Pioneer BDP-150 (Test)

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Pioneer BDP-150 – Blu-ray-Player für 180 Euro

Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €Der neue BDP-150 beherrscht Pioneer-Spezialitäten wie die Wiedergabe von SA-CDs oder FLAC-Audiodateien. Die Internet-Optionen bleiben auf YouTube, jetzt in HD-Qualität, sowie Picasa beschränkt. Dafür spielt der BDP-150 viele AV-Codecs über Netzwerk oder USB und versteht sich bestens mit dem Smartphone.

 

Ausstattung und Bedienung

Die Bedienung per Smartphone hat Tradition bei Pioneer. Mit Hilfe der kostenlosen iControlAV2-App lässt sich der BDP-150 über iPod touch, iPhone und iPad steuern. Auch für Android-Smartphones gibt es eine App. Im Zusammenspiel mit den AV-Receivern des Hauses optimieren Funktionen wie "Sound Retriever Link" und "Stream Smoother Link" die Qualität komprimierter Audio- und Videodateien, jedoch nur mit dezenter Wirkung. Auch die Steuerung von Laufwerksfunktionen klappt mit Hilfe der iControlAV2-App über einen Router. WLAN ist nicht eingebaut, lässt sich bei Bedarf aber mit dem  Adapter AS-WL 300 für rund 50 Euro nachrüsten.

Der Internet-Zugriff beschränkt sich auf Fotos von Picasa und YouTube-Videos, jetzt auch in hochskalierter 720p-Qualität. Der Pioneer passt bei YouTube-Clips allerdings – wie viele Player – die Bildwechselfrequenz nicht automatisch an, sondern spielt auch 50-Hertz-Videos oder 24p-Kinotrailer stets mit 60 Hertz ab.

Mitbewerber bieten inzwischen mehr Vielfalt im Netz als der Pioneer. Dafür ist die Liste der unterstützten Multimedia-Formate erfreulich lang: Über DLNA-Netzwerk oder USB zeigt er zahlreiche HD-Videos (DivX-HD, AVCHD bis 1080p, MPEG-4, H.264, WMV, MKV und MOV), dazu MPEG-2-Videos und TS-Files sowie scharfe Fotos mit Begleitmusik. 3D-Fotos im MPO-Format werden aber immer noch ignoriert. Musikfans wird interessieren, dass der BDP-150 verlustlos codierte FLAC-Audiodateien sowohl über USB als auch via DLNA-Netzwerk abspielt. Nur die nahtlose Wiedergabe unterteilter Dateien (Gapless-Wiedergabe) gelingt ihm nicht.

Mit einer Bauhöhe von knapp sechs Zentimetern widersetzt sich der Pioneer dem Trend zur radikalen Flachbauweise. Die Quick-Start-Funktion beschleunigt die Startzeit beim Einschalten auf knapp drei Sekunden, verbraucht aber mit gut acht Watt im Standby fast so viel Strom wie im Betrieb mit zwölf Watt. Im Setup stehen alle HDMI-Farbmodi und Auflösungen ab 576i sowie Bildregler für Helligkeit, Kontrast, Farbton, Sättigung, Schärfe und Filter für CTI und Rauschen bereit. Leider lassen sich die Bildregler nicht bei laufendem Kinobild steuern, sondern nur im Stopp-Modus.

Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €

Standardfernbedienung: Im Vergleich zum Vorgänger BDP-140 ist die
Fernbedienung weniger hochwertig
verarbeitet, bleibt aber funktional.

Bildqualität

Videotechnisch glänzt der Pioneer durch feines DVD-Upscaling, zeichnet Details aber etwas weicher. Abhilfe schafft der dreistufige Schärferegler, der jedoch zu stark wirkt und sogar Säume produziert. Besser lässt sich ein zweiter, zehnstufiger Schärferegler dosieren. Er steht im Bildmodus "Benutzerdefiniert" zur Verfügung und hebt in der ersten Stufe horizontale und vertikale Kanten dezent an. Pioneers Vollbildwandlung meistert die Strandszene aus "Sechs Tage sieben Nächste" und die Rummelplatzszene  in "Space Cowboys" einwandfrei, nur in wenigen anderen Szenen kommt es zu kurzem Bildflimmern. Alle Tests mit Blu-ray-Sequenzen in verschiedenen HDTV-Formaten gelingen wie beim Vorgänger BDP-140 fehlerfrei. Leider ebenfalls wie sein Vorgänger zeigt der neue Pio­neer im Farbmodus RGB grünbetonte Farben, was ihn im Labortest Punkte kostet.

Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €

WLAN nicht an Bord, aber nachrüstbar: Der hintere USB-Anschluss dient
als Speicher für BD-Live oder nimmt einen optional erhältlichen WLAN-Adapter auf.
Analoge AV-Ausgänge sorgen für flexible Anschlussmöglichkeiten.
 

 

   

Tonqualität

Pioneers PQLS-Technik, die im Team mit hauseigenen Receivern den Jitter reduziert, ist teureren Playern wie dem BDP-LX 55 (audiovision 1-2012) vorbehalten. Jitter, Rauschabstand und Audiofrequenzgänge der analogen Stereoausgänge erreichen beim BDP-150 aber auch so gutes Niveau. Hochwertigen Bitstreamton von Blu-ray-Disc oder Mehrkanalton von SACD (DSD-Stream) überträgt der Player direkt über HDMI an den AV-Receiver. Hier lässt sich im Stopp-Modus per Tastendruck zwischen einfachem CD-Ton und hochaufgelöstem SACD-Stereo- und Mehrkanalton umschalten.

Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €
Unpraktisch: Pioneers Bildregler im Videomodus
"Benutzer" wirken zwar auch bei 3D-Filmen, lassen sich aber
nur im Stopp-Modus, also ohne Live-Bild justieren.

Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €

180 Euro: Mit der etwas höheren Bauform zeigt sich der Pioneer BDP-150
im klassischen HiFi-Design.
Er unterstützt auch SA-CDs sowie HD-Videos von YouTube.
Vorne können Multimedia-Dateien von USB-Sticks abgespielt werden.

 

   

Fazit:

Wer noch SACDs im Schrank stehen hat, findet im Pioneer BDP-150 einen passenden Partner und praktischen Alleskönner. Er spielt viele AV-Formate und zeigt DVDs und Blu-ray-Discs in bes­ter Qualität, solange man den Farbmodus YCbCr wählt. Das Internet-Angebot ist hingegen begrenzt.     Udo Ratai

Technische Ausstattung und Bewertung


Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €

Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €

Pioneer BDP-150 - Blu-ray-Player für 180 €

 

 

 

   

Der Testbericht Pioneer BDP-150 (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 180 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2012 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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