Teufel Cubycon 2 5.1 Set – 5.1-Boxenset für 1.300 Euro
Im riesigen Sortiment des Berliner Direktversenders Teufel steht das neue Set Cubycon 2 für großartigen Klang aus sehr kleinen Boxen. Die rund neun Zentimeter breiten Satelliten Cub 2 FCR sind aus resonanzarmem Aluminium gefertigt und lassen sich dank integrierter Halterung ohne Weiteres senkrecht oder waagrecht an die Wand hängen. Vergleichsweise wenig Platz braucht auch der 21 Zentimeter schmale Subwoofer US 5305/1. Die üblichen langen Kabelwege für die Surroundboxen lassen sich mit dem Wireless-System RS4 umgehen, das es im Verbund mit dem Boxenset zum Sonderpreis gibt.
Technik
Falls die Satellitenboxen nicht schlicht und schnöde am Nagel hängen sollen, kann man auf Zubehör aus dem Teufel-Programm zurückgreifen: Die schwenkbare Wandhalterung AC 3500 SM gibt es zum Paarpreis von 30 Euro, der Standfuß AC 3401 SP Micro kostet im Doppelpack 150 Euro. In den eckigen Satellitenboxen stecken unter der festen Stoffabdeckung zwei acht Zentimeter große Treiber, unten ein Konus für den Tief-/Mitteltonbereich, oben ein Koaxiallautsprecher, der auch für die Höhen zuständig ist. Nach vorn versetzt strahlt dort eine 20-Millimeter-Kalotte mit "Wave-Guide-Schallführung" Frequenzen oberhalb von vier Kilohertz recht weiträumig ab. Beim liegenden Einsatz als Center können sich allerdings trotz der Zweiwege-Weiche Auslöschungen im Mitteltonbereich ergeben. Sie fallen zur rechten Seite hin größer aus als zur linken (siehe Rundstrahldiagramm). Aufgrund der recht guten Hochtondispersion verdient sich Teufels Center dennoch eine gute Beurteilung des Abstrahlverhaltens.

Integrierte Wandhalterung: Die Satelliten lassen sich
senkrecht oder waagrecht an die Wand hängen. Neben den Schraubklemmen
sind zwei rechteckige Bassreflexöffnungen zu sehen.
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Ein ordentliches Rundstrahlverhalten: Bei liegendem Center treten links und rechts
unterschiedlich starke Mitteltoninterferenzen auf.
Die Hochtondispersion hingegen gelingt erstaunlich gut.
Tonqualität Surround
In unserem Test passte beim Einrichten der Lautsprecher die Phasenlage auf Anhieb, im Übernahmebereich um 150 Hertz addierten sich die Schallanteile von Satelliten und Subwoofer korrekt. Falls das nicht der Fall ist, muss man in der Regel die Litzen an den Satellitenboxen tauschen, denn nur bei wenigen Receivern lässt sich die Subwoofer-Phase invertieren.
Der Ton braucht keine Vergleiche zu scheuen. In "Werner 3" erklingen die Stimmen mit erstaunlicher Festigkeit im Grundton und ohne jeglichen schrillen Oberton, den sich derart kompakte Sub-Sat-Systeme sonst gern mal leisten. Es zahlt sich aus, den Subwoofer möglichst in der Mitte zwischen den Frontboxen zu platzieren, denn dann erklingen Männerstimmen von links und rechts gleich homogen und sonor. Der satte Klang des im Drehzahlkeller tuckernden Motorradmotors beeindruckt ebenso wie der treibende Sound von Werners Vollgas-Band. Schon bei vergleichsweise niedrig eingestellten Pegeln spielen Teufels Satelliten dank ihres hohen Wirkungsgrads furios, dynamisch und sauber auf.
In der Dokumentation "Arktis Nordost" hält sich auch der Subwoofer nicht zurück und lässt dicke Eisschollen fast so wuchtig bersten wie deutlich größere Artgenossen. Nur der von hinten pfeifende Wind hört sich etwas dünner an als im Original, die tieferen Frequenzen dazu strahlt der Subwoofer von vorne ab. Den erdigen Gitarrensound der US-Rockband "Nine Inch Nails" setzt Teufels Ensemble mit viel Rhythmus und Spannung um, wirkt aber bei Jazztiteln ein wenig grobschlächtig. Elegante, warme Klangfarben bei Klavier und Gitarre wirken leicht unterkühlt; hier erreichen die kleinen Boxen dann doch nicht ganz das Niveau größerer 5.1-Lautsprecher.
In den Disziplinen Spielfreude und Hörspaß lassen sich die Miniboxen aus Berlin aber nicht lumpen. Der Subwoofer schafft eine tiefe untere Grenzfrequenz von 35 Hertz und 104 Dezibel unverzerrten Maximalpegel. Wenn der Airliner in der Flugplatzszene von "Casino Royale" durchstartet, kommen beim Hörer nicht nur eindrucksvolle Bässe an, sondern auch ein Schwall frischer Luft aus dem Bassreflexkanal.

