UHD-Blu-ray-Test: Sonic – The Hedgehog

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Seit fast 30 Jahren rast der superschnelle Igel Sonic über die Videospiel-Bildschirme dieser Welt und prägt mit seinen coolen Sprüchen Millionen Gamer. 2020 sollte der animierte Flitzer auch das Kino erobern, doch Sonics erster Leinwandauftritt verlief alles andere als reibungslos. Die sich lose an die Videospielserie anlehnende Story dürfte für Außenstehende befremdlich wirken.

Igel „Sonic“ flieht von seinem Heimatplaneten auf die Erde, wo er aufgrund seiner rasanten Super-kraft von „Dr. Robotnik“ (schön fies: Jim Carrey) und dessen Schergen gejagt wird. Um sich selbst und die Welt zu retten, unternimmt das buchstäbliche Energiebündel zusammen mit einem Provinzpolizisten (James Marsden) einen abenteuerlichen Road-Trip.

Zwar gewinnt das Drehbuch keinen Innovationspreis, dafür sind die Charaktere, allen voran „Sonic“ (gesprochen von YouTube-Star Julien Bam), liebenswürdig geschrieben und wachsen einem ans Herz.

Mäßige Extras

Während man mit dem actionreichen Abenteuer seinen Spaß haben kann, vergeht der beim Blick ins Bonusmaterial schnell. Dort finden sich zwar mehr als ein halbes Dutzend Featurettes, wirklich interessant ist aber eigentlich nur Jim Carreys Interview zu seiner Bösewicht-Rolle. Mit vier Minuten Laufzeit ist das allerdings ein kurzes Vergnügen. Auch die übrigen Beiträge kommen kaum über die 5-Minuten-Marke hinaus. Zumindest der deutsch untertitelte  Audio-kommentar ist hörenswert, was vor allem an der englischen „Sonic“-Stimme Ben Schwartz, liegt. Schwartz kommt neben Regisseur Jeff Fowler zu Wort und gibt pikante Details aus dem Tonstudio preis. Außerdem outet er sich dank umfangreichem Fachwissen als „Sonic“-Fan der ersten Stunde. Über den optischen Wandel seiner Figur  wird hingegen kein Wort verloren.   

Als der erste Trailer zum „Sonic“-Film erschien war der Aufschrei groß: Denn die animierte Version des blauen Igels hatte wenig mit dem Videospielhelden gemein. Unförmige Proportionen und ein bezahntes Gebiss (siehe rechtes Bild) machten aus dem süßen Gamer-Maskottchen einen gruseligen Mensch-Tier-Hybriden. Viele „Sonic“-Fans beschwerten sich beim verantwortlichen Filmstudio Paramount und starteten Petitionen zur optischen Modifikation – einige reichten sogar eigene Animationen ein. Und siehe da, der computeranimierte „Sonic“ wurde komplett überarbeitet und der Kinostart um drei Monate verschoben (siehe Bild links). In Trailer Nummer 2 präsentierten die Grafikdesigner einen erheblich knuffigeren Protagonisten. Der Mühe Lohn war ein weltweites Kasseneinspiel von über 300 Millionen und Platz 2 der durch die Corona-Pandemie geprägten Jahrescharts. 

Bild: Trotz 4K-Vorlage (gedreht wurde aber nur in 3,4K) ist die Detailschärfe der UHD-Blu-ray nur unwesentlich besser, allerdings sorgt die bessere Kompression für eine höhere Bildruhe und eine in-fol-ge-des-sen bessere Kantenschärfe, was vor allem Beamer-Besitzer zu schätzen wissen. Auch der HDR-Effekt ist überraschend gering, so sind der erweiterte Farbraum und die höheren Kontraste oft nur zu erahnen, auch Spitzlichter leuchten nicht so intensiv, wie man sich das bei solch einem Film eigentlich wünscht. Unterm Strich ist die UHD in allen Belangen etwas besser, aber den Aufpreis von über 10 Euro nicht wert. Noch 5 Punkte.

Ton: Bei zahlreichen Verfolgungsjagden und Highspeed-Zusammenstößen kracht es mit ordentlicher Dynamik aus allen Boxen. In Sachen Räumlichkeit liefert die Dolby-Digital-5.1-Spur gute Ergebnisse, muss sich dem englischen Atmos-Mix aber klar geschlagen geben. Der sorgt für ein Plus an Räumlichkeit und erweitert den Hörraum häufig nach oben.

                     

Die Wertung 
Film 4 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Paramount
Bildformat 2,35:1 (2160/24p/HDR)
Tonspur Deutsch Dolby Digital 5.1
Tonspur Englisch Dolby Atmos / TrueHD 7.1
Untertitel deutsch, englisch

 

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