Blu-ray-Test: Der Hobbit

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Blu-ray-Test:  hobbitSchon vor seiner Leinwandpremiere sorgte der "Der Hobbit" für Schlagzeilen, denn es war der erste Kinofilm, der mit 48 statt der üblichen 24 Bilder pro Sekunde gedreht wurde. "48 Bilder sind eine natürliche Steigerung, um dem Betrachter das zu geben, was er in der wirklichen Welt tatsächlich sieht.

" So erklärt der 3D-Kamera-Chef im Video­tagebuch den Mehrwert der "High Frame Rate"-Technik. Die Zuschauerreaktionen auf die neue Seherfahrung waren geteilt. Während der ruckelfreie Bilderfluss – vor allem in 3D – positiv ankam, störten sich viele am fehlenden Film-Look. Denn so flüssige Kameraschwenks kennt man in ers­ter Linie von Daily-Soaps wie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" oder "Verbotene Liebe".

Im Heimkino gibt es nur die 24p-Variante, denn 48p sieht der vor fast zehn Jahren verabschiedete Blu-ray-Standard nicht vor. Die Konvertierung von 48 auf 24 Bilder hat aber keinen negativen Nebeneffekt. Das Seherlebnis entspricht dem klassischen Kinofilm samt typsichem Ruckeln – sowohl in 2D als auch in 3D. Aus Platzgründen verteilt sich die 3D-Version auf zwei Discs, während die 2D-Version auf einer Scheibe Platz findet.
Die Extras wurden auf einer vierten Disc ausgelagert. Im bereits erwähnten Video­tagebuch (127:07) führt Jackson durch zehn Produktionsbeiträge wie Locations, 3D-Dreh und Post-Production. Dazu gesellt sich eine Handvoll Trailer sowie ein Bericht (6:35) über die Drehorte in Neuseeland, welches für das bildgewaltige "Herr der Ringe"-Prequel die perfekte Kulisse liefert.

Im Film reist Halbling Bilbo Beutlin (Martin Freeman) mit Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und 13 tapferen Zwergen in deren Königreich, um es aus den Krallen eines Drachens zu befreien. Doch der Weg dorthin birgt Gefahren natürlicher und übernatürlicher Art. Obwohl einige Fans den Film mit 169 Minuten bereits als etwas lang empfanden, schiebt Peter Jackson in bester "Herr der Ringe"-Tradition zu Weihnachen einen Extended Cut nach. Passend zum Kinostart des zweiten Teils.              

Bildqualität
Trotz Konvertierung von 48 auf 24 Bilder pro Sekunde zeigt der Cinemascope-Transfer keine Fehler oder sonstige Schwächen. Die Klarheit der Bilder ist herausragend, die Red Epic-5k-Kameras produzieren rauschfreie, farbintensive und ebenso scharfe wie hochauflösende Bilder. Selbst dunkle Szenen werden dank optimalem Kontrast und tiefem Schwarz plastisch durchgezeichnet. In 3D begeistern die nativen 3D-Bilder mit räumlich geschlossener und glaubwürdiger Dreidimensionalität. Hohe Raumtiefe und körperhafte Figuren tragen weiter zum realistischen Eindruck bei, auch wenn das Maximum an Plastizität nicht ausgereizt wird.

Tonqualität
Untypisch für Warner-Scheiben gibt es auch den deutschen Ton in HD, und das sogar in 7.1. Und die acht Kanäle haben es in sich: Wenn ein Drache lostrampelt, Orcs mit ihren Monstern auf Jagd gehen oder Steinriesen Berge zerbersten, zittert das Heimkino mit. Die wuchtigen wie präzisen Effekte der klaren, plastischen und weiträumigen Klangkulisse faszinieren genauso wie der feinauflösende, transparent und seidig spielende Score. Besser geht’s nicht.

Extras
Neuseeland: Heimat von Mittelerde (6:35), Video-Tagebücher (127:07), Kino- und Game-Trailer.

Die Wertung   
Film 6 von 6 Punkten
Bildqualität 6 von 6 Punkten
Tonqualität 6 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Warner
Originaltitel The Hobbit
Laufzeit 169 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
BD-Live nein

 

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