Teufel CINESYSTEM TRIOS 5.1-SET L (Test)

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prosconsMit einer Soundbar, einem Subwoofer und zwei Säulen-Speakern holt Teufels „Cinesystem Trios 5.1-Set L“ vollwertigen Surround-Sound elegant ins Wohnzimmer. Als Clou wird die Boxen-Peripherie drahtlos angesteuert.

Soundbars sorgen im Wohnzimmer für räumlichen Klang weit über dem Niveau gewöhnlicher TV-Lautsprecher. Wer jedoch echten Surround-Sound möchte, der muss zusätzlich zu rückwärtigen Schallwandlern greifen. Teufel kombiniert hierfür seine „Trios“-Soundbar CS 42, zu der auch der große Flach-Subwoofer T 4000 gehört, mit den beiden Säulen-Speakern L 430 FR zu einem schicken Design-Set, das 5.1-Tonkanäle diskret wiedergeben kann. Zum Lieferumfang gehören drei Wireless-Receiver für die drahtlose Verbindung von Soundbar, Rear-Boxen und Woofer.

Die hochwertigen Säulengehäuse aus Aluminium sind ein Hingucker, aber nicht gerade günstig: 2.000 Euro kostet das Set, dank regelmäßiger Sonderverkäufe über die Webseite des Berliner Direktversenders ist das „Cinesystem Trios 5.1-Set L“ aber auch günstiger zu bekommen – zum Testzeitpunkt für 1.500 Euro. Parallel zum „Set L“ ist die „Trios“-Kombi auch als „Set M“ mit kleineren Surround-Boxen erhältlich; der Preis fällt mit 1.900 Euro allerdings kaum günstiger aus.

Ausstattung & Praxis

An der Anmutung der Bar und den Säulen haben wir nichts auszusetzen: Das gebürstete Aluminium fühlt sich cinebar-trios-fbhochwertig an, ist hervorragend verarbeitet und verleiht den Schallwandlern eine edle Erscheinung. Schwarze Metallgitter schützen alle Chassis vor Beschädigung, die großen Alu-Fuß-platten der Rear-Boxen gewährleisten einen sicheren Stand.

Die liegende Soundbar mit imposanten 115 Zentimetern Breite darf optional auf dem mitgelieferten Sockel rutschfest Platz nehmen. Abhängig vom Fernseher kann die Soundbar bei einer Höhe von 11,7 Zentimeter  beziehungsweise 9,3 Zentimeter ohne Sockel bei einer Platzierung direkt vor dem Flatscreen ins Bild ragen; für die Wandmontage sind Lochhalterungen vorhanden.   

Drei 2-Wege-Systeme mit je einer 2-Zentimeter-Seiden-hochtonkalotte und zwei 7,7 Zentimeter großen Mitteltönern aus beschichteter Zellulose sind für die diskrete Wiedergabe der vorderen drei Tonkanäle zuständig. Angetrieben werden diese von Class-D-Digitalverstärkern, Teufel gibt die Dauerbelastbarkeit der Bar mit 45 Watt an; die kurzzeitige Impulsbelastbarkeit mit 60 Watt.

Auf der Rückseite befindet sich das nicht übermäßig üppige Anschlussfeld: Einen HDMI-Eingang empfinden wir als zu knapp bemessen. Wer zum Blu-ray-Player auch einen Sat-Receiver oder eine Spielekonsole anschließen möchte, benötigt bereits einen HDMI-Verteiler. Wie der Eingang schleift auch der HDMI-Ausgang 4K/30p-Videosignale (HDMI 1.4b) mit HDCP 2.2 durch; HDR akzeptiert die Bar jedoch nicht. Dank HDMI-ARC-Funktion gelangt auch Ton direkt vom Fernsehgerät zur CS 42, Musik kann ferner via Toslink-Buchse und 3,5-mm-Klinke übertragen werden, für drahtloses Streaming stehen Bluetooth mit aptX und NFC zur Verfügung. Die USB-Buchse dient allein der Zuspielung von Firmware-Updates.

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Die Bedienung der Soundbar erfolgt über einen schicken Geber im Aluminium-Gewand samt großer wie übersichtlicher Tasten. Das Grundmenü fällt gemäß dem Funktionsumfang eher simpel aus, leider legen sich Onscreen-Infos (Decoderwahl, Pegel, Lip-Sync) bei HDMI-Signalen nicht über das laufende Bild, so dass man den Klangriegel beim Filmegucken quasi ‚blind‘ bedienen muss.

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Subwoofer & Säulen

Der große Subwoofer arbeitet optional auch drahtlos mit der Soundbar zusammen. Seine Flachbauweise (30 x 95,5 x 12,5 cm) – das Gehäuse besteht nicht aus Alu, sondern Schwarz foliertem MDF – ermöglicht die unsichtbare Positionierung unter dem Sofa oder eine unauffällige Wandmontage. 150 Watt treiben drei 13-cm-Chassis auf der Unterseite an, das Bedienpanel bietet unter anderem Regler für Volume, Phase (180°) sowie ein regelbares Hochpass-Filter (20 bis 50 Hertz). Ein Tiefpass-Filter zur Begrenzung der oberen Bassfrequenzen fehlt dagegen. 

