Philips: OLED in 2016

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Nicht auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas, sondern in Brüssel stellte Philips seine neuen Fernseher für Europa vor. Die sich seit 2014 komplett in chinesischem Besitz (TP Vision) befindende TV-Sparte überraschte gleich mit zwei Ankündigungen.

Zum einen werden alle neuen 4K-Fernseher keine 3D-Wiedergabe unterstützen, zum anderen möchte Philips bis Ende des Jahres seinen ersten OLED-Fernseher auf den Markt bringen. Für Europa plant man laut Chefentwickler Danny Track ein flaches 55-Zoll-Modell, während der asiatische Raum auch einen gebogenen 65-Zöller bekommt. Im Rahmen eines „Picture Quality Workshops“ gab es sogar bereits einen Prototypen zu sehen, der die Vorzüge (besserer Schwarzwert, höhere Blickwinkelstabilität) gegenüber einem LCD-TV demonstrierte. Wie beim ersten und bislang einzigen Panasonic-OLED (Test in 12-2015) stammt das Display-Panel von LG, jedoch möchten die Chinesen preislich unter den Koreanern bleiben. In welcher Form das Philips-exklusive Ambilight integriert wird, steht noch nicht fest – ganz im Gegensatz zu den Spezifikationen der größtenteils ab April in den Handel kommenden LCD-Modelle.

Bei 30 Ultra-HD-Modellen mit Bildschirmgrößen zwischen 43 und 75 Zoll hat der Kunde die Qual der Wahl. In Sachen HDR (High Dynamic Range) muss er sich hingegen nicht entscheiden, denn alle 2016er-Modelle mit 4K-Panel sind HDR-kompatibel, allerdings nur mit dem HDR-10-Standard und nicht Dolby Vision. Das überrascht insofern, als Philips die Dolby-Technik bereits auf der IFA 2014 demonstrierte (Bild unten). Die neue „Ultra HD Premium“-Norm wird nicht erfüllt. Selbst die ursprünglich für Ende 2015 angekündigte und seit Kurzem erhältliche 8600er-Serie mit einem vierseitigen Ambilight und Edge-LED-Backlight bringt es nur auf 700 und nicht auf die geforderten 1.000 Nits.

Das Potenzial für das beste Bild unter den Neulingen dürfte hingegen das 65-Zoll-Flaggschiff der 7000er-Serie haben. Denn der mit einem dreiseitigen Ambilight ausgestattete 65PUS7601 verfügt über ein Direct-LED-Backlight mit 128 unabhängig dimmbaren Zonen für einen bestmöglichen Schwarzwert und Kontrastumfang. Trotzdem liegt auch bei diesem Modell die Maximal-Helligkeit bei 700 Nits und damit unter den 2016er-Flaggschiffen von Panasonic (Test in 3-2016) und Sony. Inwiefern sich diese Differenz im Zusammenspiel mit HDR-Inhalten auswirkt, muss ein Test zeigen.

In Sachen TV-Empfang braucht man sich keine Sorgen zu machen, denn alle 2016er-Modelle verfügen über einen Universal-Tuner für DVB-S2, DVB-C und DVB-T2 inklusive HEVC/H.2.65-Kompression für die demnächst per Antenne empfang-baren HD-Sender von ARD, ZDF, RTL & Co.

Bereits auf der IFA 2014 führte Philips die Dolby-Vision-Technik vor, die ersten  HDR-Fernseher des Unternehmens unterstützen die HDR-Technik von Dolby nicht.

Bereits auf der IFA 2014 führte Philips die Dolby-Vision-Technik vor, die ersten
HDR-Fernseher des Unternehmens unterstützen die HDR-Technik von Dolby nicht.

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