Blu-ray-Test: Cold Blood

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Blu-ray-Test: Cold BloodEin traumatisiertes Geschwisterpaar (Eric Bana, Olivia Wilde) auf der Flucht nach einem Casino-Überfall im verschneiten Nirgendwo von Michigan. Ein ehemaliger Sträfling (Charlie Hunnam), der an Thanksgiving zu seiner entfremdeten Familie heimkehrt. Und die Tochter (Kate Mara) eines Sheriffs, der sie für ihre Berufswahl straft.

Gekonnt verwebt Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky ("Die Fälscher") diese Handlungsstränge zu einem spannenden wie stylischen Crime-Thriller. Tatkräftige Unterstützung erhält der öster­reichische Filmemacher dabei von den Hollywood-Veteranen Kris Kristofferson, Sissy Spacek und Treat Williams. Nicht nur wegen des winterlichen Settings erinnert "Cold Blood" zuweilen an "Fargo", obwohl er auf jegliche Lacher verzichtet.

Ebenfalls nicht zum Lachen sind die Extras. Denn die vielversprechend klingenden Beiträge "Making of: Schnee & Western" und "Making of: Die Familie" entpuppen sich als eine gerade mal sechsminütige Mischung aus Darsteller-Interviews und Szenen vom Set. Deutlich gehaltvoller ist das zehnminütige deutsche Interview mit Stefan Ruzowitzky. Er erzählt unter anderem, warum bei den eisigen Temperaturen und dem moderaten Budget eine Mischung aus klassischen 35mm-Kameras und zum Teil handelsüblichen HD-Digicams zum Einsatz kam und wieso der ursprüngliche Titel "Kin" für den US-Markt in "Deadfall" und für den deutschen Markt in "Cold Blood" geändert wurde. Schade, dass der "Anatomie"-Regisseur keinen Audio­kommentar beisteuert.

Fazit: Dank starker Schauspieler, einem atmosphärisches Setting und einer cleveren Geschichte ist das US-Debüt des österreichischen Regisseurs Stefan Ruzowitzky rundum gelungen. Geheimipp!

Bild: Die Schärfe und Detailzeichnung des Cinemascope-Transfers sind meist gut, aufgrund der oft bescheidenen Wetterverhältnisse (zum Teil visualisiert durch eine starke Körnung) sollte man aber keine HD-Wow-Optik erwarten. Stärkere Schwankungen liegen darin begründet, dass einige Szenen mit handelsüblichen HD-Camcordern gedreht wurden.

Ton: Während der nicht enden wollenden Schneestürme pfeift der Wind realistisch aus den Surrounds. Motorengeräusche und Schüsse finden ebenfalls ihren Weg auf die hinteren Boxen. Auch der Dynamikumfang passt, wie der Autounfall zu Beginn eindrucksvoll demonstriert. Ein Effekt­feuerwerk sollte man angesichts der dramaturgischen Ausrichtung allerdings nicht erwarten. Die eher zurückhaltende Musikuntermalung integriert sich gut ins akustische Gesamtbild.   

Extras: "Making of: Schnee & Western" (2:34), "Making of: Die Familie" (2:40), Interview mit Stefan Ruzowitzky (10:32), "Über den Film: Stefan Ruzowitzky" (4:58), "Über den Film: Eric Bana" (2:30), Trailer.

 

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 4 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 2 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Studiocanal
Originaltitel Cold Blood
Laufzeit 95 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
BD-Live nein

 

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