Panasonic DMP-BDT 335 (Test)

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Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 Euro

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €Auch Panasonics neuer Blu-ray-Player DMP-BDT 335 bietet 4K-Upscaling und überrascht mit extrascharfen YouTube-Clips.

Beim neuen Blu-ray-Player BDT 335 sparen sich die Entwickler des japanischen Herstellers Panasonic die analogen Schnittstellen und konzentrieren sich auf digitale Technik. Doppelte HDMI-Ausgänge auf der Rückseite versorgen 4K-Displays mit ultrahoher Auflösung, und das Internet lockt jetzt mit extrascharfen YouTube-Videos. Brandneu ist auch das elegante Design namens Prismatic, das mit hochglänzender, edel gebürsteter Oberfläche besticht.

Farblich abgestimmt auf die Aventage Receiver wie den Yamaha RX-A 3020, gibt es den neuen BD-A 1020 in Schwarz und Titanium. Im Vergleich zum Vorgänger BD-A 1010 hat er ein Kilogramm abgespeckt, ist einen Zentimeter flacher und spart sich die analogen 7.1-Tonausgänge. Yamahas Universal-Player spielt auch SA-CDs und DVD-Audio-Scheiben, verarbeitet viele Multimedia-Dateien und greift per WLAN auf YouTube-HD-Videos im Internet zu. Gegenüber seinem Vorgänger ist der 3D-Player etwas leiser, da er ohne Lüfter auskommt. 

 

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €

 

So sieht der Panasonic geöffnet aus: Hinter der Frontklappe sitzen
ein SD-Kartenleser, zwei USB-Ports und das Display.

 

Ausstattung und Bedienung

Neben diesen Neuerungen gibt es erfreulicherweise auch einen Schritt zurück: Der BDT 335 wird wieder über Tasten am Gerät gesteuert, die besser funktionieren als das unpraktische Sensorfeld des BDT 320 (siehe Test in audiovision 5-2012). Unter der Frontklappe des neuen Players stecken ein SD-Kartenleser und zwei USB-Schnittstellen. Im Schnellstartmodus verbraucht der Panasonic fünf Watt und reagiert flott, sofern man die nervige Internet-Werbefunktion "Banner beim Hochfahren anzeigen" abschaltet. Das Laufwerk funktioniert schneller als bei früheren Modellen, rotiert aber dafür etwas lauter.

Via HDMI versorgt der Panasonic zwei Displays gleichzeitig mit Bild und Ton. Alternativ überträgt die Buchse HDMI-Main nur Video- und die Buchse HDMI-Sub nur Audiosignale. So lässt sich der Bitstream-Ton von 3D-Filmen auch an ältere AV-Receiver weiterreichen.

Die Bildregler beschränken sich auf die Werte für Helligkeit, Kontrast, Farbsättigung und Schärfe. Sie sind auch bei 3D-Filmen und Fotos in 2D und 3D aktiv; allerdings nur, wenn die Signale über die Buchse HDMI-Main hereinkommen. Als erster Panasonic-Player beherrscht der BDT 335 das 4k-Up­scaling für Blu-ray-Kinofilme auf 3.840 x 2.160 Pixel mit 23,976 Hertz. Wie gut der Player Details und Farbinformationen hochskaliert, konnten wir leider nicht ausprobieren, weil uns zum Testzeitpunkt kein 4k-Display zur Verfügung stand. Laut Hersteller kann der BDT 335 keine Fotos auf 4K skalieren oder gar in nativer Bildauflösung ausgeben. Dieses Kunststück bleibt Sonys Top-Player BDP-S 790 vorbehalten, der scharfe Megapixel-Fotos (in 4:3 und 16:9) mit bis zu viermal schärferer Detailauflösung nativ in 4K-Qualität ausgibt (siehe Test in audio­vision 4-2012).

 

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €

Handlich: Die kleine Fernbedienung liegt gut in der Hand und bietet
übersichtliche Tastenfelder.

