Philips BDP 5510 – Blu-ray-Player für 150 Euro
Mit dem neuen BDP 5510 schnürt Philips ein attraktives Ausstattungspaket zum fairen Preis von 150 Euro. Er bietet eine 2D/3D-Konvertierung, spielt mehr Videocodecs als andere Player und greift drahtlos auf das Internet zu. Wie der größere BDP 7700 (audiovision 08-2012) erweitert er mit Smart TV das Heimkinoprogramm um attraktive Internet-Inhalte, darunter HDTV-Videos von YouTube und Vimeo.
Ausstattung und Bedienung
Im Vergleich zum BDP 7700 kostet der BDP 5510 rund 50 Euro weniger und verzichtet dafür auf Ausstattungsmerkmale wie analogen 7.1-Ton und die 4k-Ausgabe. Dank Smart TV bringt er auch dann tolle Unterhaltung ins Heimkino, wenn kein neuer Film im Blu-ray-Regal steht. Dazu stehen 40 Internet-Portale bereit, weitere finden sich unter der Taste "App Gallery". Neben Radiostationen stehen dort Dienste für aktuelle Kinotrailer, Wetter und Nachrichten bereit. Mit den Mediatheken von ARD und ZDF sowie den TV-Serienangeboten der Privaten kann man locker einen kompletten TV-Abend aus dem Internet gestalten, wenn auch oft in datenreduzierter Bildqualität. Videos von YouTube oder Vimeo zeigt der Philips dagegen in HDTV-Qualität; das Spektrum interessanter HD-Inhalte aus dem Internet wächst ständig. Allerdings handelt es sich um 720p-Qualität, hochskaliert auf 1080p, also nicht um echte Full-HD-Auflösung. Zudem stören gelegentlich Bildaussetzer (Frame Drops), selbst bei hoher Internet-Datenrate, beim Surfen auf Vimeo kam es in unserem Test zudem zu Abstürzen. Vorne lässt sich eine USB-Tastatur anschließen, was die Texteingabe erleichtert: Leider funktioniert sie bei der YouTube-Suche aber nicht, sondern nur beim Surfen via Web-Browser und bei den sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook. Zudem erwartet der Philips eine amerikanisch belegte Tastatur, was die Eingabe von Sonderzeichen erschwert. Einen PC im Wohnzimmer ersetzt der Player deshalb trotz guter Ansätze nicht. Da sich hinten eine USB-Kamera anstöpseln lässt, fungiert er immerhin als Skype-Videotelefon.
Über LAN oder WLAN sowie USB-Speicher spielt der BDP 5510 zahlreiche Videocodecs ab (AVCHD, DivX-HD, H.264, VC-1, MPEG1/2/4 sowie WMV, MKV oder Xvid). Der DivX-HD-Kinofilm "Big Buck Bunny" läuft flüssig im 24p-Format, während MOV-Camcordervideos im Format 1080/30p öfters stocken. Gut gefällt, dass der Philips alle Videodateien eines Ordners der Reihe nach abspielt, während andere Player nach jedem File stoppen. Die Diaschau funktioniert mit JPEG- und GIF-Dateien, zeigt Hochformat-Fotos automatisch richtig an und liefert eine scharfe Bildqualität. Positiv überrascht, dass der BDP 5510 als erster Philips-Player 3D-Fotos im MPO-Format abspielt. Im Zusammenspiel mit dem Samsung-Fernseher 46 D 7090 wirkte die Bildlage dabei leicht verschoben, auf einem Philips 40 PFL 5507 passte sie.
Die 2D/3D-Konvertierung funktioniert auch bei Fotos, liefert allerdings selten plausible Effekte. Kaum Nutzen bringen die vier umschaltbaren Bildmodi: Sie wirken zwar bei Videos in 2D wie 3D, der nötige Benutzermodus mit manuellen Bildreglern fehlt aber. Auch eine Lip-Sync-Funktion wurde eingespart.
Klein und handlich: Die Fernbedienung liegt gut
in der Hand und kommt mit wenigen Tasten aus.
Bildqualität
Für seine tolle Bildqualität bei TV- und Kinofilmen verdient der Philips großes Lob, egal ob er mit DVDs oder Blu-ray-Discs gefüttert wird. Unsere DVD-Stolpersteine wie die Rummelplatzszene aus "Space Cowboys" oder den Schwenk über den Strand in "Sechs Tage sieben Nächte" meistert er perfekt. Nur in wenigen anderen Szenen flimmert das Bild ganz kurz. Bei HDTV-Zuspielung meistert der Player, anders als der BDP 7700, auch alle Tests mit TV-Material in Perfektion. Die Farben stimmen aber nur, wenn sich der Player mit dem Display auf den YUV-Farbmodus einigt. Im RGB-Farbmodus tritt eine Grünbetonung auf, für die es einen Abzug in der Laborbewertung gibt.
Übersichtlich: Vier Cinchbuchsen übertragen FBAS-Video und Digitalton
sowie analogen Stereoton. Der zweite USB-Anschluss kann mittels einer separat
erhältlichen USB-Kamera für die Skype-Videotelefonie genutzt werden.
WLAN ist ebenfalls an Bord.
Tonqualität
Als kleines Extra beherrscht der Philips BDP 5510 den Surround-Modus Neo:6, der Stereoton in Sechskanalsound umwandelt. Der analoge Stereoausgang liefert linealglatte Frequenzgänge, aber mit knapp 94 Dezibel minimal schlechtere Rauschwerte als die Konkurrenz. Hörbar ist das aber praktisch nicht.
Unterhaltung und HD-Videos aus dem Internet: Mit Smart TV greift Philips
auch auf die Mediatheken von ARD und ZDF zu, zeigt HDTV-Videos von YouTube
und Vimeo und bietet einen einfachen Webbrowser.
150 Euro: Der neue Philips BDP 5510 bietet eine 2D/3D-Konvertierung,
spielt viele AV-Inhalte über Netzwerk ab und holt sich
HD-Videos von YouTube oder Vimeo aus dem Internet.
Fazit:
Neben seinen Qualitäten als BD- und DVD-Player macht der Philips BDP 5510 als Alleinunterhalter viel Spaß. Er spielt viele Multimedia-Formate sowie 3D-Fotos ab und versorgt das Heimkino mit HD-Videos aus dem Internet. Optimierungsbedarf gibt es bei der Multimedia-Wiedergabe. Für seine gute Vorstellung zum fairen Preis verdient er sich unseren Preistipp. Udo Ratai
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Philips BDP 5510 (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 150 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2012 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.