantum Trost" oft wie das neueste Bourne- und nicht wie das neueste Bond-Abenteuer an.
Auch inhaltlich geht man neue Wege, wird doch die Handlung des Vorgängers konsequent weitergeführt. Bei der Jagd nach den Hintermännern, die für den Tod seiner Ex-Geliebten Vesper verantwortlich sind, deckt 007 die Machenschaften einer geheimen Organisation namens Quantum auf. Eine mörderische Hetzjagd um den halben Erdball beginnt.
Die Hektik des Films setzt sich beim enttäuschenden Bonusmaterial fort. So reißt das 24-minütige Making-of die Dreharbeiten an den spektakulären Locations nur an, viele Aspekte der Produktion werden komplett unterschlagen (Casting, Story). Auch Beiträge über die Musik, den Regisseur, den Beginn der Dreharbeiten, die Drehorte und die Boot-Verfolgung informieren nur bedingt – was angesichts einer Laufzeit von je zwei bis drei Minuten nicht weiter verwundert. Und die 33 Crew-Blogs sind zwar ganz nett, doch kennt man die bereits von der Bond-Webseite. (cs)
Bildqualität: Wie schon "Casino Royale" bietet auch der neue Bond eine HD-Optik der Spitzenklasse. Mit enormer Bildruhe und frei von jedweden Artefakten ist der Cinemascope-Transfer scharf, kontrastreich und farbstark. Auch wenn wir uns in einigen Szenen noch etwas mehr Durchzeichnung von feinen Details und etwas mehr Plastizität gewünscht hätten, reicht es für eine knappe Höchstwertung.
Tonqualität: Auch klanglich kommt Freude auf. Detailreich und dynamisch werden die zahlreichen Actionszenen unterlegt. Im Gegensatz zu "Casino Royale", der noch etwas wuchtiger und voluminöser klingt, muss man bei "Ein Quantum Trost" auf deutschen HD-Ton verzichten.
Extras: "Bond am Set" (24:45), "Beginn der Dreharbeiten" (2:54), "Am Set" (3:14), "Olga Kurylenko und die Bootsjagd Sequenz" (2:14), "Regisseur Marc Forster" (2:45), "Die Musik" (2:36), "Die Filmcrew" (45:30), Teaser, Trailer, Musikvideo "Another Way to Die".
Fazit: Von der ersten bis zur letzten Minute ist das neueste Bond-Abenteuer eine atemlose Action-Achterbahnfahrt, die ihresgleichen sucht. Leider bleiben dabei fast alle klassischen 007-Elemente auf der Strecke und alle Charaktere außer Bond erschreckend blass.
DTS-HD Master Audio (Bitrate um 4 MBit/s) gibt’s nur bei englischer Sprachwahl.
Unschön: Wenn Russisch gesprochen wird, machen sich doppelte Untertitel im Bild breit.
Die Wertung | |
Film | 5 von 6 Punkten |
Bildqualität | 6 von 6 Punkten |
Tonqualität | 5 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 3 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Fox |
Originaltitel | Quantum of Solace |
Laufzeit | 106 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Bildformat | 2,35:1 (1080p/24Hz) |
Ton Deutsch | DTS 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Erhältlich | ab 27. März |
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 5/2009 erschienen.