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Die Soundbar CS 42 und der dazugehörige Subwoofer T 4000 verlinken miteinander über eine reguläre Cinch-Strippe, oder aber kabellos. Hierfür wird ein Wireless-Modul benötigt, das im Lieferumfang des 2.000-Euro-Sets enthalten ist. Der Einbau und die Inbetriebnahme fallen denkbar einfach aus: Modul in die dafür vorgesehene Öffnung des Woofer schieben, im Soundbar-Menü unter „Funk“ die Wireless-Übertragung aktivieren, fertig. Erfolgt die Verbindung zur Bar nicht automatisch, muss man den „Pairing“-Knopf am Subwoofer etwas gedrückt halten.

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Kurz und schmerzlos erfolgt auch die Installation der beiden Säulen-Speaker L 430 FR, die jedoch ausschließlich drahtlos mit der Soundbar kommunizieren: Zum Set gehören die beiden Drahtlos-Module „RearStation Compact RX“, jede Einheit aus Funk-Empfänger und 60-Watt-Verstärker wird via Boxenkabel mit einem der Säulen-Speaker verbunden; 15 Meter Lautsprecherkabel von Teufel gehören ebenfalls zum Lieferumfang.

Entgegen dem Woofer müssen die 114 Zentimeter hohen Säulen L 430 FR kabellos betrieben werden, die benötigten Empfängermodule mit Namen „RearStation Compact RX“ samt verbautem 60-Watt-Verstärker (Sinus) gehören zum Lieferumfang und werden via Lautsprecherkabel (ebenfalls im Set) mit den Boxen verbunden; die vergoldeten Polklemmen akzeptieren auch Bananen-Stecker. Das 3-Wege-System der L 430 FR mit 5 Chassis ist für 70 Watt Dauerbelastung ausgelegt. 

Decoder & Tonqualität

An Surround-Decodern verbaute Teufel Dolby Digital, DTS sowie Dolbys ProLogic II-Upmixer (Music, Movie). HD- und 3D-Tonformate werden nicht unterstützt, bei entsprechenden Signalen gibt die Teufel-Kombi nur deren Tonkern wieder. Ein Einmess-System fehlt dem CS 42-Riegel, Pegel und Distanzen aller Boxen müssen manuell justiert werden. Regler für Höhen, Mitten und Bässe erlauben die Klangmanipulation, via Direkttasten auf der Fernbedienung darf man zwischen 5 Klangprogrammen (Voice, Music, Movie, Night, Wide) plus Dolby Upmixer wählen.

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Mit 345 Watt Sinus aus 22 Chassis sind auch Pegel deutlich jenseits der Zimmerlautstärke drin – auch bei Extrem-Tiefbässen wie dem „Powerful Bass“ im Dolby Atmos-Trailer „Amaze“ verzerrt der Woofer nicht und spielt erstaunlich tief und sauber. Der Hörtest mit dem Katastrophen-Spektakel „Deepwater Horizon“ förderte allerdings ein bekanntes Problem zu Tage, das viele Soundbar/Woofer-Kombis quält: Trotz druckvoller Bässe vermisste das Gespann im Grundton Volumen und damit Glaubwürdigkeit. Die Justage des 3-Band-Equalizers brachte etwas mehr Fülle und Realismus in den Klang, tonal richtig ausgewogen empfanden wir das Ergebnis aber trotzdem nicht.

Pluspunkte sammelte die Trios-Kombi bei Surround-Ton, denn dank der Rear-Speaker spannte das Set ein überzeugend großes und räumlich geschlossenes Schallfeld auf, das Effekte auch von hinten und seitlich erklingen ließ – wenn natürlich auch nicht so präzise wie echte 5.1-Boxen-Sets das schaffen. Dialoge verfärben aus stark seitlichen Hörpositionen leicht, die Verständlichkeit bleibt aber gegeben. Die Klangprogramme verändern den Klang tonal wie räumlich, was letztlich aber Geschmackssache ist.

Bei unserem Stereo-Hörtest gehörte Klassische Musik nicht zu den Stärken der Bar: Hier klang etwa Bachs Toccata & Fuge eher schmächtig, die riesige Kirchenorgel löste sich kaum vom Speaker. Auch bei polyphoner Vokalmusik störte uns die eingeengte und eher verwaschene Bühne. Besser schlug sich der Klangriegel mit modernen Sounds von Hard Rock bis Elektro-Pop. Hier machte die basskräftige und  dynamische Spielart viel Spaß. 

bewertung

 

Der Testbericht Teufel CINESYSTEM TRIOS 5.1-SET L (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 2000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

71 gut

Teufels 2.000 Euro teures „Trios 5.1-Set L“ vereint Soundbar, Sub und Rear-Speaker zu einer schicken Design-Kombi, die dank Wireless-Funktion in jedem Wohnzimmer einfach unterzubringen ist. Für den Preis liefern „echte“ 5.1-Sets aber besseren Klang.
Andreas Oswald

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