Multimedia

Mittels seiner Internet-Taste greift der Panasonic auf ein Dutzend vorinstallierter Portale sowie auf einen Web-Browser zu. Zum TV-Netz-Angebot zählen Nachrichten von ZDF heute, Tagesschau.de und Bild.de sowie YouTube, jetzt erstmals mit voller HD-Unterstützung und neuer Oberfläche. Über den Market-Button lassen sich 33 weitere Dienste aktivieren, darunter das kosten­lose Videoportal "Vimeo". Dessen Clips erscheinen über den Panasonic-Player aber zu dunkel und erreichen nur 720p-Qualität, während die Top-Modelle von Philips oder Samsung sie in echter Full-HD-Qualität streamen. Neu in Panasonics Internet-Bouquet ist der Bezahlservice "Watchever" (siehe audiovision 3-2013, Seite 31). Damit die dort vorrätigen Serien und Videos flüssig laufen, sollte das TV-System hier auf "PAL" eingestellt werden. Das Startmenü erscheint aber schärfer als die Videos.

Zum Abspielen von AVCHD-Urlaubsvideos (in 2D und 3D) empfiehlt sich das SD-Kartenlaufwerk, da es alle Videos eines Ordners nahtlos abspielt. Über Netzwerk und USB hingegen stoppt der Panasonic nach jedem Track (AVCHD, MP4, MOV, MKV, Xvid). DivX-Filme verweigert er ebenso wie das Abspielen von Begleitmusik zur Diaschau. Musikfans können dafür neben MP3-Files auch WAV- und hochauflösende FLAC-Dateien wiedergeben.

Erstmals unterstützt Panasonic jetzt den offenen Standard "Miracast" für Smartphones mit einer eigenen Direkttaste auf der Fernbedienung: Der BDT 335 empfängt drahtlos die Displayanzeige kompatibler Android-Smartphones ab Version 4.2 und zeigt die AV-Inhalte via HDMI auf dem angeschlossenen Fernseher.

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €

4k-Upscaling: Die beiden HDMI-Ausgänge des Panasonic-Players leiten
Bild und Ton gleichzeitig oder getrennt weiter. 24p-Kinofilme lassen sich in 4k-Auflösung
ausgeben, also der vierfachen Full-HD-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten.
Analoge Anschlüsse sucht man vergebens.

 

 

   

Bildqualität

Filmfans mit DVD-Sammlung kommen mit dem Pana­sonic voll auf ihre Kosten. So meistert der BDT 335 unsere immer wieder gern verwendeten Stolper­steine aus "Space Cowboys" oder den Anflug der Passagiermaschine auf Makatea in "Sechs Tage, sieben Nächte" perfekt. Kurze Flimmerstörungen in "Gladiator" verschwinden, sobald man den Progressivmodus "Film" aktiviert. HDTV-Videos von Blu-ray liefern automatisch scharfe und ruhige Details. Nur bei einem statischen Testbild mit fein zulaufenden Farblinien (Chroma Sweep) zeigt der BDT 335 im Gegensatz zu seinen Vorgängern winzige Verzerrungen, die erst in Stellung "Schärfe -1" verschwinden. Bei Fotos wirkt der dreistufige Schärferegler nicht, während Kinofilme auf Blu-ray sichtbar knackiger erscheinen.

Farben und Videopegel stimmen in den HDMI-Farbmodi, also in YCbCr 4:4:4, YCbCr 4:2:2 und auch in RGB Standard. Nur im Modus "RGB Erweitert" bleibt die erwartete Spreizung der Video­kontraste aus. Eine 3D-Simulation ist zwar vorhanden, aber eher Spielerei, da sie das Filmbild selbst flach belässt und lediglich nach hinten versetzt.

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €
Effektives Tuning: Im "User"-Bildmodus stehen vier
Bildregler bereit, die aber nur über HDMI-Main wirken.

 

Tonqualität

Mit den analogen AV-Schnittstellen hat Panasonic auch die Lip-Sync-Funktion und Remaster-Klangoptionen eliminiert. In separaten Menüs für Dolby- und DTS-Ton lässt sich die Tonausgabe zwischen Bitstream und PCM-Ton umstellen. Hier bestimmt der AV-Receiver den Klang. Für unser Labor bleibt nur die Jittermessung des optischen Tonausgangs, die der BDT 335 mit sehr gutem Resultat absolviert.