1.300 Euro: "Mehr hören als sehen" lautet Teufels Motto für das kleine Sub-Sat-System.
In den Satelliten, die aus Aluminium bestehen, stecken keine Breitbänder,
sondern getrennt angesteuerte Koaxialtreiber und Tiefmitteltöner.
Das Set gibt es nur in Schwarz.
Tonqualität Stereo
Beim Titel "Soul of Song" mit Hans Theessink klingt die große Tuba fest, die gezupften Gitarrensaiten wirken verblüffend dynamisch. Der Gesang ertönt im Brustton erstaunlich kraftvoll und sonor, was man den kleinen Satelliten gar nicht zugetraut hätte. Insgesamt gelingt ein tonal ausgewogenes Klangbild mit weiträumiger Abbildung, das auch im Bass überzeugt. Teufels Subwoofer intoniert selbst eine tiefe Kesselpauke im Orchestergraben glaubwürdig, locker und dynamisch differenziert. Nur die letzte Wucht im Tiefbasskeller und tonales Feingefühl bei der Wiedergabe von Klavier und Gesang sind Attribute, die größeren 5.1-Boxensets vorbehalten bleiben.
Minimalistisch: Regler für die Tiefpassfrequenz oder für die Phasenlage
sucht man auf dem Anschlussfeld des Teufel US 5105/1 vergeblich.
Die RearStation4 von Teufel
Separat kostet Teufels RearStation4 300 Euro. Kauft man sie zusammen mit dem Komplettset, so beträgt der Aufpreis nur 200 Euro; das System heißt dann Cubycon 5.1 Set Wireless. Als Extra liegt eine kleine Fernbedienung bei, die den Pegel der Empfängerbox regelt und zwischen drei Zonen umschaltet. Mit zwei weiteren Empfängern (RearStation4 Expansion Kit) können bis zu drei Räume gleichzeitig versorgt werden. Die Reichweite im 2,4-Gigahertz-Band beträgt 20 Meter.
Im Heimkino versorgt das Empfangsteil, das so groß ist wie eine externe Festplatte, die hinteren Surroundboxen über kurze Kabel. Integrierte Class-D-Endstufen liefern je Kanal 30 Watt Sinusleistung an vier Ohm. Der noch kleinere Sender wird per Cinchkabel über die Vorverstärker-Ausgänge des AV-Receivers angesteuert. Optional wandelt der separat erhältliche Level Converter AC 5011 AP Lautsprechersignale in das Cinch-Format um.
Bei maximaler Lautstärkeeinstellung ist in der Nähe der Surroundboxen noch ein leichtes Rauschen und Prasseln hörbar. Es verschwindet vollständig, wenn man den Pegel um circa zehn Dezibel absenkt. Dann überzeugt die Qualität der Funkübertragung, die sich im Klang nicht von der verkabelten Version unterscheidet. Der günstige Preis und die bequeme Lautstärkesteuerung am Hörplatz sind echte Pluspunkte der Teufel-Lösung.
Teufels Drahtlos-System besteht aus Empfangsteil (links) und Sender.
Auch eine kleine Fernbedienung liegt bei.
Fazit
Teufel beweist mit dem neuen Cubycon-Set, dass selbst sehr kleine Satelliten und ein schlanker Subwoofer richtig gut klingen können: Die Miniboxen spielen nämlich erstaunlich bruchlos mit dem Sub zusammen und klingen bis zu sehr hohen Pegeln fest, dynamisch und ausgewogen. Die Homogenität und die Raumabbildung gehen in Ordnung, nur im Grundton fehlt es ein wenig an Feinzeichnung. In Relation zu seiner Größe liefert das Set aber eine bärenstarke Leistung, wofür wir es mit einem Highlight auszeichnen. Udo Ratai


Technische Ausstattung und Bewertung

Der Testbericht Teufel CUBYCON 5.1 SET (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2012 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.