Pioneer KRL-46 V – LCD-Fernseher für 2.900 Euro
Beim Kuro KRL-46 V für 2.900 Euro handelt es sich um den ersten LCD-Fernseher von Pioneer, den audiovision testet. Kuro, japanisch für Schwarz, hießen bislang die Plasma-TVs des Hauses, die tatsächlich ein überragendes Schwarz zauberten.
Ausstattung und Bedienung
Der 46-Zoll-LCD bietet eine solide Grundausstattung, aber keine Multimedia-Extras. Der Hybridtuner für analoges Fernsehen und DVB-T versorgt bei Bedarf DVB-Antennen mit Speisespannung, der Teletextdecoder funktioniert nach modernem Level 2.5-Standard. Wie bei vielen LCD-Fernsehern passt sich die Stärke der Hintergrundbeleuchtung per Lichtsensor automatisch der Umgebungshelligkeit an – so spart das Gerät am Abend Strom.
Keine Extras am Pioneer: Video- und Audioanschlüsse gibt es bei ihm reichlich, Multimedia fällt aber flach.
Er hat zwar eine USB-Buchse, doch sie dient nur Wartungszwecken.
An Bildreglern ist alles Wichtige vorhanden, im Unterschied zu den Plasma-Schirmen von Pioneer fehlen jene für Farbumfang, Gamma und Weißpunkt. Dank guter Voreinstellungen wirkt sich das aber nicht negativ aus. Das an Sharp-Fernseher erinnernde Bildschirmmenü wirkt ansprechend, die Bedienung klappt indes nicht optimal. Die wichtigen Tasten für Bildformat und Bildvoreinstellung auf dem Geber sind zu klein, und bei der Bildeinstellung verdeckt das Menü rund ein Drittel des Bildes.
Die seitlichen Anschlüsse, unter anderem mit HDMI und USB.
Bildqualität TV & Standard-Signale
Das analoge TV-Bild wirkt in der natürlichsten Voreinstellung "Film" zunächst verwaschen, feine Hautporen verschmieren in Schwenks. Nach Ausschalten des Rauschfilters im Optionsmenü zeigt sich ein Bild mit leicht zurückhaltender Schärfe, aber klaren Details und einem natürlichen, feinen Bildrauschen. Das DVB-T-Bild wartet bei gutem Ausgangsmaterial mit ordentlicher Schärfe auf. Die Farben sind glaubwürdig. Graunuancen zeigt der Pioneer ohne Einfärbung, am Scart-RGB-Eingang stört jedoch ein leichter Rosa-Farbstich, der sich mangels RGB-Regler nicht beheben lässt. Braun- und Hauttönen verpasst der Pioneer einen leichten Rotstich. Bei seitlich versetzter Betrachtung färbt sich das Bild ein – schade, dass ein drehbarer Standfuß fehlt. Die Halbbild-Verarbeitung klappt sehr gut und verursacht im achten Kapitel von "Space Cowboys" weder Treppenstufen noch Zeilenflimmern, was nur wenigen Fernsehern gelingt. Die Lautsprecher liefern bei Zimmerlautstärke ein trockenes Bassfundament, wegen glanzloser Höhen klingt Musik aber etwas schlapp.
Bildqualität HDTV-Signale
Kleine Auffälligkeit: Bei Zuspielung über unseren Referenz-DVD-Player, den Denon DVD-2930, akzeptiert der Pioneer keine 1080/50p-Signale, bei Zuspielung über den Blu-ray-Player BDP-LX 70 A aus dem eigenen Haus hingegen schon. Sonst gibt es an der HDTV-Verarbeitung wenig zu kritisieren. 24p-Signale stellt der Fernseher wie im Kino ohne Pulldown-Stottern dar. Die Bewegungsschärfe liegt auf durchschnittlichem Niveau; bei 1080/50p-Signalen (z.B. eine hochskalierte PAL-DVD) verschmieren allerdings schnelle Motive, bei HDTV-Videosignalen mit 60 Hertz hingegen kommt bei aktivierter 100-Hertz-Schaltung gute Bewegungsschärfe zustande.
2.900 Euro: Eine glänzende Frontscheibe und ein gebürsteter Metallrahmen verhelfen
dem Pioneer zu einem gelungenen Auftritt.
Passabel: Die Pioneer-Fernbedienung ist hochwertig verarbeitet, Tastengruppierung
und Beschriftung wirken aber unübersichtlich.
Fazit
Pioneers KRL-46 V punktet in heller Umgebung mit einem kontrastreichen, farbechten und brillanten Bild. Zur Perfektion im dunklen Heimkino fehlen ihm ein höherer Kontrastumfang und mehr Bewegungsschärfe bei 50-Hertz-Signalen.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Pioneer KRL-46 V (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 2900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2009 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.