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €

Edle Optik: Der in Hochglanz lackierte Deckel sieht schick aus und
wirkt unempfindlich. Hinter der Frontklappe
schimmert elegant das Display durch.

YouTube-Videos in Full-HD-Auflösung

Die Überraschung ist geglückt: Der neue Panasonic zeigt YouTube-Videos in einzigartig hoher Bildqualität, nämlich in Full-HD. Da können die Topmodelle der Konkurrenten Sony, Samsung und Philips nicht mithalten: Sie sortierten in unseren Tests die Clips der Google-Tocher zwar getrennt nach SD- und HD-Auflösung, streamen HD-Videos aber nur mit maximal 1.280 x 720 Bildpunkten und skalieren sie dann ins 1080p-Format hoch. Das Upscaling bringt aber keinen Zugewinn an Details, was man mit entsprechenden Test­bildern überprüfen kann. Feinste Linienpaare unseres in 1080p-Qualität angelegten AVTOP-Universal-Testbilds erscheinen deshalb ausgegraut.

Der Panasonic DMP-BDT 335 dagegen löst als erster Blu-ray-Player auch die feinsten Linien unseres Testbilds vertikal und horizontal messerscharf auf, obwohl auf Panasonics Web-Site nur von "1080p-Upscaling" die Rede ist. HD-Clips wie den "Oblivon Trailer 3" bannt er ebenso wie HD-Reportagen von Grobi-TV in Blu-ray-Qualität auf das Display. Voraussetzung ist eine schnelle Internet-Verbindung. Bei Engpässen geht zunächst die Bildrate zurück, der Ton läuft aber weiter und die Bildauflösung bleibt auf 1080p-Niveau. Auch dank der in Sparten wie Filme, Musik, Sport, Spiele oder Trends sortierten Bedienoberfläche machen YouTube-Aus­flüge mehr Spaß als bei den Mitbewerbern.

Weniger gut gefällt die zähe Buchstabensuche per OSD-Einblendung. Eine USB-Tastatur erkennt der Panasonic nicht, Top-Modelle von Philips, Sony oder Samsung unterstützen sie dagegen mit Maus. Einige Player wie der Samsung BD-ES 6000 zeigen YouTube-Videos flüssiger, weil sie die originale Bildrate von 24, 50 oder 60 Hertz automatisch einstellen. Beim Panasonic bleibt die Bildrate dagegen je nach Eintrag im Menü "TV-System" auf 50 beziehungsweise 60 Hertz fixiert. Eine 24p-Ausgabe fehlt, weshalb Film-Clips wie "The Hobbit – Trailer in 4k" im Modus "PAL" stocken. Mit 60 Hertz läuft der Trailer flüssiger und zeigt nur ein leichtes 3:2-Pulldown-Ruckeln.

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €
Mehr Spaß mit YouTube: Der Panasonic BDT 335 bietet eine neue Bedienoberfläche,
die Inhalte nach rund 20 Sparten sortiert präsentiert.

Panasonic DMP-BDT 335 – Blu-ray-Player für 250 €
Premiere in Full-HD: Als erster Blu-ray-Player zeigt der BDT 335 YouTube-Videos
in 1080p-Qualität und löst feinste Linien des AVTOP-Testbilds knackscharf auf.

 

   

Fazit:

Mit zwei HDMI-Ausgängen und 4k-Upscaling ist der BDT 335 für die Zukunft gerüstet und besticht mit perfekter Bildqualität. Fotos kann er aber nicht nativ in 4K-Qualität ausgeben, und das Navigieren mit USB-Tastatur klappt noch nicht. Ein "Highlight" verdient sich der schicke Panasonic, weil er als erster Blu-ray-Player YouTube-Videos in Full-HD-Auflösung zeigt. Udo Ratai

Technische Ausstattung und Bewertung


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Der Testbericht Panasonic DMP-BDT 335 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 250 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2013 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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